FRANKFURT (dpa-AFX) - Kursgewinne von fast neun Prozent von Ceconomy sind am Freitag im Handelsverlauf deutlich geschmolzen. Anfängliche Euphorie mit Blick auf die auf einem Kapitalmarkttag vorgestellten mittelfristigen Ziele schwand damit ein Stück weit. Zuletzt notierten die Papiere des Elektronikhändlers mit einem Plus von 2,1 Prozent bei 2,25 Euro. Zum Handelsstart waren sie noch auf das höchste Kursniveau seit Mitte Mai gestiegen, dann aber an den 21- und 50-Tage-Linien gescheitert, die als Indikatoren für die kurz- und mittelfristigen Trends gelten.

Ceconomy kündigte im Rahmen eines Kapitalmarkttages an, bis zur Mitte des Jahrzehnts profitabler werden und dabei deutlich mehr Umsatz im Online-Handel machen zu wollen. Zudem sollen die Ladengeschäfte von MediaMarkt und Saturn umfassend modernisiert werden. Auch das Geschäft mit Dienstleistungen wie Reparaturen soll ausgebaut werden.

Ein Händler lobte die Pläne der Unterhaltungselektronikkette. Er verwies aber darauf, dass Ceconomy beim letzten Mal eine operative Marge von 2,5 bis 2,7 Prozent für das Geschäftsjahr 2022/23 in Aussicht gestellt, letztlich aber nur 1 Prozent erreichte. Daher falle es schwer, Vorschusslorbeeren zu verteilen. Er geht vielmehr davon aus, dass der Margendruck anhalten wird, da die Lieferanten in einer besseren Position seien.

Auch die Analysten vom Investmenthaus Bryan Garnier reagierten nicht gerade euphorisch: Der Markt könnte vom neuen operativen Ergebnisziel (Ebit) für 2025/26 positiv überrascht sein, sollte aber keinen massiven Kursanstieg erwarten, da Ceconomy schon oft Ankündigungen nicht habe umsetzen können. Die Anleger dürften eher abwarten, bis das Management nachweise, Ziele auch erreichen zu können, und mehr Transparenz über die Konsumentwicklung in Deutschland bestehe, erklärten die Experten in einer ersten Reaktion./edh/tih/mis

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AXC0092 2023-06-02/11:15

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