Alle reden von der neuen Porsche-Aktie. Aber möglicherweise ist die Porsche Automobil Holding (WKN: PAH003) zunächst interessanter als die Porsche AG (WKN: PAG911). Zumindest sprechen aus meiner Sicht aktuell gleich mehrere Gründe für die SE.

Grund 1: Endlich ein eigenes Profil

Bisher hätte ich mir kaum vorstellen können, in Porsche zu investieren. Dadurch, dass die Holding im Wesentlichen aus der Beteiligung an Volkswagen (WKN: 766403) bestand, war sie einfach langweilig. Somit gab es zwei Aktien im DAX, die sich fast parallel entwickelten. Nur das Dividendenprofil unterschied sich geringfügig.

Genau dort steht nun jedoch ein großer Unterschied an. Während Volkswagen eine mega Sonderdividende ausschüttet, nutzt die Holding die Gelegenheit, um diese direkt in Anteile der Porsche AG zu investieren. Gleichzeitig nutzt sie endlich ihren guten Zugang zum Kapitalmarkt, um ein milliardenschweres Darlehen aufzunehmen.

Insgesamt hält die Holding nun ein Achtel der Aktien direkt, was ihr eine Sperrminorität verleiht, weil die Hälfte der Aktien stimmrechtslos sind. Der Anteil erhöht sich weiter, wenn man die indirekt über VW gehaltenen Anteile hinzurechnet.

Die Porsche-Holding ist jetzt viel stärker mit den operativen Porsche-Gesellschaften (Autos, Engineering, Lifestyle, Consulting) eingefärbt und hat weiterhin alle Möglichkeiten, um aus seinem übrigen Beteiligungsportfolio eine dritte Säule aufzubauen. Die einfache Gleichung „Volkswagen = Porsche“ gilt nicht mehr.

Grund 2: Porsche AG aktuell mit begrenzten Potenzialen

Trotz des trüben Börsenumfelds gab es einen kleinen Hype rund um die neue Porsche-Aktie. Mit den 911 Mio. Anteilen wird das Unternehmen bei Kursen von 82,50 Euro mit mehr als 75 Mrd. Euro bewertet. Eventuell müsste man sogar die Stammaktien noch etwas höher bewerten, sodass es in Richtung 80 Mrd. Euro geht.

Im Vergleich zu Tesla (WKN: A1CX3T) mag das wenig erscheinen, aber Porsche ist damit auf Augenhöhe mit Siemens (WKN: 723610), einem weitaus größeren und wichtigeren Konzern, der vielleicht nicht ganz so luxuriös daherkommt, aber dafür mit einem schnell wachsenden und margenstarken Digitalgeschäft aufwarten kann.

Es kann daher gut sein, dass der Porsche-Kurs noch einige Wochen oder Monate benötigt, um sein faires Niveau zu finden. Hier kann man getrost abwarten aus meiner Sicht.

Grund 3: Der Discount

Das größte Argument für die Porsche-Holding war bisher immer der Discount. Die Aktie wurde meist geringer bewertet, als die VW-Beteiligung rechnerisch einbrachte. Somit war theoretisch eine etwas höhere Rendite erzielbar. Das hat zwar nicht immer geklappt in der Vergangenheit, aber einen Sicherheitspuffer stellt es schon dar.

Künftig dürfte der Einstieg bei der Porsche AG über die Holding weiterhin einen vergünstigten Weg darstellen. Dass man sich damit auch die gesamte VW-Gruppe von Skoda bis zur Beteiligung an Traton (WKN: TRAT0N) in sein Depot lotst, versteht sich von selbst. Aber das ist angesichts der außerordentlich günstigen Bewertung im Moment keine schlechte Idee.

Ein gepflegtes Langfristinvestment

Wenn die Porsche AG also tatsächlich eher teuer und die VW-Aktie eher billig ist, wäre es dann nicht vielleicht am besten, in die Wolfsburger zu investieren statt in die Holding? Nun, ich denke, dass für einen langfristig orientierten Kauf die Porsche SE besser ist. Sie vereint Porsches Glanz, VWs unerreichte technologische Bandbreite und ein wachstumsorientiertes Beteiligungsgeschäft, das künftig noch an Bedeutung gewinnen wird. Drei gute Dinge in einer Aktie.

Der Artikel 3 Gründe, jetzt Porsche zu kaufen (die SE!) ist zuerst erschienen auf The Motley Fool Deutschland.

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Offenlegung: Ralf Anders besitzt keine der genannten Aktien. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Porsche Automobil Holding, Tesla und Volkswagen AG.

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