Defensive Aktien könnten noch immer hoch in der Gunst von Investoren stehen. Die aktuellen Zeiten gelten schließlich noch immer als vergleichsweise unsicher. Womöglich sogar noch mehr, seitdem viele eher defensive Aktien inzwischen über deutlich zweistellige Kurs-Gewinn-Verhältnisse verfügen. Das könnte hier womöglich zu teuer sein.

Investoren sollten daher wohl besser auf die Bewertung der jeweiligen Aktien achten, um die wahre defensive Klasse und spannende Vertreter von defensiven Fallen trennen zu können. Auch wenn das an einigen Stellen womöglich wehtut.

Werfen wir in diesem Sinne heute beispielsweise einen Foolishen Blick darauf, warum die Henkel (WKN: 604840)-Aktie interessanter als die von Nestlé (WKN: A0Q4DC) sein könnte. Im Fokus dabei stehen sogar drei möglicherweise gewichtige Gründe.

1) Die günstigere Bewertung

Um es an dieser Stelle ganz klar zu formulieren: Die Aktie von Nestlé könnte durchaus so eine sein, die derzeit etwas überteuert wirkt. Bei einem aktuellen Aktienkurs von 104,32 Schweizer Franken (17.01.2020, maßgeblich für alle Kurse) und einem 2018er-Gewinn je Aktie in Höhe von 3,36 Schweizer Franken beliefe sich das Kurs-Gewinn-Verhältnis auf 31. Ein gewiss recht teurer Wert, der auch durch das sehr moderate organische Wachstum des Lebensmittelkonzerns wohl nicht gerechtfertigt erscheint.

Henkel hingegen kann hier mit einer moderateren Bewertung aufwarten. Bei einem Kursniveau von 84,85 Euro und einem 2018er-Gewinn je Aktie in Höhe von 5,32 Euro beläuft sich das Kurs-Gewinn-Verhältnis lediglich auf fast 16, was in etwa die Hälfte dieses Bewertungsmaßes ist. Auch beim Kurs-Umsatz-Verhältnis kommt Henkel nicht einmal auf einen Wert von 2, wohingegen Nestlé auf ca. 3 kommt, was ebenfalls vergleichsweise teurer ist.

Möglicherweise mag es einige Gründe dafür geben, denn immerhin ist bei dem DAX-Konsumgüterkonzern in letzter Zeit die Wachstumsgeschichte etwas zum Erliegen gekommen. Allerdings könnte der DAX-Konzern ebenfalls langfristig zurück in die Wachstumsspur finden, wodurch sich diese Bewertungsdiskrepanz wieder ausgleichen könnte.

2) Attraktivere Dividendenoptionen

Gleichzeitig könnte die Aktie von Henkel außerdem auch die attraktiveren Ausschüttungsoptionen bei der Dividende besitzen. Henkel schüttet zwar lediglich eine Dividende in Höhe von 1,79 Euro aus, die bei dem aktuellen Kursniveau einer Dividendenrendite von 2,10 % entspricht. Allerdings beläuft sich hier das Ausschüttungsverhältnis gemessen an dem 2018er-Gewinn lediglich auf 33,6 %, was vergleichsweise moderat ist.

Nestlé hingegen schüttete zuletzt 2,45 Schweizer Franken aus, die bei dem momentanen Kursniveau einer Dividendenrendite von höheren 2,34 % entsprechen würden. Allerdings wird hier inzwischen ein Anteil von knapp 73 % für diese doch vergleichsweise mickrige Dividendenrendite aufgewendet. Möglicherweise ein weiterer Indikator für die günstigere Bewertung der Henkel-Aktie.

Henkel könnte daher womöglich über die interessanteren Optionen verfügen. Derzeit schüttet der Konsumgüterkonzern schließlich lediglich ein Drittel der Gewinne als Dividenden aus und kann die restlichen zwei Drittel in andere Dinge investieren. Ein stärkeres und zukünftig wieder zurückkehrendes Wachstum dürfte so beispielsweise eine Option sein.

3) Ein vergleichbar defensives Geschäftsmodell

Zu guter Letzt sind außerdem die Geschäftsmodelle dieser beiden Konzerne in etwa vergleichbar, zumindest was die defensive Klasse angeht. Der Lebensmittelbereich und der der eher unzyklischen Konsumgüter ist hier in etwa vergleichbar. Obwohl es hier einige operative Differenzen geben mag.

Nichtsdestoweniger zeigt hier gerade die vergleichsweise preiswertere Bewertung ein womöglich langfristig interessanteres Potenzial bei der Henkel-Aktie. Zumindest sofern hier das Wachstum wieder zurückkehrt, könnte der DAX-Konzern wieder mit dem Schweizer Lebensmittelkonzern in etwa gleichziehen.

Oder, anders ausgedrückt …

Im Endeffekt sind die Aktien von Henkel und Nestlé daher grundsätzlich vergleichbar. Natürlich existieren hier einige Nuancen in den Aussichten und beim operativen Erfolg, Nestlé wächst so beispielsweise weiterhin moderat, während Henkel eher stagniert. Allerdings weist die aktuelle Bewertung eine gigantische Diskrepanz auf, die man sowohl an Kurs-Gewinn-Verhältnis, Kurs-Umsatz-Verhältnis oder auch Dividendenrendite festmachen kann.

Diese Diskrepanz könnte dabei deutlich übertrieben sein, weshalb die Aktie des DAX-Konzerns womöglich gegenwärtig die attraktivere sein könnte.

Unsere Topaktie für das Jahr 2020

Es gibt ein Unternehmen, dessen Name zurzeit bei den Analysten von The Motley Fool sehr, sehr häufig fällt. Es ist für uns DIE Topinvestition für das Jahr 2020. The Motley Fool-Analysten geben ein starkes Kaufsignal! Du könntest ebenfalls davon profitieren … Dafür muss man zunächst alles über dieses einzigartige Unternehmen wissen. Deshalb haben wir jetzt einen kostenlosen Spezialreport zusammengestellt, der dieses Unternehmen detailliert vorstellt. Klick hier, um diesen Bericht jetzt gratis herunterzuladen.

Vincent besitzt Aktien von Henkel. The Motley Fool empfiehlt Nestlé.

Motley Fool Deutschland 2020