Wenn man an deutsche Aktien denkt, kommen einem schnell Riesen wie Siemens (WKN: 723610) oder SAP (WKN: 716460) in den Sinn. Die DAX-Mitglieder bekommen viel Aufmerksamkeit und damit Geld von Anlegern. Dabei lässt man damit tatsächlich sehr viel Geld auf dem Tisch liegen. Denn der kleine Bruder MDAX, der 60 Unternehmen abbildet, steigt seit Jahren deutlich stärker als der große Bruder.

Mid Cap-Index der Riesen

Der Name impliziert eigentlich, dass es sich um einen Mid Cap-Index handelt, dort also Unternehmen mit einer mittelgroßen Marktkapitalisierung gelistet sind. Tatsächlich verstecken sich im MDAX aber einige Riesen. Airbus (WKN: 938914) beispielsweise ist mit etwa 60 Mrd. Euro mehr wert als alle, bis auf 6 der DAX-Konzerne (Stand: 13.08.2020)!

Die Regeln der deutschen Börse zur Aufnahme in den DAX verhindern aber, dass diese Riesen in die erste Börsenliga aufsteigen dürfen. Im Fall von Airbus ist es der in Toulouse liegende Hauptsitz. DAX-Konzerne müssen ihren Hauptsitz in Deutschland haben. Für MDAX-Mitglieder gilt diese Regel allerdings nicht. Daher ist Airbus das mit Abstand größte MDAX-Mitglied. Andere Unternehmen befinden sich nicht im DAX, da nur der Wert der im Streubesitz befindlichen Aktien als Maßstab verwendet wird. Besitzt ein Unternehmen also einen Großaktionär, ist das für die Gewichtung im DAX oder auch die Aufnahme in den Index ein Nachteil. Denn die Aktien im Besitz des Großaktionärs werden nicht berücksichtigt.

Aufgrund dieser Regeln steigt nicht jedes Unternehmen, das sich hervorragend entwickelt und massiv wächst, automatisch irgendwann in den DAX auf. Das ist auf jeden Fall ein Vorteil für den MDAX.

10.000 Euro vor 10 Jahren wären heute?

Aber was wäre passiert, wenn man theoretisch vor 10 Jahren 10.000 Euro in einen ETF investiert hätte, der die Ausschüttungen reinvestiert?

Vor 10 Jahren steckte die Wirtschaft noch in der Erholungsphase von der Wirtschaftskrise und bewegte sich mit großen Schritten auf die Eurokrise zu. Am 13.08.2010 stand der MDAX bei 8.267 Punkten. Am 13.08.2020 steht er schon bei 27.745 Punkten! Das entspricht einem durchschnittlichen jährlichen Anstieg um knapp 13 %!

Hätte man nun damals 10.000 Euro investiert und in der Zwischenzeit nichts weiter getan, als abzuwarten, wäre man heute bei einem Wert von knapp 34.000 Euro angekommen!

Mit dem einmaligen Aufwand der Investition hätte man in den vergangenen 10 Jahren also 24.000 Euro verdient! Natürlich müssten da noch Gebühren für den ETF abgezogen werden, die aber normalerweise nur in der Größenordnung von 0,2 % des investierten Kapitals liegen, also in der Gesamtrechnung keine großen Auswirkungen haben sollten.

Wäre der DAX die bessere oder schlechtere Wahl?

Aber wie hätte man abgeschnitten, wenn man die 10.000 Euro stattdessen in den DAX gesteckt hätte?

Schauen wir uns dazu die historischen Werte an: Der DAX stand am 13.08.2010 bei 6.110 Punkten. 10 Jahre später am 13.08.2020 steht er bei 12.990 Punkten. Man sieht also schon auf den ersten Blick, dass die Performance weitaus schlechter ausfällt.

Der durchschnittliche Anstieg in dem Zeitraum liegt bei knapp 8 %. Der kleine Bruder MDAX hat also Jahr für Jahr um mehr als 50 % besser abgeschnitten! Das macht nach 10 Jahren einen gewaltigen Unterschied. Denn statt der 34.000 Euro hätte man bei einer einmaligen Investition in einen DAX-ETF nur etwas mehr als 21.000 Euro! Die Entscheidung für den MDAX wäre damit also nach 10 Jahren satte 13.000 Euro wert gewesen.

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Dennis Zeipert besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.

Motley Fool Deutschland 2020