Es war ein außergewöhnlich volatiles Jahr für den Aktienmarkt. Und das hat natürlich die Millennials und Neugierige angezogen, die dank dieser Volatilität den schnellen Euro machen wollten. Die App Robinhood, die provisionsfreien Handel sowie den Kauf von Aktienteilen erlaubt, hat im Jahr 2020 Millionen neuer Benutzer gewonnen. Das Durchschnittsalter der Nutzer beträgt nur 31 Jahre.

Einerseits schön, dass junge Menschen früh einsteigen. Andererseits aber auch beunruhigend zu sehen, dass Robinhood den Neulingen nicht auch das nötige Wissen beiseitegestellt hat. Viele verstehen nicht, wie wichtig es ist, langfristig zu investieren oder zu diversifizieren. Stattdessen haben sie oft genug auf Pennystocks oder anderes krudes Zeug gesetzt.

Doch einige beliebte Robinhood-Aktien wurden im dritten Quartal auch von milliardenschweren Profis gekauft. Welche?

Aurora Cannabis

Kein Witz. Die chronisch unterperformende Marihuana-Aktie Aurora Cannabis (WKN: A2P4EC) war im dritten Quartal ein beliebter Kauf bei den Profis. Jim Simons’ Renaissance Technologies eröffnete im Laufe des Quartals eine Position von 447.378 Aktien. Und Ken Griffins Citadel Advisors kauften noch einmal 418.994 Aktien zum bereits bestehenden Investment hinzu.

Obwohl Aurora einst die meistgehaltene Aktie auf Robinhood war, performte sie sehr, sehr schlecht. Und das macht diese Investments so überraschend. Es handelt sich um ein Unternehmen, das durch Regulierungsprobleme auf Bundes- und Provinzebene in Kanada sowie durch den Übereifer seines früheren Managements schwer in Mitleidenschaft gezogen wurde. Aurora Cannabis hat seinen Kapazitätsbedarf grob überschätzt und für seine Übernahmen viel zu viel bezahlt. Der Nettoverlust des letzten Jahres in Höhe von 3,3 Milliarden CAD war in erster Linie das Ergebnis von Abschreibungen. Die waren mit überteuerten Übernahmen und viel zu hohen Kapazitäten verbunden.

Aurora Cannabis hat auch wenig Verständnis für seine Aktionäre gezeigt. Zwischen Juni 2014 und Oktober 2020 ist die Zahl der ausstehenden Aktien des Unternehmens um mehr als 11.800 % gestiegen. Der Vorstand hat kürzlich ein Angebot von 500 Millionen USD zur Kapitalbeschaffung auf dem Markt genehmigt. Das Unternehmen verwässert die Aktien enorm. Und trotzdem ist es alles andere als sicher, dass das Unternehmen überhaupt überlebt.

Palantir Technologies

Obwohl es erst am letzten Tag des dritten Quartals an die Börse ging, zeigen die 13F-Formulare, dass das Data-Mining-Unternehmen Palantir Technologies (WKN:A2QA4J) extrem gefragt war. Point72 Asset Management von Steven Cohen kaufte 29,9 Millionen Aktien, während BlackRock von Larry Fink und Soros Fund Management unter der Leitung von George Soros etwa 29,3 Millionen bzw. 18,5 Millionen Aktien erwarben.

Die Anziehungskraft von Palantir ist nachvollziehbar. Erstens entschied es sich für eine direkte Notierung anstelle eines traditionellen Börsengangs. Ohne Investmentbanken am Rande des Geschehens ist die Anfangsbewertung von Palantir nicht allzu hoch gestiegen. Dies ermöglichte es Privatanlegern, eine Position zu einer einigermaßen vernünftigen Bewertung aufzubauen.

Der andere Faktor, der die Investoren begeisterte, ist das beschleunigte Wachstum von Palantir in der Pandemie. Die Bereitstellung ihrer Data-Mining- und Analysedienste für die US-Regierung über ihre Gotham-Plattform ist sicherlich lukrativ. Doch es ist Palantirs Chance mit Unternehmenskunden über die Foundry-Plattform, die den längerfristigen und sichereren Wachstumsmotor darstellen wird. Investoren sollten lange Zeit mit einem zweistelligen jährlichen Umsatzwachstum rechnen.

