Die Cannabis-Bewegung war im vergangenen Jahr praktisch unaufhaltsam. Kanada legalisierte Freizeit-Marihuana. Präsident Trump unterzeichnete die Farm Bill, die grünes Licht für die Produktion von Hanf und Hanf-basiertem Cannabidiol (CBD) gab. Eine Handvoll US-Bundesstaaten legalisierte Marihuana. Es war ein hervorragendes Jahr für die Marihuana-Industrie – jedoch nicht so sehr für Marihuana-Aktien, die ein miserables viertes Quartal hatten.

Das hat sich jedoch bis zum Beginn des Jahres 2019 stark verändert. Bis zum 7. Februar ist der Horizons Marijuana Life Sciences-ETF, der mehr als vier Dutzend Pot-Aktien hält, im Jahresvergleich um knapp 50 % gestiegen.

Mit anderen Worten, Marihuana-Aktien haben ein Comeback erlebt, und was für eines.

Drei Pot-Aktien mit vernünftigen Bewertungen

Schnell steigende Aktienkurse, zusammen mit Lieferengpässen und dem laufenden Kapazitätsaufbau in ganz Kanada, haben zu sehr hohen Bewertungen in der gesamten Branche geführt. Obwohl die meisten Pot-Aktien nicht so bald profitabel sein werden, haben einige andere, wie zum Beispiel die Cronos Group, sogar Kurs-Gewinn-Verhältnisse, die über 400 liegen.

Doch die Branche ist noch lange kein totaler Misserfolg. Sogar nach der unglaublichen Entwicklung in den letzten fünf Wochen oder mehr, haben die folgenden drei Marihuana-Aktien noch Bewertungen, die Sinn ergeben.

OrganiGram Holdings

Wie bereits seit langem üblich, bietet der Anbauer OrganiGram Holdings (WKN:A12AQF) weiterhin eine der besten Bewertungen auf Basis von zukünftigen Gewinnen. Auch nach einem unglaublichen Anstieg in den letzten Wochen wird OrganiGram mit einem sehr vernünftigen 21-fachen des Gewinns des nächsten Jahres bewertet. Angesichts der prognostizierten Umsatzsteigerung von 891 % im Geschäftsjahr 2019 und 87 % im Geschäftsjahr 2020 ist das niedrige zukünftige KGV von OrganiGram besonders attraktiv.

Da das Unternehmen seinen Sitz in New Brunswick hat und sich auf nur einen Standort konzentriert, ist es für die Wall Street leicht, OrganiGram zu übersehen. Das ist natürlich ein großer Fehler. Das dreistufige Anbausystem, das am Standort Moncton implementiert wird, maximiert die Nutzung der 490.000 Quadratfuß großen und wachsenden Fläche. Während sich die meisten Anbaubetriebe glücklich schätzen, wenn sie durchschnittlich etwa 100 Gramm pro Quadratfuß ernten, wird OrganiGram diese Menge mehr als verdoppeln, mit 113.000 Kilogramm prognostizierter Spitzenproduktion – ganz zu schweigen davon, dass der Anbau an einem einzigen Ort aus dazu beitragen wird, die Kosten der Lieferkette zu senken und die Produktions- und Liefereffizienz zu verbessern.

Das Unternehmen hat sich auch intensiv damit beschäftigt, sein Produktportfolio über den reinen Anbau von getrocknetem Cannabis hinaus zu erweitern. Die Investoren haben gesehen, was in den Staaten wie Colorado, Washington und Oregon passiert ist, wo die Preise für getrocknete Pflanzen aufgrund der Überproduktion gefallen sind. Das hat Anbaubetriebe wie OrganiGram dazu veranlasst, sich auf Öle zu konzentrieren, ebenso wie auf Extrakte aus CBD und CBD aus Hanf. Diese alternativen Produkte weisen fast immer höhere Margen auf und sind weniger anfällig für den Preisdruck als getrocknete Cannabis-Pflanzen.

In Bezug darauf, was man für sein Geld kriegen kann, steht OrganiGram meiner Meinung nach immer noch ganz oben auf der Liste.

HEXO

Andererseits ist HEXO (WKN:A2N455) bei weitem nicht so „billig“ in Bezug auf die zukünftigen Gewinne wie OrganiGram. Das Unternehmen wird jedoch auch angemessen bewertet, weil es im August 2018 eine wichtige Partnerschaft mit Molson Coors Brewing (WKN:A0DQWU) eingegangen ist. Ein erwartetes Kurs-Gewinn-Verhältnis von 45 mag nicht sehr vernünftig erscheinen, aber mit einem erwarteten Umsatzwachstum von etwa 1.400 % im Geschäftsjahr 2019 und weiteren 141 % im folgenden Jahr würde ich vermuten, dass das Kurs-Gewinn-Wachstums-Verhältnis deutlich unter 1 liegt, was ein unterbewertetes Unternehmen kennzeichnet. Beachte, dass nur sehr wenige Pot-Aktien, wenn überhaupt, langfristige Wachstumsprognosen von der Wall Street erhalten, sodass dies nur meine eigene Interpretation dessen ist, was das Kurs-Gewinn-Wachstums-Verhältnis betrifft.

