BASF (WKN: BASF11) meldete für seine zweites Quartal 2019 keine guten Zahlen. So sank der operative Gewinn gegenüber dem Vorjahr voraussichtlich um 71 %. Und auch der Umsatz reduzierte sich mit minus 4 % deutlich.

Dies ist kein kleiner, sondern ein stärkerer Einbruch, mit dem selbst das Management nicht gerechnet hat. Es musste deshalb seine Prognose für das Gesamtjahr reduzieren und geht nun beim bereinigten operativen Gewinn und beim Umsatz von einem Minus um bis zu 30 % beziehungsweise von einem leichten Rückgang aus.

Aber was sind die Gründe für den plötzlichen Einbruch und welche Folgen könnten sich daraus ergeben? Lass uns einmal nachsehen.

1) Handelsstreit belastet die Wirtschaft

BASF ist der weltgrößte Chemiekonzern und als dieser in vielen Regionen der Welt vertreten. Aufgrund der Abhängigkeit von Rohstoffen, Preisentwicklungen und der Nachfrage aus anderen Branchen ist das Geschäft stärker konjunkturanfällig.

Die amerikanische Regierung sieht sich benachteiligt, möchte eine Produktionswirtschaft aufbauen und zielt deshalb darauf ab, alle starken Exportwirtschaften der Welt (insbesondere China und Deutschland) zurückzudrängen. Dabei setzt sie auf Zölle, die sich wie Steuererhöhungen auswirken und damit dem Wirtschaftswachstum schaden.

Hinzu kommen zunehmende Unsicherheiten. Weltweit agierende Konzerne müssen planen, um investieren zu können. Und genau dies können sie derzeit kaum, weil sich die Bedingungen ständig ändern. Solange es zu keinen festen Vereinbarungen der USA mit China und Europa kommt, wird die Unplanbarkeit bleiben. Auch der Brexit wirkt sich ähnlich negativ aus. Nicht der mögliche Austritt Großbritanniens aus der EU wirkt sich negativ aus, sondern dass keine klaren Entscheidungen getroffen werden.

2) Schwache Nachfrage aus dem Auto- und Agrarsektor

Wir haben schon im letzten Jahr (2018) beobachten können, wie die Automobilnachfrage in China stärker zurückging. Im ersten Halbjahr 2019 sank die weltweite Produktion mit etwa 6 % deutlich. Allein in China betrug das Minus sogar 13 %. Meist dauert es einige Monate, bis sich die Auswirkungen auch in den Folgebranchen bemerkbar machen. Nun ist es so weit. Nicht nur BASF wird derzeit in Mitleidenschaft gezogen, sondern auch viel andere Chemiefirmen.

Zudem haben auch Nordamerikas Landwirte immer mehr Probleme mit den schwierigen Wetterbedingungen. Infolge dessen sinken die Ertragsaussichten, wodurch viele Bauern im zweiten Quartal 2019 weniger Pflanzenschutzmittel nachfragten.

Und dies könnte eine mögliche Folge sein.

 1) Auswirkungen könnten übergreifen

Sollte es zu finalen Vereinbarungen der USA mit China und Europa kommen, könnten sich die Unternehmen auf die Bedingungen einstellen. Ob und wann es dazu kommt, müssen wir weiter abwarten. Wahrscheinlich ist jedoch, dass der Druck auf die Exportnationen bestehen bleiben wird.

Unterdessen besteht die Gefahr, dass die negativen Effekte auf andere Branchen übergreifen und somit schnell zu einem Wirtschaftsrückgang führen. Erkennbar ist dies auch an den Aussagen der Notenbanken, die bereits den Einsatz aller geldpolitischen Mittel, inklusive einer Ausweitung von Negativzinsen, angekündigt haben.

Da der aktuelle Aufschwung schon seit 2009 anhält, wird eine Rezession immer wahrscheinlicher. Sie könnte sich aufgrund der moderaten Expansion aber auch noch hinauszögern. Zudem wirken Politik und Notenbanken bereits entsprechend entgegen.

Foolishe Einschätzung

BASF leidet derzeit unter einem Nachfragerückgang aus den zyklischen Branchen. Das Agrarsegment könnte sich dennoch (wetterbedingt) schnell wieder erholen. Der Abschwung im Autosektor hingegen wird wahrscheinlich noch einige Quartale andauern. Aber auch er wird irgendwann sein Ende finden.

Langfristig weist BASF immer noch eine gute Geschäftsentwicklung auf und aktuell ist die Aktie schon leicht unterbewertet. Darauf weist auch die relativ hohe Dividendenrendite von über 5 % hin (10.07.2019).

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Christof Welzel besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.

Motley Fool Deutschland 2019