In wenigen Wochen wird Joe Biden als 46. Präsident der Vereinigten Staaten vereidigt werden. Obwohl er eine Pandemie und eine der steilsten Rezessionen, die die US-Wirtschaft je gesehen hat, erbt, sind die Voraussetzungen dafür gegeben, dass der Aktienmarkt unter seiner Amtszeit florieren wird.

Es wird erwartet, dass eine Präsidentschaft von Biden mit mehr fiskalischen Anreizen ausgestattet sein wird. Der Kongress könnte auch zwischen den politischen Lagern gespalten sein, was alle Versuche vereiteln wird, den Spitzengrenzsteuersatz für Unternehmen von einem Acht-Jahrzehnte-Tief zu erhöhen. Die US-Notenbank scheint entschlossen zu sein, den Leitzins zumindest für die nächsten drei Jahre auf einem rekordverdächtigen Tiefstand zu halten. Dies sind die perfekten Voraussetzungen für einen Biden-Bullenmarkt.

Allerdings werden sich natürlich nicht alle Aktien in einem neuen Bullenmarkt gleich gut entwickeln. Doch die folgenden fünf Aktien haben das Potenzial, mit Biden im Weißen Haus einen wahren Höhenflug zu erleben.

Okta

Ein Segment, das absehbar während einer Präsidentschaft Bidens überdurchschnittlich gut abschneiden wird, ist alles rund um Cybersecurity. Da Unternehmen immer mehr online arbeiten und auf Remote-Arbeit setzen, werden sie sich zunehmend auf Cybersicherheitsunternehmen verlassen, um Unternehmensdaten zu schützen. Ich erwarte, dass Anbieter von cloudbasierten Sicherheitslösungen wie Okta (WKN: A2DNKR) florieren werden.

Die Spezialität von Okta ist die Bereitstellung von cloudnativen Lösungen zur Identitätsüberprüfung für Unternehmen. Die Lösungen von Okta werden in der Cloud entwickelt und nutzen künstliche Intelligenz, um Bedrohungen im Laufe der Zeit immer effizienter zu erkennen. Die cloudnativen Identitätslösungen von Okta sind für Unternehmen in der Regel auch kostengünstiger als Sicherheitsoptionen, die auf eigenen Servern untergebracht sind.

Darüber hinaus generiert Okta mehr als 95 % seines Umsatzes aus Abonnements. Das Schöne am Abo-Modell ist, dass es eine hohe Marge und einen sehr vorhersehbaren Cashflow bietet. Wenn man bedenkt, dass der Auftragsbestand von Okta im Vergleich zum Vorjahresquartal, das im Oktober endete, um 53 % gestiegen ist, ist es offensichtlich, dass die Kunden von Okta wachsen und neue Abonnementangebote hinzufügen. Ich würde damit rechnen, dass Okta seinen Gesamtjahresumsatz in den nächsten zwei bis drei Jahren verdoppelt.

Freshpet

Unternehmen, die sich auf Haustiere konzentrieren, sollten in einem Biden-Bullenmarkt außergewöhnlich gut abschneiden. Schließlich sind die Ausgaben für Haustiere in den USA im Jahresvergleich seit mindestens einem Vierteljahrhundert nicht mehr zurückgegangen, wie aus Daten der American Pet Products Association hervorgeht. Dieses stetige Wachstum der Ausgaben für Haustiere veranlasst mich zu der Überzeugung, dass Freshpet (WKN: A12ENX), ein Unternehmen das frisches Tierfutter liefert, immer noch viel Potenzial nach oben bietet.

Genauso wie Lebensmittelgeschäfte in den 2000er-Jahren ihr Wachstum durch die Einführung von Bio- und Naturkostprodukten ankurbelten, nutzt Freshpet den Wunsch von Haustierbesitzern, hochwertiges Futter und Leckereien für ihre vierbeinigen Familienmitglieder zu kaufen. Die Preise von Freshpet sind zwar höher als bei bekannteren Tierfutterherstellern, aber die wahrgenommene Qualität sorgt für ein schnelles Umsatzwachstum und viele Wiederholungskäufe. In den ersten neun Monaten des Jahres 2020 ist der Nettoumsatz um 30 % gestiegen.

Das Omnichannel-Marketing und die Markenbekanntheit von Freshpet stecken noch in den Kinderschuhen. Indem das Unternehmen in neue Vertriebskanäle expandiert und damit neue Wege findet, um Haustierbesitzer zu erreichen, sollte es keine Probleme haben, weiterhin mit einem hohen zweistelligen Prozentsatz zu wachsen.

Jushi Holdings

US-amerikanische Marihuana-Aktien sollten auch unter Joe Biden außergewöhnlich gut abschneiden, wenn auch nicht aus dem Grund, den du vielleicht vermutest. Ich erwarte keine großen Veränderungen in der Art und Weise, wie die Bundesregierung Cannabis klassifiziert. Vielmehr erwarte ich, dass neue Legalisierungen auf Bundesstaatsebene und organisches Wachstum die Ergebnisse von Betreibern mit Präsenz in mehreren Bundesstaaten (multistate operators, kurz MSO) wie Jushi Holdings (WKN: A2PMFM) antreiben werden.

