Das erste Quartal 2021 lief für HeidelbergCement (WKN: 604700) erfreulich gut. Zwischen Januar und März erzielte der Baustoffspezialist einen konzernweiten Umsatz von 4 Mrd. Euro. Der Gewinn verdreifachte sich im Vergleich zum Vorjahresquartal nahezu auf 223 Mio. Euro.

Auch viele Anleger haben Gefallen an der Aktie gefunden: In den vergangenen zwölf Monaten hat sich der Kurs nahezu verdoppelt und notiert aktuell bei 78,40 Euro (Stand: 6. Mai 2021).

Es läuft also prima für Aktionäre. Oder etwa nicht? Was können wir von HeidelbergCement in diesem Jahr noch erwarten?

Der neue CEO hat tatkräftig aufgeräumt

Dr. Dominik von Achten ist seit 2007 Mitglied des Vorstands von HeidelbergCement und war seit 2015 stellvertretender Vorsitzender. In seinem ersten Jahr an der Konzernspitze hat er bereits deutlich gezeigt, dass er mit hoher Intensität und viel Tempo wichtige Sparprogramme durchziehen kann.

Im vergangenen Sommer, nur wenige Monate im Amt, schrieb von Achten auf die Firmenwerte der Übernahmen von Hanson und Italcementi mehr als 3 Mrd. Euro ab und reduzierte die entsprechenden Beträge in der Bilanz auf einen Schlag um über 25 %.

HeidelbergCement trennt sich von Geschäftsteilen in Griechenland

Im Rahmen der Neuaufstellung seines Griechenland-Geschäfts wird der Konzern nun auch das Geschäft mit Zuschlagsstoffen in Mandra sowie zwei Transportbetonwerke in Gerakas und Aspropyrgos an den Rivalen LafargeHolcim (WKN: 869898) abgeben.

Damit will man sich weiter auf das Kerngeschäft und die wichtigsten Märkte konzentrieren. Anfang des Jahres waren bereits Geschäftsteile in Kuwait veräußert worden.

HeidelbergCement will CO2 reduzieren

CEO von Achten hat hier klare Prioritäten gesetzt. Er will den Kohlenstoffdioxid-Ausstoß innovativ und proaktiv angehen und damit die Wurzeln für den langfristigen Erfolg des Unternehmens legen.

Rund 500 Mio. Euro hat der Konzern in den nächsten zehn Jahren für entsprechende Umbaumaßnahmen eingeplant.

Insbesondere die energieintensive Zementproduktion gilt es umzustrukturieren. Bis zum Jahr 2050 soll auch der Beton klimaneutral produziert werden. Bis 2030 will HeidelbergCement den Ausstoß von Treibhausgasen in der Produktion einer Tonne Zement auf einen Wert von unter 500 Kilogramm drücken. Anfang der 90er-Jahre lag diese Kennzahl noch bei über 750 Kilogramm.

Erfreulich aus Foolisher Sicht: Das Management wird leistungsorientiert vergütet. Werden die genannten und andere Zielmarken erreicht, können sich die Führungskräfte auf Boni-Zahlungen freuen.

Der Cashflow gibt Spielraum für die Dividende

HeidelbergCement setzt während der Pandemie auf strikte Kosteneffizienz. Im Geschäftsjahr 2020 stieg der Free Cashflow um 39,1 % auf 2,1 Mrd. Euro.

Dieser neue Spielraum wurde zum einen für den Abbau kurzfristiger Verbindlichkeiten genutzt. Ihr Anteil an der Bilanz liegt aktuell bei nur noch 2,6 %. Das Umlaufvermögen übertrifft die kurzfristigen Verbindlichkeiten mittlerweile um 24 %.

Zum anderen soll die Dividende für das Geschäftsjahr 2020 deutlich steigen. Geplant ist eine Anhebung um 267 % auf 2,20 Euro pro Aktie. Zum aktuellen Aktienkurs entspricht dies einer Dividendenrendite von ordentlichen 2,8 %.

Warum ich die Dividende lieber ignoriere

Auf den ersten Blick lockt so manchen Investor sicherlich diese üppige Ausschüttung von HeidelbergCement.

Doch das Baugewerbe ist meines Erachtens ein sehr undankbarer Sektor für uns Anleger. Anders als bei großen Konsumgüterherstellern und -händlern haben wir es hier nicht mit Produkten des täglichen Bedarfs zu tun. Die Branche verspricht auch keine so fulminanten Wachstumssprünge wie die Tech-Szene. Und sie ist zudem stark von der Konjunktur abhängig. Aktien zum entspannten Investieren und Liegenlassen finden wir hier leider nicht.

Wir dürfen nicht nur auf die Zahlen von HeidelbergCement schauen

Wir müssen auch die makroökonomische Perspektive beachten. Und die Konjunkturprognosen für 2021 sehen derzeit leider mau aus.

Für 2021 erwartet der Zentralverband des Deutschen Baugewerbes (ZDB) einen Umsatz auf dem Niveau des Vorjahres. Ganz Westeuropa hinkt der Post-Covid-Erholung noch deutlich hinterher. Und hier generiert HeidelbergCement rund ein Drittel seines Umsatzes.

Gleichzeitig ist die Aktie in den vergangenen Monaten schon einwandfrei gelaufen und nähert sich ihrem Höhepunkt vom Frühjahr 2018. Das aktuelle Upside-Potenzial ist aus meiner Sicht nicht hoch genug, um einen Einstieg in Erwägung zu ziehen.

Der Artikel 267 % mehr Dividende! Und dennoch werde ich diese Aktie jetzt nicht kaufen ist zuerst erschienen auf The Motley Fool Deutschland.

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Henning Lindhoff besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.

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