Die Enttäuschung über den Ausblick von Bayer hat die Aktien am Donnerstag unter Druck gesetzt. Zudem kürzte das Management nach einem Milliardenverlust im vergangenen Jahr die Dividende. So legte Bayer 2020 viel Geld für die Beilegung des US-Glyphosat-Rechtsstreits auf die Seite.

Die Papiere der Leverkusener rutschten am Donnerstag um bis zu 4,5 Prozent auf 52,62 Euro ab. Sie setzen damit ihren Schlingerkurs um die 200-Tage-Linien fort, die Anleger als langfristige Trendbarometer im Auge behalten. Auf Sicht von zwölf Monaten summieren sich die Kursverluste damit wieder auf rund ein Viertel, während es für den Dax in diesem Zeitraum um rund neun Prozent nach oben ging.

Der Ausblick für das laufende Jahr bedeute deutlichen Korrekturbedarf der Markterwartungen, sagte Analyst Richard Vosser von JPMorgan. Die Gewinnprognosen auf Konzernebene hält er nun für 6 bis 8 Prozent zu hoch.

Mildern könne die Enttäuschung laut dem Experten nur die Hoffnung auf den Kapitalmarkttag im März, auf dem die mittelfristigen Ziele vorgestellt werden sollen, und eine günstige Richterentscheidung im US-Glyphosatstreit, die er in den kommenden Wochen erwartet. Konzernchef Baumann rechnet hier mit einer Entscheidung des Richters zum neuen Vorschlag hinsichtlich des Umgangs mit künftigen Glyphosat-Klagen bis zum Monatswechsel.

Auch Vossers Goldman-Sachs-Analyst Keyur Parekh rechnete mit Enttäuschung über den Bayer-Ausblick angesichts der eigentlich massiven Verbesserung im Agrarbereich und deutlicher Preisanstiege bei Mais und Soja./ag/mis/fba

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AXC0173 2021-02-25/11:30

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