FRANKFURT (dpa-AFX) - Anleger haben am Dienstag enttäuscht auf die vorläufigen Quartalszahlen zur Ertragskraft des Pharmaherstellers Dermapharm reagiert. Die Aktien sackten am späteren Vormittag um 5,4 Prozent auf 47,66 Euro ab und waren damit Schlusslicht im Nebenwerte-Index SDax . Noch Anfang August hatten sie bei knapp 60 Euro ein Zwischenhoch seit April erreicht. Doch seither geht es abwärts. Tags zuvor schlossen sie bereits unter dem 90-Tage-Durchschnitt, der den mittelfristigen Trend beschreibt. Nun setzten sie sich von dieser Linie noch weitaus deutlicher nach unten hin ab.

Analyst Daniel Wendorff von der Investmentbank Oddo BHF verwies darauf, dass nur die wichtigsten Eckzahlen zu Umsatz und operativem Ergebnis bekannt gegeben worden seien. Diese seien durchwachsen gewesen, denn die Erlöse seien zwar besser als von ihm und anderen Analysten im Schnitt ausgefallen, aber die Margen hätten enttäuscht. Die beibehaltenen Jahresziele nannte er zudem ergebnisseitig herausfordernd. Während er nur mit einem Wachstum des bereinigten operativen Ergebnisses (Ebitda) von 2 Prozent im Jahresvergleich rechne, erwarte Dermapharm ein Wachstum zwischen 3 und 7 Prozent.

Alexander Thiel vom Investmenthaus Jefferies sprach von einem "soliden, aber keinem herausragenden ersten Halbjahr". Die durchschnittlichen Analystenprognosen seien alles in allem leicht übertroffen worden. Er schaut nun bereits auf die zweite Jahreshälfte und schließt nicht aus, dass ein starker Einfluss durch Biontech die Markenmargen in der zweiten Jahreshälfte deutlich auf das Rekordniveau des vergangenen Jahres von mehr als 50 Prozent anheben könnte.

Dermapharm machte in den ersten sechs Monaten 2022 dank einer guten Nachfrage vor allem nach Schmerz- und Entzündungspräparaten mehr Umsatz und steigerte auch das Ergebnis weiter. Zudem profitierte das Unternehmen aus Bayern weiterhin von der Impfstoffkooperation mit der Mainzer Firma Biontech./ck/ngu/mis

 ISIN  DE000A2GS5D8

AXC0127 2022-08-23/11:38

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