Mit einem Plus größer 15 Prozent gehört die OMV zu den Top-Titeln an der Wiener Börse - und damit zu den Outperformern des Leitindex ATX (weniger als 10%). Untermauert wurde dies durch die letzten Quartalszahlen des Öl- und Gaskonzerns: Der um Lagereffekte bereinigte Betriebsgewinn (CCS EBIT) stieg im zweiten Quartal um 44 Prozent auf 1,0 Mrd. Euro, im ersten Halbjahr betrug der Zuwachs 17 Prozent auf 1,8 Mrd. Euro. Das war vor allem einem deutlichen Plus in der Ölförderung zu verdanken.

Einen Effekt, den Konkurrent Royal Dutch Shell nicht hatte. Unterm Strich blieben aber immer noch 3,5 Milliarden US-Dollar übrig - ein Viertel weniger als im Vorjahr. Entsprechend liegt die Aktie seit Jahresbeginn auch nur knapp im Plus. Die Quartalsdividende bleibt trotzdem stabil bei 0,47 US-Dollar je Aktie - und der Konzern startet eine neue Tranche in seinem Aktienrückkaufprogramm in Höhe von bis zu 2,75 Milliarden US-Dollar.

Geht es nach Analysten dürfte der Gegenwind von zuletzt im Jahresvergleich niedrigerer Preise fürs Rohöl zu Ende gehen. Für die kommenden Jahre - bis 2023 im Bloomberg-Konsens - wird mit Preisen zwischen 65 und 70 US-Dollar je Barrel gerechnet - zuletzt waren es weniger als 65.

In dieses Umfeld hinein gibt’s von der Erste Group eine eben lancierte Multi-Express-Anleihe. Die Eckdaten: Laufzeit maximal 5 Jahre, jährlicher Zinskupon von 8,0% mit 35% Puffer gegen Kursverluste der beiden ins Produkt verpackten Basiswerte OMV und Royal Dutch Shell. Zumindest aus heutiger Sicht werden die beiden Basiswerte für den in Aussicht gestellten Ertrag sorgen . Denn es gibt unter den Aktienanalysten niemand, der einen Fall der Aktien auf oder unter die Barriere als angemessen bezeichnen würde: Bei Royal Dutch Shell liegt das niedrigste der 28 Kursziele im Bloomberg-Konsens bei 26,3 Euro (Barriere 18,5) - bei der OMV sind es es bei 23 Nennungen 45 Euro.

So funktioniert’s. Express-Anleihen funktionieren nach dem Prinzip, tausche die Chance eines in diesem Fall Aktieninvestments gegen die Chance auf einen überdurchschnittlichen Zinsertrag. Die Höhe der Rückzahlung der Nominale - 1000 Euro - hängt wiederum von der Entwicklung der betreffenden Aktienkurse hängt. In der Praxis kaufen Anleger hier ein Papier, das die beiden Ölwerte OMV und Royal Dutch Shell als Basiswerte abbildet. Das Express-Zertifikat hat die Zeichnungsphase bereits verlassen, daher liegen alle Parameter auf dem Tisch. Eingeloggt sind bei der OMV als Startkurs 43,4 Euro - beim britisch/niederländischen Konkurrenten sind es 28,495 Euro - siehe Tabelle. Am jährlichen Bewertungstag wird nun verglichen, wie die beiden Aktien im Vergleich zum Startkurs notieren. Bei zumindest 100 Prozent wird das Produkt sofort rückgezahlt - inklusive 8%-Zinskupon. Die Laufzeit endet damit. Notiert zumindest eine Aktie unter dem Startkurs, verlängert sich die Laufzeit automatisch um ein Jahr. Der jährliche Zinskupon wird ausgezahlt, sofern keine der Aktien unter der Barriere von 65% des Startwertes - 18,21 Euro bei der OMV - notiert. Andernfalls entfällt die Zinszahlung, wird aber nachgeholt, sofern an einem der folgenden Bewertungstage wieder beide Aktien über der 65-Prozent-Barriere notieren. Das geht bis maximal dem 5. und letzten Laufzeitenjahr. Danach entscheidet die auf 65 Prozent gesenkte Rückzahlungsbarriere, ob die Nominale zu 100 Prozent rückgezahlt wird, plus alle ausstehenden Zinskupons. Wenn dann zumindest eine der Aktien mehr als 35 Prozent an Wert gegenüber dem Start verloren hat, wird die im Kurs am stärksten gefallene Öl-Aktie statt der Nominale ins Depot gebucht. 

INFO ERSTE Multi Memory Express Anleihe Öl 19-24

ISIN: AT0000A28K56

Emittent: Erste Group

Produkt: Express-Anleihe

Typ: Multi

Basiswerte:OMV, Royal Dutch Shell

Nominale: 1000 Euro

Start = Basispreise: OMV 43,4 Euro, Royal Dutch Shell 28,495 Euro

Laufzeit: 31.07.2024

Bewertungstage: jährlich

Rückzahlungsbarriere: 100%

Kupon: 8,0%

Kuponbarriere = finale Rückzahlungsbarriere: 65% (18,21 bzw. 18,5218 Euro)

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