(neu: Tagestief nahe 50 Euro, Schlusskurse)

FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Enttäuschung über den Ausblick von Bayer hat die Aktien des Chemie- und Pharmakonzerns am Donnerstag schwer unter Druck gesetzt. Zudem kürzte das Management nach einem Milliardenverlust im vergangenen Jahr die Dividende. So legte Bayer 2020 viel Geld für die Beilegung des US-Glyphosat-Rechtsstreits auf die Seite.

Die Papiere der Leverkusener rutschten im Tagestief um mehr als neun Prozent bis nahe an die 50-Euro-Marke ab. Davon konnten sie sich im Späthandel nur noch leicht erholen. Am Ende stand ein Kursrutsch um 6,39 Prozent auf 51,59 Euro zu Buche, womit sie das Schlusslicht im Dax waren. Sie setzen ihren Schlingerkurs um die 200-Tage-Durchschnittslinie fort, die Anleger als langfristiges Trendbarometer im Auge behalten.

Der Ausblick für das laufende Jahr bedeute deutlichen Korrekturbedarf der Markterwartungen, sagte Analyst Richard Vosser von JPMorgan . Die Gewinnprognosen auf Konzernebene hält er nun um sechs bis acht Prozent zu hoch angesetzt.

Mildern könne die Enttäuschung laut dem Experten nur die Hoffnung auf den Kapitalmarkttag im März, auf dem die mittelfristigen Ziele vorgestellt werden sollen, und eine günstige Richterentscheidung im US-Glyphosatstreit, die er in den kommenden Wochen erwartet. Konzernchef Baumann rechnet hier mit einer Entscheidung des Richters zum neuen Vorschlag hinsichtlich des Umgangs mit künftigen Glyphosat-Klagen bis zum Monatswechsel.

Auch Goldman-Sachs-Analyst Keyur Parekh rechnete mit Enttäuschung über den Bayer-Ausblick angesichts der eigentlich massiven Verbesserung im Agrarbereich und deutlicher Preisanstiege bei Mais und Soja./ag/mis/fba/tih/he

 ISIN  DE000BAY0017

AXC0394 2021-02-25/18:04

Copyright dpa-AFX Wirtschaftsnachrichten GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Weiterverbreitung, Wiederveröffentlichung oder dauerhafte Speicherung ohne ausdrückliche vorherige Zustimmung von dpa-AFX ist nicht gestattet.