AKTIE IM FOKUS 2: Deutsche Bank sacken ab - Zahlen noch schlechter als erwartet
30.10.2019 | 18:22
(neu: Schlusskurse)
FRANKFURT (dpa-AFX) - Kummer gewohnt sind die Anleger bei der
Deutschen Bank
Der Nettoverlust der Deutschen Bank fiel wegen des teuren Konzernumbaus noch höher aus als erwartet. Dazu kam wegen der Einstellung des Aktienhandels ein überraschend deutlicher Rückgang der Erträge. Für 2019 droht der Deutschen Bank das fünfte Verlustjahr in Folge, zumal sie - wie die ganze Branche - auch unter den weiter niedrigen Zinsen leidet.
Entsprechend geriet die Aktie nach der Erholung der vergangenen drei
Wochen heftig unter Druck: Mit einem Abschlag von 7,93 Prozent auf
6,643 Euro waren sie abgeschlagenes Schlusslicht im leicht
schwächelnden Dax
Die DWS-Titel rutschten am Mittwoch um 1,44 Prozent auf 29,475 Euro
ab. Die historische Bestmarke von 34,18 Euro, auf die
Fusionsfantasien den Kurs im Mai getrieben hatten, rückt damit nach
der Erholung seit Anfang Oktober wieder weiter in die Ferne. Nach
zeitweiligen Gerüchten über eine mögliche Fusion der UBS-Fondssparte
Unter den Analysten fiel das Urteil über die Geschäftszahlen der Deutschen Bank nicht ganz so harsch aus wie unter den Anlegern. Kian Abouhossein von der US-Bank JPMorgan konstatierte zwar auch ein enttäuschendes Quartal. Er befürchtet zudem, dass die negative Ertragsentwicklung im Nicht-Kerngeschäft zu deutlich sinkenden Erwartungen für den Gewinn je Aktie (EPS) führen könnte, und monierte ein überraschend schwaches Privatkundengeschäft.
Allerdings billigte Abouhossein dem Geldhaus zu, bei seinem Umbau auf einem guten Weg zu sein. Zudem hätten sich sowohl das Investmentbanking als auch Kerngeschäftsfelder wie die Vermögensverwaltung und das Geschäft mit Unternehmenskunden besser entwickelt als von ihm erwartet.
Für Amit Goel von der britischen Bank Barclays schnitt die Deutsche Bank im dritten Quartal ebenfalls schwächer als erwartet ab. Zudem lasse der Ausblick einen fortgesetzten Druck auf die Erträge erwarten. Dagegen habe sich das Kerngeschäft dank des Investmentbanking etwas besser entwickelt als prognostiziert. Goldman-Analyst Jernej Omahen betonte, dass die Deutsche Bank trotz der enttäuschenden Gewinnentwicklung die Jahresziele bestätigt habe. Zudem sei die Kernkapitalquote besser als erwartet ausgefallen./gl/stw/mis/ck/fba
ISIN DE0005140008 DE000DWS1007
AXC0338 2019-10-30/18:22
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