Gleich mehrere Tech-Aktien hat es im vergangenen Jahr erwischt. Grund dafür waren die Sorgen über den Handelskrieg zwischen den USA und China, Zölle und andere makroökonomische Faktoren. Die Stimmung in Bezug auf die Märkte hat sich in Erwartung der bevorstehenden Handelsgespräche im vergangenen Monat zuletzt verbessert, aber viele Technologiewerte bleiben noch immer deutlich unter ihren vergangenen Höchstständen.

Werfen wir einen Blick auf drei Aktien, die dieser Beschreibung entsprechen – Infinera (WKN: A0MSSK), JD.com (WKN: A112ST) und Seagate (WKN: A1C08F) – und warum sie sich in den nächsten Quartalen deutlich erholen könnten.

1. Infinera: Hersteller optischer Systeme

Infinera verkauft WDM-Systeme (Wellenmultiplexing), die es Serviceprovidern ermöglichen, die Kapazität ihrer Netzwerke zu erhöhen, ohne zusätzliche Glasfaser zu benötigen. Deshalb galt es einst als ideale Strategie für einen „Super Cycle“ – irgendwann würden alle Netzwerke im Streaming- und Cloud-System Upgrades benötigen.

Infinera erwirtschaftete jedoch den größten Teil des Umsatzes mit Langstrecken-WDM-Systemen anstelle von WDM-Systemen mit geringerer Reichweite für den Metro- und Data-Center-Interconnect-(DCI)-Markt. Viele Serviceprovider haben diese kürzeren Upgrades priorisiert, sodass das zweistellige Umsatzwachstum von Infinera in der ersten Jahreshälfte 2018 im einstelligen Bereich lag.

Infinera erwarb daraufhin Coriant, einen Branchenspezialisten, der sich auf Systeme mit kleinerer Reichweite konzentriert, um sein Umsatzwachstum zu steigern. Leider waren die anfänglichen Erwartungen von Infinera an Coriant zu hoch und man hat diese Prognosen im vergangenen November deutlich gesenkt. Die Bullen winkten ab und Infineras Aktien stürzten von 12 USD im vergangenen Mai auf etwa 3 USD im Juli.

Dennoch erholte sich Infinera allmählich auf etwa 5 USD, nachdem der Umsatz im zweiten Quartal um 47 % jährlich gestiegen war, was eine Beschleunigung gegenüber dem Wachstum von 46 % im ersten Quartal bedeutet. Die Prognose für das Wachstum von 60 bis 70 % im dritten Quartal mit einer schrittweisen Ausweitung der Bruttomarge deutete ebenfalls darauf hin, dass die Talsohle erreicht war.

Infinera ist immer noch nicht profitabel, erwartet aber, dass die Synergien mit Coriant den Free Cashflow und die Non-GAAP-Gewinne bis zum vierten Quartal auf ein positives Niveau heben. Basierend auf diesen Prognosen sieht diese Aktie beim 0,7-Fachen des diesjährigen Umsatzes sehr, sehr billig aus.

2. JD.com: Einzelhandelsriese in China

JD ist Chinas größter Direktvertriebspartner und nach Alibaba der zweitgrößte E-Commerce-Anbieter. Die Aktie überstieg im vergangenen Januar die 50 USD-Marke, aber das verlangsamte Wachstum, steigende Ausgaben und eine Vergewaltigungsanklage gegen CEO Richard Liu führte die Aktie zurück auf den IPO-Preis von 19 USD. Der Handelskrieg verschärfte diesen Abverkauf noch weiter.

Der Vorwurf der Vergewaltigung wurde jedoch im Dezember fallen gelassen und die nachfolgenden Ergebnisberichte von JD zeigten, dass sich das Geschäft stabilisierte. Der Umsatz stieg im zweiten Quartal jährlich um 23 % und markiert damit das stärkste Wachstum seit drei Quartalen, und für das dritte Quartal wird ein Wachstum von 20 bis 24 % erwartet.

Unterm Strich stieg der bereinigte Jahresüberschuss von JD um mehr als das 7-Fache pro Jahr, da die Bruttomarge gestiegen ist und mit seinen Logistikdienstleistungen für Drittanbieter mehr Umsatz mit höheren Margen erzielt wurde. Langfristig plant JD, seine Betriebskosten zu senken, indem es den größten Teil seiner Logistikplattform mit Lagerrobotern, Lieferdrohnen und autonomen Lieferfahrzeugen automatisiert.

Die Gesamtzahl der jährlich aktiven Kunden von JD stieg im Quartal um 2,4 % auf 321,3 Millionen. Das bedeutete eine Verlangsamung gegenüber den Vorquartalen, aber das sich beschleunigende Umsatzwachstum von JD zeigte auch, dass die bestehenden Kunden mehr Geld ausgaben. Die Wall Street erwartet, dass JDs Umsatz und Gewinn im nächsten Jahr um 17 bzw. 34 % steigen werden – das sind robuste Wachstumsraten für eine Aktie, die zum 26-Fachen der erwarteten Einnahmen gehandelt wird.

3. Seagate: Zyklische Technologieaktie mit einer Rendite von 5 %

Seagate ist der weltweit zweitgrößte Hersteller von plattenbasierten Festplatten (HDD) nach Western Digital (WKN: 863060). Der Festplattenmarkt steht im harten Wettbewerb mit Flash-Speicher-basierten Solid State Drives (SSD), die kleiner, schneller, energieeffizienter und weniger anfällig für Schäden sind als plattenbasierte Laufwerke.

Im Gegensatz zu Western Digital, das sich durch den Erwerb des Flash-Speicher-(NAND)-Chipherstellers SanDisk auf diese Unterbrechung vorbereitet hat, erwirtschaftet Seagate den größten Teil seiner Einnahmen immer noch mit Festplatten. Seagate geht davon aus, dass die niedrigeren Preise für Festplatten zusammen mit der konstanten Nachfrage nach Festplatten mit hoher Kapazität durch Rechenzentrumskunden das langfristige Wachstum stützen werden.

Dennoch kämpfte Seagate in den letzten Quartalen mit dreifachem Gegenwind: schleppender Verkauf von PCs (verschärft durch Intels Chipmangel), schwache Nachfrage von Unternehmenskunden und konjunkturbedingt niedrigere Preise für NAND-Chips, die die Preise für SSDs senkten. Aus diesem Grund sind Umsatz und Bruttomarge in den letzten drei Quartalen jährlich zurückgegangen.

Der Umsatz von Seagate sank im letzten Quartal um 17 % pro Jahr, da die Bruttomarge (Non-GAAP) von 32 auf 27 % sank. Für das erste Quartal rechnet das Unternehmen jedoch mit einem jährlichen Umsatzrückgang von nur 15 % (zur Halbzeit) und einer unveränderten Non-GAAP-Rohertragsmarge. Diese Prognose zeigt, dass die konjunkturellen Rückgänge ihre Talsohle erreicht haben.

Seagate wird sich wohl nicht bald auf seine historischen Höchststände zubewegen, aber die Aktie wird nur zum 11-Fachen der erwarteten Gewinne gehandelt und schüttet eine Dividende von 4,6 % aus. Diese niedrige Bewertung und hohe Rendite machen Seagate zu einer soliden Aktie.

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The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von JD.com, besitzt Aktien von Intel und empfiehlt Aktien von Infinera. Leo Sun besitzt Aktien von Infinera und JD.com. Dieser Artikel erschien am 11.9.2019 auf Fool.com und wurde für unsere deutschen Leser übersetzt.

Motley Fool Deutschland 2019