Agrar. Landwirtschaftskorb-ETPs verzeichneten mit 54,7 Mio. US-Dollar die höchsten Zuflüsse seit Auflegung und übertrafen damit das Hoch vor nur vier Wochen. Abgesehen von Baumwolle verteuern sich Agrarrohstoffe nach der schwachen Entwicklung des Vorjahrs mehrheitlich wieder, da die Witterungsbedingungen in diesem Jahr schwierig sind. Die Weizenpreise etwa profitieren von der anhaltenden Dürre in wichtigen Anbaugebieten der USA, die die Entwicklung des Winterweizens verzögert, während die extreme Trockenheit in Argentinien die Preise von Sojabohnen und Sojamehl in die Höhe treibt. Gleichzeitig fallen laut dem Februar-Bericht der USDA auch die Lagerstände von Mais niedriger aus, was den Preisen Auftrieb verleiht. Zusätzlich kommt zahlreichen in US-Dollar abgerechneten Agrarrohstoffen die Dollarschwäche zugute.

Industriemetalle. Die Zuflüsse in Industriemetallkorb-ETPs erholten sich auf 42,1 Mio. US-Dollar und kehrten damit den Negativtrend der Vorwoche um. Die Industriemetallpreise erhalten von der ausgeprägten Dollarschwäche in Verbindung mit unerwartet hohen US-Inflationsdaten Auftrieb, da Metalle und Rohstoffe als Inflationsabsicherung gelten. Die Zuflüsse in Nickel-ETPs legten in der sechsten Woche in Folge zu und gewinnen an Dynamik. Nickel, das sich in der vergangenen Woche um 7,3 Prozent verteuerte, war der Gewinner des Industriemetallbereichs. Den Erwartungen zufolge wird die Nickelnachfrage in Zusammenhang mit der Zunahme der Elektromobilität steigen, die derzeit nur 3% der Gesamtnachfrage stellt. Darüber hinaus eignen sich überhaupt nur rund 50% des aktuellen Angebots der Nickelminen zur Batterieherstellung, da die Qualität der Nickelprodukte nicht ausreicht. Da außerdem die globalen Nickelbestände sinken, sind zusätzliche Produktionskapazitäten erforderlich.

Edelmetalle. Aus Gold-ETPs wurden im Zuge von Gewinnmitnahmen 103,5 Mio. US-Dollar abgezogen. Gold avancierte aufgrund der unerwartet hohen Inflation und des rückläufigen US-Einzelhandelsumsatzes auf ein 18-Monats-Hoch von 1360 US-Dollar je Unze. Bei Platin-ETPs setzten sich die Abflüsse in der siebten Woche in Folge fort. Laut dem Dachverband der europäischen Automobilindustrie ging der Anteil der Dieselfahrzeuge an den Neufahrzeugen prozentual um 33 Prozent zurück, obwohl die Neuzulassungen in der EU im Jahresvergleich um 7,1 Prozent stiegen. Dies dürfte Platin, das bei emissionsmindernden Technologien für Dieselfahrzeuge zum Einsatz kommt, belasten.

Energie. Energiekorb-ETPs waren mit Entnahmen konfrontiert, während Rohöl-ETPs Zuflüsse verzeichneten. In ihrem neuesten Bericht prognostiziert die Internationale Energiebehörde einen Anstieg des Fördervolumens um 1,8 Mio. Barrel pro Tag, was die Zunahme der weltweiten Nachfrage wahrscheinlich übertreffen wird. Wenn die Rohölförderung der OPEC bei 32,3 Mio. Barrel pro Tag konstant bleibt, scheint der Markt dann allerdings aufgrund der wiederholten unplanmäßigen Ausfälle in Venezuela mehr oder minder im Gleichgewicht zu sein. Sollte Venezuela die Produktion jedoch im üblichen Umfang wieder aufnehmen, käme es auf dem Markt zu einem Überangebot.