Linz (OTS) - Egal, ob auf der Baustelle, im Forschungslabor, im Kindergarten, an der Supermarktkassa oder am Hochofen. Sowie beim Roten Kreuz, bei der Feuerwehr oder bei der Berg- und Wasserrettung:
Die Arbeitnehmer/-innen in Oberösterreich erbringen herausragende Leistungen. Das belegt die AK Oberösterreich mit der neuesten Leistungsbilanz der oberösterreichischen Beschäftigten und einer Fülle an eindrucksvollen Zahlen, Daten & Fakten. „Für ihre Leistungen verdienen die Beschäftigten mehr Respekt und mehr Gegenleistungen“, sagt AK-Präsident Dr. Johann Kalliauer.

Wenn große Unternehmen Bilanz legen und Rekordgewinne vermelden, dann ist meistens von den erfolgreichen Topmanagern, aber ganz selten von den Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern die Rede. Dabei sind sie es, die den Erfolg erarbeiten. Sie sind fleißig, flexibel, mobil, extrem produktiv und darüber hinaus die größten Steuerzahler – und finanzieren damit den Staat und sämtliche Sozialleistungen. Allein die oberösterreichischen Beschäftigten zahlten 2017 fast sieben Milliarden Euro an Lohnsteuer und Sozialversicherungsbeiträgen. Dazu kommen noch einige Milliarden an Konsumsteuern. Im Vergleich:
Bundesweit zahlten alle Unternehmen zusammen nur rund 7,9 Milliarden Euro an Körperschaftssteuer.

Die oberösterreichischen Beschäftigten leisten jährlich rund eine Milliarde Arbeitsstunden, davon knapp 39 Millionen Überstunden bzw. Mehrarbeitsstunden. Ein Fünftel dieser Mehrleistung bleibt unbezahlt. So werden den Beschäftigten jährlich rund 150 Millionen Euro vorenthalten. Dazu kommen weitere Respektlosigkeiten wie etwa Kündigungen im Krankenstand oder falsche Einstufungen. Wo immer es geht, verhilft die AK ihren Mitgliedern zu ihrem Recht.

Österreichweit ist die Produktivität in den vergangenen 20 Jahren doppelt so stark gestiegen, wie die von den Unternehmen bezahlten Arbeitskosten. Das heißt, die Früchte der Arbeit sind sehr ungleich verteilt, weil die Eigentümer/-innen der Unternehmen überproportional von den Leistungen der Beschäftigten profitieren.

Im vergangenen Jahr hat die AK Oberösterreich die veröffentlichten Jahresabschlüsse von mehr als 1.000 Unternehmen analysiert. Die rund 237.000 Beschäftigten dieser Firmen haben im Bilanzjahr 2017 eine Pro-Kopf-Wertschöpfung von mehr als 89.000 Euro erarbeitet. Zieht man davon die durchschnittlichen Personalkosten ab, blieben den Unternehmen immer noch rund 30.200 Euro pro Mitarbeiterin und Mitarbeiter.

Aber die Beschäftigten sind nicht nur produktiv, sondern auch innovativ und erfinderisch. Im vergangenen Jahr wurden beim Österreichischen Patentamt rund 2.400 Erfindungen angemeldet, weltweit sogar mehr als 11.000 aus Österreich stammende Patente. Im Bundesländervergleich liegt Oberösterreich hier mit 583 Erfindungen auf Platz 1.

Es sind aber nicht nur diese Spitzenleistungen, die unsere Arbeitnehmer/-innen zu den wahren Leistungsträgern der Gesellschaft machen. Es ist auch ihr täglicher Arbeitseinsatz, ihre Bereitschaft zur Mehrleistung, wenn es der Arbeitsaufwand erfordert, ihre Bereitschaft zur (beruflichen) Weiterbildung, ihr ehrenamtliches Engagement, ihr familiärer Einsatz in der Kinderbetreuung und Altenpflege.

„Für ihre Leistungen haben die Beschäftigten mehr Respekt und mehr Gegenleistungen verdient“, sagt AK-Präsident Dr. Johann Kalliauer. Er fordert daher kräftige Lohn- und Gehaltserhöhungen auf Basis der hohen Produktivität sowie eine Anhebung der KV-Löhne und Gehälter auf mindestens 1.700 Euro, die Abschaffung der 12-Stunden-Woche und stattdessen die Kürzung der Normalarbeitszeit auf 35 Stunden, ein Recht auf die 4-Tage-Woche und die sechste Urlaubswoche nach 25 Arbeitsjahren für alle. Unternehmen sollen für jede Überstunde im Betrieb einen Euro Überstundenabgabe zahlen. Um die Beschäftigten zu entlasten, müssen die Lohnsteuer gesenkt und eine Millionärssteuer eingeführt werden.

Detailliertere Informationen zu den Inhalten dieser Aussendung finden Sie unter ooe.arbeiterkammer.at