Das Thema Nachhaltigkeit wird immer wichtiger. Laut einem Bericht des Umweltbundesamtes vom März 2021 steigt der Anteil der Deutschen, die Umwelt- und Klimaschutz eine hohe Bedeutung beimessen, stetig. Die Politik hat dies erkannt und fördert weltweit nachhaltige Projekte – sei es in der EU, in den USA oder in China. Diese gesellschaftliche und politische Entwicklung schlägt sich auch im Finanzbereich nieder. Das Interesse an Anlagen, die ESG-Kriterien erfüllen, steigt stetig. Meiner Meinung nach sollten die folgenden zwei Unternehmen langfristig von diesem Rückenwind profitieren.

Encavis

Ein wichtiges Thema im Bereich Nachhaltigkeit sind erneuerbare Energien. Genau in diesem Bereich ist das deutsche Unternehmen Encavis (WKN: 609500) aktiv. Encavis erwirbt und betreibt Solar- und Onshore-Windparks in zehn europäischen Ländern. Der produzierte Strom wird über langfristige Abnehmerverträge oder über garantierte Einspeisevergütungen vertrieben. Als zweites Standbein hat das Unternehmen aus Hamburg den Bereich Asset Management aufgebaut. Hier können institutionelle Investoren in Anlagen zur Erzeugung erneuerbarer Energien investieren, die anschließend von Encavis betrieben werden.

Das Geschäft läuft seit vielen Jahren gut – die Umsätze und Gewinne steigen kontinuierlich und der Anlagenbestand wird stetig ausgebaut. Zum Ende des dritten Quartals 2021 betrieb das Unternehmen insgesamt 199 Solar- und 100 Windparks mit einer Leistung von mehr als 3,0 GW. In den ersten neun Monaten des Jahres 2021 konnte der Umsatz um 11 % gesteigert werden. Das operative Ergebnis stieg nur um 2 %, wegen schlechterer Wetterbedingungen als im Vorjahr.

Für das Gesamtjahr 2021 rechnet das Management mit einer Umsatzsteigerung von 9 % und einem Anstieg von 4 % beim operativen EBIT. Dieses Wachstum soll sich mittelfristig fortsetzen. Ausgehend vom Jahr 2020 soll der Umsatz bis 2025 um 50 % steigen, das Ergebnis je Aktie gar um 63 %. Ich traue dem Unternehmen zu, seine Ziele zu erreichen. Die Nachfrage nach grüner Energie wird weiter steigen, genau wie die Nachfrage nach Finanzanlagen im Bereich ESG. Encavis scheint mir mit dem Betrieb der Anlagen und seiner Asset-Management-Sparte gut aufgestellt zu sein. Dennoch finde ich das erwartete KGV von 36 (Stand: 17.11.21, bezogen auf das Geschäftsjahr 2021) etwas hoch.

Tomra Systems

Laut der „Break Free From Plastic“-Bewegung war Coca-Cola in den letzten Jahren der größte Plastikverschmutzer der Welt. Plastikflaschen verschmutzen unsere Umwelt und brauchen ungefähr 450 Jahre, bis sie verrottet sind. Hier kommt Tomra Systems (WKN: 938158) ins Spiel. Das norwegische Maschinenbauunternehmen ist besonders für seine Pfandrücknahmeautomaten und Dienstleistungen rund um die Materialrückgewinnung aus gesammeltem Leergut bekannt.

Diese Pfandautomaten stehen auch in vielen deutschen Supermärkten und machten im Jahr 2020 die Hälfte der Unternehmensumsätze aus. Tomra ist Marktführer auf diesem Gebiet, der größte Markt ist Deutschland. Global gesehen wird der Großteil der Plastikflaschen noch nicht recycelt, die Anzahl der Länder mit Pfandsystemen steigt jedoch kontinuierlich. Die anderen beiden Segmente des Unternehmens sind Recycling Mining und Food. Hier werden die speziellen Maschinen von Tomra genutzt, um Müll, bergbauliche Rohstoffe und Nahrungsmittel mithilfe von Sensoren automatisch zu sortieren. Auch hier gehört Tomra jeweils zu den führenden Unternehmen.

Die Umsätze stiegen in den letzten fünf Jahren um durchschnittlich 11 % pro Jahr, während die Brutto-Marge konstant blieb. In den ersten neun Monaten dieses Jahres stieg der Umsatz um 9 %, das EBITA um 21 %. Insbesondere der Bereich der Pfandrücknahmeautomaten entwickelte sich stark. Tomra profitiert klar von dem Trend zur Nachhaltigkeit. Konkurrenten bieten jedoch ähnliche Lösungen in allen drei Unternehmensbereichen. Insgesamt finde ich die Tomra-Aktie interessant, aber mit einem KGV von 112 (bezogen auf das Geschäftsjahr 2020) für das Wachstum deutlich zu hoch bewertet.

Der Artikel 2 spannende Aktien, um auf das Thema Nachhaltigkeit zu setzen ist zuerst erschienen auf The Motley Fool Deutschland.

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Hendrik Vanheiden besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.

Motley Fool Deutschland 2021