Auf dem Tief seit sechs Jahren gibt es neuerdings an der Wall Street wieder Hoffnung für Anleger von Allergan . Nachdem die Papiere des Pharmakonzerns zu Wochenbeginn mit 114,27 US-Dollar so günstig zu haben waren wie seit 2013 nicht mehr, waren sie bereits am Dienstag gestiegen und bauten ihre Gewinne am Mittwoch weiter aus. Zuletzt kletterten sie um 5,3 Prozent auf 127,02 Dollar.

Am Dienstag berichtete Allergan von ermutigenden Ergebnissen bei der Erprobung des Reizdarm-Mittels Linzess. Studiendaten zu dem Medikament ergäben ein steigendes Potenzial für Verschreibungen, kommentierte ein Analyst.

Am Vortag hatte Umer Raffat von Evercore ISI eine mögliche Aufspaltung des Pharmakonzerns ins Spiel gebracht, was den Papieren bereits mit mehr als 4 Prozent nach oben verholfen hatte. Eine Telefonkonferenz des Konzerns mit Investoren habe in ihm den Eindruck erweckt, dass Allergan auf eine Spaltung zusteuere und derzeit an den Zeitplänen arbeite. Möglicherweise werde es in "den nächsten Monaten" ein Update zu dem Thema geben, so der Experte.

Randall Stanicky von RBC griff dieses Thema anschließend in einer Studie auf und bezeichnete die Diskussion zwar als "nicht neu", aber dennoch als überraschend. Eine Aufspaltung sei etwas für die Bullen unter den Anlegern, so der Experte. Er habe eine Spaltung schon 2017 als Möglichkeit bezeichnet und sieht darin auch die beste Option für die Anleger. Er warnte aber zugleich davor, dass noch viele Fragen offen seien.

Die Studiendaten zu Linzess locken die Experten allerdings nicht klar aus der Reserve. Balaji Prasad von der britischen Bank Barclays sieht es zwar positiv, dass die Phase-III-Studie alle primären und sekundären Endpunkte erreicht habe. Er sieht aber auch enorm großen Handlungsbedarf, da das Umsatzpotenzial von Allergan den Anlegern derzeit große Sorgen mache. "Wir glauben, dass sie an allen Fronten feuern müssen", so der Experte. Dies sei eine große Herausforderung.

Die Sorgen der Anleger drücken sich an der Kursentwicklung von Allergan in den vergangenen Jahren aus. Im Sommer 2015 wurden beim Rekordhoch noch 340 Dollar für die Aktie gezahlt, heute ist sie nur noch etwas mehr als ein Drittel dessen wert. Selbst im Oktober 2018 wurden noch fast 200 Dollar für sie gezahlt. Auch seither haben sie sich fast gedrittelt. Im marktbreiten S&P 500 gehören sie seither zu den 25 schwächsten Werten./tih/jkr/fba

 ISIN  US0184901025

AXC0257 2019-06-19/20:09

Copyright dpa-AFX Wirtschaftsnachrichten GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Weiterverbreitung, Wiederveröffentlichung oder dauerhafte Speicherung ohne ausdrückliche vorherige Zustimmung von dpa-AFX ist nicht gestattet.