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FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Rücktritt des Vorstandschefs und gekürzte Umsatzziele haben am Dienstag die Aktionäre des Gendiagnostik- und Biotechunternehmens Qiagen stark verunsichert. Am Vormittag sackte der Aktienkurs sie um rund ein Fünftel auf 23,36 Euro ab, womit die Papiere weit abgeschlagen am Ende des insgesamt schwachen MDax notierten. Weniger hatten die Anteilsscheine zuletzt vor drei Jahren gekostet.

Qiagen hatte am Montagabend mitgeteilt, im dritten Quartal nur noch ein währungsbereinigtes Umsatzwachstum von etwa drei Prozent anzustreben. Zuvor hatte die Prognose bei vier bis fünf Prozent gelegen. Beim bereinigten Gewinn je Aktie erwartet das Unternehmen aber weiterhin 0,35 bis 0,36 US-Dollar. Begründet wurde der geringere Optimismus mit einem kleiner als erwarteten Wachstum in China.

Außerdem rechnet das Unternehmen mit Restrukturierungskosten vor Steuern von etwa 260 bis 265 Millionen US-Dollar, die überwiegend im dritten Quartal anfallen sollen. Davon seien 195 bis 200 Millionen nicht zahlungswirksam. Hintergrund ist eine strategische Partnerschaft mit Illumina.

Die ersten Analysten-Reaktionen fielen unterschiedlich aus. Auch wenn sie die Aktie belaste, sei die Nachricht zum Umsatzwachstum keine wirkliche Überraschung für ihn gewesen, schrieb etwa Berenberg-Experte Scott Bardo. Er blieb voerst bei seiner Kaufempfehlung und seinem Kursziel von 36 Euro.

Anders die US-Bank JPMorgan, die ihre neutrale Einschätzung strich und angesichts der "enttäuschenden Kennziffern" nun zum Verkauf rät. Der Weggang des Konzernchefs komme überraschend und sorge kurz- und mittelfristig für mehr Unsicherheit, schrieb Analyst Tycho Peterson. Qiagen komme aus eigener Kraft langsamer voran als gedacht und die Bewertung stütze kaum, begründete der Experte die Abstufung. Im Analysehaus Jefferies hielt der Experte Peter Welford seinerseits an einer früheren "Hold"-Empfehlung fest./kro/mf/mis

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AXC0096 2019-10-08/11:05

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