(Neu: Schlusskurs, Stimme von JPMorgan)

FRANKFURT (dpa-AFX) - Nach tiefrotem Start und einer zwischenzeitlichen Kurserholung sind die Stabilus -Aktien am Montag im weiteren Verlauf wieder kräftig unter Druck geraten. Enttäuschende Prognosen des Herstellers von Gasdruckfedern und Hydraulikdämpfern ließen die Papiere am Ende um 10,55 Prozent auf 48,66 Euro einbrechen. Sie erreichten ihren tiefsten Stand seit mehr als zwei Jahren.

Der Zulieferer rechnet für das laufende Geschäftsjahr bis Ende September nun mit einem Umsatzplus im Jahresvergleich von rund 2 Prozent. Vorausgesetzt ist bei dieser Prognose ein im Vorjahresvergleich konstanter Dollar-Euro-Kurs. Zuvor hatte das Unternehmen bei den Erlösen ein Plus von 5 Prozent angepeilt. Auch bei der Profitabilität macht das Unternehmen Abstriche. Die bereinigte operative Ergebnis (Ebit) wird nun etwa bei 15 Prozent erwartet, zuvor war das Unternehmen von einer Marge in Höhe von 15,5 Prozent ausgegangen.

Daraufhin waren die Aktien im frühen Handel zunächst um fast zehn Prozent abgerutscht. Im Eiltempo hatten sie diese Verluste zunächst fast vollständig wieder aufgeholt, bevor im weiteren Handelsverlauf wieder kräftig die Verkäufe einsetzten und der Kurs weiter abbröckelte. Zuletzt lagen sie abgeschlagen am Ende des SDax der kleineren Börsentitel.

Die Ergebnisse von Stabilus seien schwach ausgefallen, belastet von einer sinkenden Nachfrage nach Automobilen in Europa und China, sagte Analyst Christian Glowa von der Bank Hauck & Aufhäuser. Hierin lägen auch die Gründe für die niedrigeren Ziele für das Geschäftsjahr.

Allerdings zeigte sich Glowa mit Blick nach vorn zuversichtlich: "Es herrscht allgemein die Ansicht, dass die Automobilproduktion im zweiten Halbjahr wieder Fahrt aufnehmen dürfte", sagte der Experte. Staatliche Anreize in China dürften die Absatzzahlen dort stabilisieren. Zudem sei der neue Abgastest-Standard WLTP als Belastungsfaktor für die Branche ein "vorübergehendes Phänomen".

Die US-Bank JPMorgan sprach am Montag in einer Studie davon, dass die Erwartungen nun zurückgesetzt werden. Der Zwischenbericht markiere wohl einen Wendepunkt bei der Stimmung zur Aktie, schrieb Analyst Jose Asumendi in einer am Montag vorliegenden Studie. Für 2019 sollten Investoren bei der Produktserie "Powerise" nun eher mit einem Wachstum im mittleren einstelligen Prozentbereich planen. Der Experte senkte das Kursziel für die "Neutral" bewerteten Aktien von 75 auf 61 Euro.

Die nach unten geschraubten Ziele von Stabilus lasteten am Montag auch auf den Kursen anderer Zulieferer der Automobilbranche. So gaben die Papiere des Lichtspezialisten Osram , des Verbindungstechnik-Spezialisten Norma Group und des Sensorenherstellers Hella um bis zu 3 Prozent nach. Für die Papiere des Produzenten von Bordnetzen Leoni ging es im SDax um 2,2 Prozent abwärts./bek/tih/he/zb

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AXC0267 2019-02-04/18:42

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