Für große Begeisterung bei HEXO sorgt das Joint Venture mit Molson Coors Brewing. In der 57,5 zu 42,5-prozentigen Partnerschaft (Molson hat die Mehrheit) erforscht und entwickelt das Duo alkoholfreie Cannabis-infundierte Getränke. Obwohl die meisten alternativen Marihuana-Produkte in Kanada noch nicht legal sind, erwarten die Gesetzgeber, dass neue Konsumoptionen bis Oktober dieses Jahres grünes Licht erhalten werden. Das sollte Molson Coors und HEXO die Möglichkeit geben, zu den ersten Unternehmen zu gehören, die ihre infundierten Getränke der Öffentlichkeit vorstellen.

Bei diesem Unternehmen gibt es jedoch wesentlich mehr als nur einen Getränkedeal, das einem gefallen sollte. HEXO ist ein Anbauer, der es gerade nicht mehr in die Top 10 geschafft hat, mit 108.000 Kilogramm geschätzter Spitzenproduktion. Ein großer Teil der Ernte wird in die Heimatprovinz Quebec fließen, mit der das Unternehmen im April 2018 einen Fünfjahresvertrag unterzeichnete. Insgesamt wird HEXO über einen Zeitraum von fünf Jahren insgesamt mindestens 200.000 Kilogramm zur Verfügung stellen, was fast 40 % der Gesamtproduktion des Unternehmens in diesem Zeitraum ausmacht. Dies sollte zu einer dauerhaften Generierung vom Cashflow und der Rendite führen.

Nachdem HEXO letzten Monat an die NYSE gegangen ist, ist das Unternehmen sicherlich eine ernsthafte Überlegung wert.

Auxly Cannabis Group

Auxly Cannabis Group (WKN:A2DRE4) scheint auch eine vernünftige Bewertung zu haben. Dies ist jedoch darauf zurückzuführen, dass die Aktie nur von zwei Analysten bewertet wurde und sich im Januar praktisch in keine Richtung bewegt hat, während der Rest der Branche deutlich höher stieg. Bei einem zukünftigen Kurs-Gewinn-Verhältnis von nur 12 scheint Auxly Cannabis die billigste aller Marihuana-Aktien zu sein. Um fair zu sein, sind die beiden aktuellen Gewinnschätzungen der Wall Street jedoch ziemlich weit voneinander entfernt.

Bis Anfang letzten Jahres war Auxly in erster Linie als Royalty-Investment-Unternehmen im Cannabis-Bereich positioniert. Das Unternehmen beschafft Kapital, indem es Stammaktien verkauft und dann dieses Geld an eine Reihe von Anbaubetrieben ausgibt, damit sie ihre Kapazitäten erweitern können. Im Gegenzug bekommt Auxly einen festen Prozentsatz der Produktion zu einem unter dem Markt liegenden Preis. Danach kann das Unternehmen das Produkt zum Marktpreis verkaufen und die Differenz als Gewinn einstecken. Das hörte sich super an, gab Auxly jedoch nicht viel Flexibilität, wenn die Preise für getrocknete Cannabis-Pflanzen deutlich nach unten gehen sollten. Daher erweiterte das Unternehmen seine Geschäfte.

Das Auxly von heute sieht ganz anders aus. Das Unternehmen verfügt über vorgelagerte, lizenzierte und zu 100 % im eigenen Besitz wachsenden Betriebe, wertschöpfende Midstream-Geschäfte, die sich hauptsächlich auf alternative Cannabis-Produkte konzentrieren, und nachgelagerte Einzelhandelsgeschäfte. Insgesamt könnte Auxly bis 2021 170.000 Kilogramm Jahresproduktion erreichen, sei es durch die eigenen Vermögenswerte oder durch seine mehr als ein Dutzend lizenzierten Partner.

Man sollte sich dessen bewusst sein, dass die Ausgabe von Aktien den Shareholder-Value beeinträchtigen könnte. Aus diesem Grund ist Auxly etwas riskanter als OrganiGram oder HEXO, aber es ist trotzdem einen Blick wert.

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Dieser Artikel wurde von Sean Williams auf Englisch verfasst und am 11.02.2019 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.

The Motley Fool besitzt Aktien von Molson Coors Brewing. The Motley Fool empfiehlt Constellation Brands, HEXO, Innovative Industrial Properties und Nasdaq.

Motley Fool Deutschland 2019