Die Strategie von Jushi unterscheidet sich ein wenig von der der meisten MSOs. Anstatt sich in so viele legalisierte Staaten wie möglich zu stürzen, hat sich Jushi auf eine Handvoll Staaten mit begrenzter Lizenz konzentriert: Pennsylvania, Virginia und Illinois. In Virginia, zum Beispiel, wird Jushi der einzige lizenzierte Händler in seiner Region sein. Die Lizenzbeschränkungen in Pennsylvania und Illinois stellen sicher, dass Jushi in der Lage sein wird, einen bedeutenden Anteil der jeweiligen Märkte zu erobern.

Die Führungskräfte von Jushi sind mit von der Partie. Während die meisten Pot-Aktien ihr Kapital durch den nahezu unaufhörlichen Verkauf von eigenen Aktien an Außenstehende aufbringen, haben die Führungskräfte und Insider von Jushi 45 Millionen Dollar der rund 250 Millionen Dollar seit der Gründung selbst aufgebracht. Die Interessen des Managements sind somit mit denen der Aktionäre abgestimmt, was für ein Unternehmen, das seinen Umsatz zwischen 2020 und 2022 mehr als vervierfachen soll, spannend ist.

SSR Mining

Auch Bergbauaktien sollten wir mit einem Joe Biden im Weißen Haus nicht verschlafen. Ein konjunkturfreundlicher Präsident, gepaart mit dem Versprechen der Zentralbank, bis 2023 eine lockere Geldpolitik zu verfolgen, ist das perfekte Rezept für einen höheren physischen Goldpreis. Das wird für Goldaktien wie SSR Mining (WKN: A2DVLE) ein willkommenes Vergnügen sein.

SSR Mining schloss vor Kurzem eine Fusion mit Alacer Gold ab und brachte damit die Copler-Mine von Alacer unter sein Dach. Die drei Projekte von SSR, plus Alacers 80%iger Beteiligung an Copler, sind in der Lage, jährlich mehr als 700.000 Unzen Gold zu produzieren. Diese Zahl könnte noch höher ausfallen, da sich SSR auf die Ausweitung der Produktion in Copler und anderen Minen konzentriert. Das neu kombinierte Unternehmen geht davon aus, dass es in den nächsten zwei Jahren einen jährlichen freien Cashflow von mindestens 450 Mio. Dollar generieren kann.

Im Gegensatz zu vielen anderen Goldaktien verfügt SSR Mining über eine Netto-Cash-Position von rund 225 Mio. US-Dollar. Da es sich um eine Cashflow-Maschine mit einem bisher eher konservativ handelnden Managementteam handelt, beabsichtigt das Unternehmen, ab 2021 eine vierteljährliche Dividende von 0,05 US-Dollar zu zahlen. Es ist zu erwarten, dass dieses Kapitalrückführungsprogramm und die verbesserte operative Effizienz die Aktie von SSR deutlich nach oben treiben werden.

Amazon

Und schließlich: Lass dich nicht von den 1,6 Billionen Dollar Marktkapitalisierung von Amazon.com (WKN: 906866) blenden. Auch sie könnte in einem Biden-Bullenmarkt weiter in die Höhe schießen.

Es steht außer Frage, dass Amazon einer der Hauptnutznießer der Pandemie ist. Verbraucher, die zu Hause bleiben müssen, wenden sich an den dominanten Marktplatz von Amazon, um Waren zu kaufen. Laut eMarketer wird Amazon in diesem Jahr schätzungsweise 38,7 % aller Onlineverkäufe in den USA kontrollieren. Trotz der geringen Gewinnspannen, die mit Einzelhandelsverkäufen verbunden sind, hat diese überwältigende Dominanz im Einzelhandel dazu beigetragen, dass Amazon eine unglaublich loyale Kundenbasis aufgebaut hat, wie die mehr als 150 Millionen Menschen weltweit beweisen, die sich für eine Prime-Mitgliedschaft angemeldet haben.

Der spannendere Wachstumstreiber während Bidens Zeit im Weißen Haus wird jedoch die Cloud-Plattform (Amazon Web Services, kurz AWS) sein. Da immer mehr Unternehmen online und in die Cloud gehen, dürfte die Nachfrage nach Amazons Cloud-Infrastruktur stark ansteigen. Mit weitaus beeindruckenderen Margen als im Einzelhandel hat AWS das Potenzial, den operativen Cashflow von Amazon bis 2023 zu verdreifachen.

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Dieser Artikel wurde von Sean Williams auf Englisch verfasst und am 13.12.2020 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können. John Mackey, CEO von Whole Foods Market, einer Amazon-Tochtergesellschaft, ist Mitglied des Boards von The Motley Fool. Sean Williams besitzt Aktien von Amazon und SSR Mining Inc. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Amazon, Freshpet, Jushi Holdings und Okta

Motley Fool Deutschland 2020