Plug Power

Der Anbieter von Wasserstoff-Brennstoffzellen-Lösungen Plug Power (WKN: A1JA81) war im Q3 ebenso attraktiv. Insgesamt erhöhten die Profis ihre Anteile an Plug Power im dritten Quartal um mehr als 18 %: Larry Fink von BlackRock schoss mit zusätzlichen 7,63 Millionen Aktien den Vogel ab.

Die Besorgnis über den Klimawandel treibt eine Revolution im Bereich der erneuerbaren Energien voran, die weit über groß angelegte Stromversorgungsunternehmen hinausgeht. Plug Power stellt seine Mobilitätslösungen mit wasserstoffbetriebener Technologie (z. B. Gabelstapler) einer Reihe von Händlern und Lebensmittelgeschäften zur Verfügung. Der Wunsch, umweltbewusst zu werden, hat in Verbindung mit der Pandemie für ein erfolgreiches Jahr gesorgt. Die Prognose von Plug Power für das Gesamtjahr impliziert ein jährliches Umsatzwachstum von rund 35 %.

Darüber hinaus hat Plug Power klugerweise einige seiner wichtigsten Kunden mit Warrant-Deals an sich gebunden. Im Jahr 2017 wurden Amazon (WKN: 906866) Optionsscheine zum Erwerb von bis zu 55,3 Millionen Aktien von Plug Power gewährt. Diese Optionsscheine basieren auf den Bestellungen von Brennstoffzellen- und Wasserstofftechnologie von Amazon bei Plug. In Anbetracht der Tatsache, dass die Aktien von Plug Power seit dieser Verkündung in die Höhe geschnellt sind, will Amazon die Beziehung zu Plug weiter vertiefen.

Auch wenn Plug Power noch lange nicht profitabel ist, haben die Aktien die Aufmerksamkeit der Wall Street auf sich gezogen.

Slack Technologies

Viertens und letztens waren die Profis von der Software-as-a-Service (SaaS)-Aktie Slack Technologies (WKN: A2PGZL) fasziniert. Insgesamt nahmen sie im dritten Quartal über 50 Millionen Nettoaktien von Slack in ihre Portfolios auf. BlackRock von Larry Fink stockte seine Position um 6,65 Millionen Aktien auf.

Die Slack-Buy-These basiert auf der gleichen Prämisse, die die SaaS-Aktien seit einem Großteil des Jahres 2020 angetrieben hat: Unternehmen werden immer dynamischer und Arbeitsplätze sind auf der ganzen Welt verstreut. Slack ist als vertrauenswürdiger unternehmensübergreifender kollaborativer Dienst konzipiert. In dem im Juli zu Ende gegangenen Quartal kamen etwa 8.000 neue zahlende Kunden hinzu und 87 zahlende Kunden mit einem jährlich wiederkehrenden Umsatz von über 1 Million USD.

Aber Slack konkurriert auch mit Giganten. Microsofts (WKN:870747) Teams und Zoom Video Communications haben die Bewertung von Slack in Schach gehalten. Microsofts tiefe Taschen und sein Branding sowie das scheinbar exponentielle Wachstum von Zoom haben Zweifel an der Fähigkeit von Slack aufkommen lassen, um Kunden zu konkurrieren und diese auch zu halten. Da sich Zoom auf Video konzentriert und Microsoft an mehr Projekten arbeitet, als ich zählen kann, ist es aber auch möglich, dass Slack die Oberhand hat, wenn es darum geht, die Nummer eins in der Zusammenarbeit am Arbeitsplatz zu werden.

Das ist sicherlich eine Aktie, die man auf dem Schirm haben sollte.

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The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Amazon, Microsoft, Slack Technologies und Zoom Video Communications. Sean Williams besitzt Aktien von Amazon. Dieser Artikel erschien am 24.11.2020 auf Fool.com und wurde für unsere deutschen Leser übersetzt.

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