Die Erholung der Aktien der Deutschen Beteiligungs AG von der Corona-Krise hat am Montag deutlich Fahrt aufgenommen. Dank sehr gut aufgenommener Aussagen zur Geschäftsentwicklung zogen die Papiere an der Spitze des stagnierenden Nebenwerteindex SDax um gut sechs Prozent auf 37,90 Euro an. Zwischenzeitlich waren die Anteilsscheine bis auf 38,40 in die Höhe geschnellt, womit sie die schwere virusbedingte Kursscharte fast ausgewetzt haben.

Die Deutsche Beteiligungs AG rechnet für das abgelaufene Quartal mit deutlich mehr Gewinn als ein Jahr zuvor. Grund dafür ist ein voraussichtlich erheblich gestiegenes Bruttobewertungs- und Abgangsergebnis.

Analysten fanden lobende Worte. Das Unternehmen sei stark ins Geschäftsjahr gestartet, schrieb etwa der Experte Tim Dawson von der Baader Bank. In einem weiterhin unsicheren und herausfordernden wirtschaftlichen Umfeld habe sich das Beteiligungsportfolio als widerstandsfähig erwiesen. Die Papiere der Frankfurter gehören zu den bevorzugten Werten der Bank.

Der Fachmann Tom Mills vom Analysehaus Jefferies geht davon aus, dass in einer wieder anziehenden Gesamtwirtschaft der Nettovermögenswert schnell steigen könnte. Denn zum einen dürften sich in einem solchen Szenario die Wachstumswerte im Portfolio der Beteiligungsgesellschaft etwa aus den Sparten Technologie, Medien und Telekommunikation, IT-Dienstleistungen oder medizinische Versorgung weiter als robust erweisen. Zum anderen würden dann die Beteiligungen aus dem Produktionssektor wie etwa Industrie- oder Maschinenbauunternehmen wohl zur Erholung ansetzen.

Mills richtet den Blick auch auf die Kursentwicklung. Seiner Meinung nach werden die Aktien nur moderat über dem Bewertungsdurchschnitt der vergangenen zehn Jahre gehandelt - die verbesserte Profitabilität der Vermögensverwaltung werde am Markt unterbewertet.

Die Aktien der Deutsche Beteiligungs AG wurden Ende Februar 2020 ebenso wie der Gesamtmarkt durch die Eskalation der Corona-Krise in die Tiefe gerissen. Während dieser gleichwohl erst am Rosenmontag, den 24. Februar, seine Talfahrt begann, waren die Papiere der Beteiligungsgesellschaft bereits am Freitag zuvor deutlich unter Druck geraten und unter die runde Marke von 40 Euro gefallen.

Bis Ende März rutschten die Aktien dann bis auf gut 22 Euro ab und fanden sich damit auf dem Niveau von November 2014 wider. Von diesem Zwischentief aus ging es dann für die Anteilsscheine nach und nach wieder hoch.

Seit der Eskalation der Corona-Krise Ende Februar gerechnet, notieren die Papiere der Deutschen Beteiligungs AG zwar immer noch leicht im Minus, während der SDax in diesem Zeitraum um 17 Prozent zugelegt hat. Allerdings haben die Anteile bereits vor Veröffentlichung der jüngsten Geschäftsaussagen ihre Aufholjagd beschleunigt, wie das Plus seit Jahresbeginn von knapp 15 Prozent zeigt. In dieser Betrachtung schafft der SDax lediglich einen Zuwachs von rund zwei Prozent.

Dazu passt die seit Jahresbeginn deutliche Aufhellung des Chartbilds. So notieren die Aktien seit Anfang Januar deutlich über der 21-Tage-Linie, die den kurzfristigen Trend beschreibt. Auf mittlere und auf lange Sicht werden die Papiere bereits seit Mitte November letzten Jahres gut durch die 50- und 200-Tage-Linien unterstützt./la/ajx/mis

 ISIN  DE000A1TNUT7

AXC0202 2021-01-18/12:23

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