Die Aktien von Brenntag haben am Dienstag mit einem Kurssprung auf das angekündigte Sparprogramm des Chemikalienhändlers reagiert. Zuletzt notierten die Papiere 5,23 Prozent höher bei 56,76 Euro und waren damit Spitzenreiter im MDax , der rund ein halbes Prozent im Minus lag.

Damit nähern sich die Brenntag-Titel wieder ihrem Rekordhoch bei 59,39 Euro aus dem Jahr 2015. Seit dem Corona-Crash im März, als sie bis auf 28,68 Euro abgerutscht waren, haben sie sich damit nun praktisch verdoppelt.

Brenntag will im Zuge seines Unternehmensumbaus weltweit etwa 1300 seiner 17 500 Arbeitsplätze abbauen. Global sollen etwa 100 Standorte geschlossen werden. Diese Schritte sind Teil des Programms "Projekt Brenntag", mit dem der Chemikalienhändler das um Sondereffekte bereinigte operative Ergebnis (Ebitda) ab dem Jahr 2023 um 220 Millionen Euro steigern will. Zunächst kostet es aber Geld: 370 Millionen Euro sollen die geplanten Maßnahmen kosten.

Die Deutsche Bank nahm die avisierte Ergebnissteigerung zum Anlass, das Kursziel von 49 auf 61 Euro anzuheben. Laut Analyst Chetan Udeshi von der US-Bank JPMorgan bringen die Fortschritte beim "Projekt Brenntag" nochmals mehr Aufwärtspotenzial mit sich. Die laufenden Kostenkürzungen erschienen ihm deutlich höher als erwartet.

Rory McKenzie von der Schweizer Großbank UBS hatte ebenfalls mit geringeren Einsparungen gerechnet. In diese Kerbe schlug auch Analyst Markus Mayer von der Baader Bank: Der geplante Ebitda-Beitrag des "Projekts Brenntag" liege weit über den Erwartungen. Daher dürften die Konsensschätzungen für 2020 und 2021 um jeweils mehr als zehn Prozent steigen, für 2022 gar um 20 Prozent. Analyst Christian Cohrs von Warburg Research sprach von enormem Potenzial zur Selbstoptimierung bei Brenntag./edh/ajx/jha/

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AXC0155 2020-10-27/11:13

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