FRANKFURT (dpa-AFX) - Wegen eines Finanzierungsgeschäfts des Großaktionärs Softbank sind die Telekom-Papiere am Mittwoch abgesackt. Im frühen Handel ging es für die Aktien der Bonner um 4,5 Prozent auf 16,812 Euro abwärts. Sie fielen damit auf einen neuerlichen Tiefststand seit Mai und unter ihre exponentielle 200-Tage-Linie. Sie gilt als Barometer für den längerfristigen Trend, und fing seit Herbst vergangenen Jahres jeden Rückschlag auf. Zuletzt notierten die Papiere noch 3,8 Prozent im Minus.

Der Nachrichtenagentur Bloomberg zufolge platzierte die US-Investmentbank Goldman Sachs über Nacht rund 90 Millionen Telekom-Aktien beziehungsweise entsprechende Optionen auf die Anteile zu 16,95 Euro das Stück bei Investoren. Die US-Investmentbank habe im Rahmen eines Finanzierungsgeschäfts des japanischen Technologieinvestors Softbank Zugriff auf die Anteile erhalten.

Softbank hatte erst vor einem Monat 225 Millionen Telekom-Aktien von den Bonnern erhalten. Dafür reduzierten die Japaner ihren Anteil an T-Mobile US , so dass die Deutsche Telekom ihren T-Mobile-US-Anteil aufstocken konnte. Bei der Transaktion wurde eine Haltefrist bis Ende 2024 vereinbart.

Ein Telekom-Sprecher hatte am Dienstagabend gesagt, dass Softbank weiter Eigentümer der Aktien bleibt. Die Haltefrist für das Paket sei nicht aufgehoben worden. Dem japanischen Konzern wurde aber bei dem Tauschgeschäft vor einem Monat die Möglichkeit eingeräumt, die Telekom-Anteile als Sicherheit für Kredite oder Absicherungsgeschäfte verwenden zu dürfen. So kann Softbank die Anteile jetzt schon zu Geld machen, ohne das Eigentum aufzugeben, indem der Konzern sie zum Beispiel auf Termin verkauft./ag/men/zb/mis

 ISIN  DE0005557508  US8725901040  JP3732000009

AXC0098 2021-10-06/09:47

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