Dividendenhungrige Investoren schauen meistens auf die aktuelle Dividendenrendite. Wenn wir jedoch im Ruhestand eine möglichste hohe Ausschüttung erwirtschaften wollen, dann kommt es eher auf das Dividendenwachstum an. Von daher könnte es lehrreich sein, einmal drei ganz unterschiedliche Dividendenwerte zu betrachten, um herauszufinden, wie sie sich über die letzten 15 Jahre geschlagen haben: BASF (WKN: BASF11), Allianz (WKN: 840400) und SAP (WKN: 716460).

Drei ungleiche Kandidaten im Test der Zeit

2005 ist ein Jahr, in dem wir die Dotcom-Krise längst hinter uns gelassen hatten und es noch keine Anzeichen für eine Finanzkrise gab. Man könnte sagen, es war ein neutrales Jahr aus Börsensicht. Damals wurde Deutschland Papst und bekam mit Angela Merkel eine neue Kanzlerin, während Peter Lustig in Rente ging.

Der Airbus A380 wurde der Öffentlichkeit vorgestellt, der Aufbau des Navigationssystems Galileo begann und die Rakete Ariane 5 startete erstmals erfolgreich. Das Internet-Tablet Nokia 770 galt als wegweisend, Siemens Mobile wurde an BenQ verscheuert und das iPhone war noch im Prototyp-Stadium.

Es ist immer wieder erstaunlich, was sich in einem überschaubaren Zeitraum von 15 Jahren so alles verändert. Auch der Chemiekonzern BASF, der Versicherer Allianz und der Business-Software-Entwickler SAP – alle drei gelten als weltweit führend in ihrer jeweiligen Branche – sind sicherlich nicht mehr dieselben wie 2005.

Allerdings haben sie eine relativ kontinuierliche Entwicklung hinter sich gebracht, was historische Vergleiche erleichtert. Würde man zum Beispiel E.ON (WKN: ENAG99) heranziehen, müsste man die Abspaltung von Uniper (WKN: UNSE01) in die Kalkulation einbeziehen. In anderen Fällen sind Aktiensplits oder Effekte von Fusionen zu berücksichtigen.

Das wäre aus 10.000 Euro geworden

Wir haben es also mit einem Industriewert, einem Finanzwert und einem Softwarewert zu tun. Allianz und BASF gelten als solide Dividendenzahler, während SAP eigentlich eher eine Wachstumsaktie ist. Dennoch legt das Management Wert darauf, dass nicht nur der Aktienkurs anzieht, sondern auch die Ausschüttungen (von einem niedrigeren Niveau aus) zügig steigen.

Diese gemischte Herangehensweise hat SAP die beste Kursperformance in diesem Vergleich gebracht. Während die BASF um knapp 80 % und die Allianz um gut 50 % zulegte, liegt der Wert bei SAP bei mehr als 160 % (zum 17.11.). Doch darum soll es hier nicht gehen.

Lass uns etwas rechnen: Im Jahr 2005 hätte man für 10.000 Euro 78 Allianz-Aktien, 309 BASF-Aktien oder 261 SAP-Aktien kaufen können. Hier ist, was diese heute generieren:

Unternehmen Anzahl Aktien Dividende 2019 in EUR erwartete Dividende 2020 in EUR erwartete Ausschüttung 2020
Allianz 78 9,6 9,7 757 Euro
BASF 309 3,3 2,98 921 Euro
SAP 261 1,57 1,66 433 Euro

Tabelle erstellt vom Autor. Erwartete Dividende laut Factset

BASF gewinnt dieses Duell folglich klar! Sie ist auf bestem Weg, schon bald mehr als 10 % auf den ursprünglichen Einsatz auszuschütten, was ein wirklich gutes Ergebnis für Langfristaktionäre darstellt.

Was dabei zu beachten ist

Aus dieser kleinen Rechenübung lässt sich einiges ablesen. Klar ist, dass Allianz und BASF über die letzten 15 Jahre deutlich mehr Dividenden ausgeschüttet haben, was die schwächere Kursperformance gegenüber SAP etwas ausgleicht.

Dennoch würde ich mich heute auch mit der SAP-Aktie wohlfühlen, weil ich davon ausgehe, dass sie ihre Ausschüttungen über die kommenden Jahre schneller steigern kann. Es ist daher aus meiner Sicht möglich, dass ein Investment in SAP von 2005 stärker zur Rente beitragen wird, wenn ich von hier aus 15 oder 30 Jahre in die Zukunft blicke.

Deshalb sollte bei der Aktienauswahl für ein langfristiges Depot niemals die aktuelle Dividendenrendite im Mittelpunkt stehen. Entscheidend ist, wie gut das Unternehmen aufgestellt ist, um auf viele Jahre hinaus solide steigende Gewinne zu erwirtschaften. Die Rendite ergibt sich dann fast von selbst.

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Ralf Anders besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.

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