2021 wird das Jahr der Small Caps (Karin Kisling, Savity)
26.01.2021 | 10:00
Savity Marktausblick: Karin Kisling, Asset Managerin des österreichischen Online-Vermögensverwalters Savity, sieht Aktien als die wichtigste Anlageklasse in 2021. Mit Savity setzt sie dabei vor allem auf Small Caps im Technologiebereich. Auch China sollte in keinem Portfolio fehlen.
Und:
„Für mich sind Bitcoin kein Safe Haven. Und ich bin sehr skeptisch, dass sie ihr Versprechen ... tatsächlich einlösen können.“
„Gold ist in Phasen der politischen Eskalation gut. Aber der neue US-Präsident Joe Biden steht für Deeskalation."
Der österreichische Onlinevermögensverwalter Savity legt das Geld seiner Kunden breit gestreut an den internationalen Kapitalmärkten an. Um eine Outperformance zu generieren, setzt Karin Kisling, Gründerin und CEO von Savity, 2021 nicht nur auf die Megatrends der Zukunft sondern auch auf junge, aufstrebende Unternehmen im Technologiebereich, die vom zyklischen Aufschwung profitieren. Kisling: „Während die MegaCaps des Sektors in den letzten Monaten bereits einen starken Anstieg gezeigt haben, wurden mittlere bis kleinere Unternehmen kaum beachtet. Daher erwarten wir hier ein deutlich größeres Performancepotenzial.“
China bleibt auf Wachstumskurs
Auch China sieht die Expertin langfristig positiv: „Betrachtet man die Entwicklung der Weltwirtschaft, so hat sich das Kräfteverhältnis der wichtigsten Volkswirtschaften seit Beginn der Corona-Krise klar zugunsten Chinas verschoben. China zeigt derzeit die mit Abstand dynamischste Entwicklung und kann aus heutiger Sicht bereits 2021 wieder an den langfristigen Wachstumspfad anschließen. Das ist eine Wahnsinnsleistung.“ Was China zudem von den USA und Europa unterscheidet, ist die Tatsache, dass es auf chinesische Staatsanleihen positive Realzinsen gibt. Kisling: „Aus diesem Grund befinden sich diese Papiere auch in unseren Portfolios.“
Während die wirtschaftliche Erholung in China voran schreitet, wartet man in Europa und den USA derzeit noch auf die positiven Auswirkungen der großangelegten Hilfspakete. Entscheidend ist hier, wie die Gelder verteilt werden. Anders als in den USA, wo die Hilfsgutscheine unmittelbar für höhere Konsumausgaben sorgen, haben die Menschen in Europa – insbesondere in Österreich – ihre Ausgaben zugunsten einer höheren Sparquote zurückgefahren. Darunter leidet die Gesamtwirtschaft. Für Europa spricht der konsequente Kampf gegen den Klimawandel, wo man auch global in punkto Technologieführerschaft mitmischt.
Die Covid-Krise hat den Trend zur Digitalisierung beschleunigt, wovon vor allem US-– und zunehmend auch asiatische – Unternehmen profiterten. Die Gewinner der höheren Konsumausgaben in den USA sind vor allem die großen Online-Händler. Für Kisling ist der Kursanstieg dieser Unternehmen kaum mit der Dotcom-Blase der Jahrtausendwende vergleichbar, denn diesmal erfolgt der Anstieg auf Basis höchst profitabler Geschäftsmodelle.
Warnung vor Bitcoin-Blase
Eine Blasenbildung beobachtet die Expertin nach dem jüngsten Rekordhoch von Bitcoin aber bei Kryptowährungen. Kisling: „Für mich sind Bitcoin kein Safe Haven. Und ich bin sehr skeptisch, dass sie ihr Versprechen, eine digitale Alternative zu Gold darzustellen, in absehbarer Zeit auch tatsächlich einlösen können.“ Auch was Gold betrifft, ist Kisling zurückhaltend: „Gold ist in Phasen der politischen Eskalation gut. Aber der neue US-Präsident Joe Biden steht für Deeskalation. Darüber hinaus erwarte ich keinen langfristigen Inflationsdruck. Gold bleibt aber ein wichtiges Diversifikationsinstrument.“ Kurzfristig könnte das Wiederhochfahren der Wirtschaft jedoch durchaus zu Engpässen führen und damit Inflationsängste schüren. Deshalb sieht Kisling Industriemetalle, die von der zyklischen Erholung der Nachfrage profitieren, als attraktive Portfoliobeimischung und effektiven Inflationshedge.
Finanzsektor sowie Staatsanleihen auf Verliererseite
Der große Verlierer der Pandemie ist unter anderem der Finanzsektor. Hier gäbe es noch Konsolidierungsbedarf und nach der Pandemie wird eine Pleitewelle zu absorbieren sein. Aber auch die internationalen Rentenmärkte erscheinen derzeit – mit Ausnahme chinesischer Staatsanleihen – wenig attraktiv. Kisling: „Betrachtet man die Verschuldung der Staaten und des privaten Sektors, können wir uns eine Zinserhöhung einfach nicht leisten.“ Damit bleibt es bei negativen Realzinsen. Steigende Inflationsangst während der Erholung birgt darüber hinaus substantielle kurzfristige Verlustrisiken.
Über Savity
Savity ist ein unabhängiger Online-Vermögensverwalter für Privatkunden. Savity bietet einfachen Zugang zu hochprofessionellen Anlagestrategien, die bisher nur sehr wohlhabenden Kunden vorbehalten waren. Hinter Savity stehen Menschen, die jahrzehntelang für große, institutionelle Investoren und anspruchsvolle Privatkunden im In- und Ausland gearbeitet haben. Seit 2019 kooperiert Savity mit easybank und BAWAG P.S.K.