
Aktien, Anleihen oder Immobilien? Welche Investition ist die richtige für Sie?
07.03.2023 | 09:15
In Aktien, Anleihen oder Immobilien zu investieren, kann einen Weg darstellen, sein Vermögen zu vermehren. Jedes Anlagevehikel geht allerdings mit unterschiedlichen Risiken und Einnahmechancen einher und es ist wesentlich, dass angehende Investoren die Unterschiede genau kennen. In der Folge erfahren sie, welche grundlegenden Eigenschaften die verschiedenen Anlagetypen auszeichnen und welche Vor- und Nachteile damit einhergehen. Diese Informationen können Ihnen dabei helfen, eine informierte Entscheidung darüber zu treffen, welche Investition die richtige für Sie ist. Weitere hilfreiche Definitionen finden Sie im Glossar von Anleihen-Finder.
Immobilien
In den meisten Fällen bedeutet in Immobilien zu investieren, physisches Eigentum zu kaufen: Land, Gebäude oder Wohnungen. Die Ausnahme stellen Immobilieninvestmentfonds dar, bei denen man sein Geld gemeinsam mit dem anderer Investoren in ein professionell verwaltetes Portfolio von Immobilienaktien und -anleihen anlegt.
Wer eine Immobilie kauft, kann auf zwei Arten einen Gewinn erwirtschaften: in der Form von Mieteinnahmen über einen längeren Zeitraum hinweg und/oder durch den Verkauf des Objektes zu einem höheren Preis.
Immobilienpreise und Mietzins sind vom Angebot und der Nachfrage nach Objekten auf dem Markt abhängig. Im Vergleich zu Aktien sind diese weniger sprunghaft und inflationsresistenter.
In der Regel gilt, wenn die Hypotheken teuer sind, ist die Nachfrage nach Mietwohnungen hoch. Wenn die Zinsen für Kredite hingegen niedrig sind, wächst die Nachfrage nach Kaufobjekten. Doch in manchen Ländern Europas stiegen sowohl Miet- als auch Kaufpreise in den letzten Jahren gleichzeitig mit der Inflation und trotz des erhöhten Leitzinssatzes.
Die Preise auf dem Schweizer Immobilienmarkt zum Beispiel verfolgen bereits seit mehreren Jahren einen Aufwärtstrend. Der nach oben angeglichene Leitzinssatz wird dies voraussichtlich nur bedingt einbremsen können: Die Nachfrage nach Kauf- und Mietimmobilien ist besonders in den Städten groß und die Kaufkraft der Schweizer kann dank hoher durchschnittlicher Einkommen mit den Preisen mithalten. Wer sich für eine Immobilie im Ausland interessiert, kann einfach kostenlos eine professionelle Immobilienbewertung online in Anspruch nehmen, um den Marktwert schätzen zu lassen. Zum Beispiel RealAdvisor für Schweizer Immobilien.
Obwohl die meisten Häuser und Wohnungen über einen längeren Zeitraum hinweg an Wert verlieren, kann es sich dabei um äußerst rentable Investition handeln. Besonders wenn die folgenden Kriterien zutreffen:
- Die Immobilie befindet sich in einer Region mit starkem Wirtschaftswachstum und einer hohen Jobzuwachsrate.
- Der Standort ist gefragt und verfügt über eine gute Anbindung an die Infrastruktur.
- Der Angebotspreis liegt unter dem aktuellen Marktwert oder der Marktwert könnte mit geringem Renovierungsaufwand wesentlich erhöht werden.
- Im Bezirk stehen relativ wenige Wohnungen leer und die durchschnittlichen Mietpreise hoch.
Anleihen
Bei Anleihen handelt es sich um Form von Schuldverschreibungen. Festverzinsliche Wertpapiere werden von Unternehmen oder der Regierung herausgegeben. Die Käufer erhalten für ihre finanzielle Leihgabe in regelmäßigen Intervallen einen bestimmten Zinsbetrag, den sogenannten Kupon, ausbezahlt. Am Ende der Laufzeit wird der ursprüngliche Betrag zurückgezahlt und der damit einhergehende Vertrag endet.
Die Höhe des Kupons ist vom Zinssatz abhängig und dieser wiederum von der Kreditwürdigkeit des Ausstellers und der Länge des Vertrags.
- Je schlechter die Bonität, umso höher das Risiko für Investoren. Dementsprechend kann ein höherer Zinssatz verlangt werden. Ein gutes Beispiel dafür sind Staatsanleihen. Der Zinssatz für deutsche Anleihen ist weniger als ein Fünftel so hoch wie für italienische, weil Italien stärker verschuldet ist.
- Eine längere Laufzeit bedeutet, dass der Investor länger auf seinen Einsatz verzichten muss. Für langfristige Anleihen wird deshalb ebenfalls ein höherer Zinssatz fällig.
- Anleihen mit hoher Bonität gelten als Investitionen mit niedrigem Risiko, da sie eine geringere Volatilität als Aktien haben. Die Chancen auf exponentielle Profite sind allerdings ebenfalls kleiner.
Wann sind Anleihen eine gute Anlage
Allgemein gilt, dass der richtige Zeitpunkt, um in Anleihen zu investieren, dann ist, wenn die Wirtschaft stark und die Zinssätze niedrig sind. Das Risiko der Nichterfüllung und des Kapitalverlustes ist dann besonders gering.
Bereits angelaufene Anleihen werden über die Börse gehandelt. Der Zinssatz ist an dieser Stelle nicht mehr aussagekräftig, relevant ist die Rendite: Wie hoch ist der erwartete jährliche Ertrag bis zum Ende der Laufzeit, gemessen am aktuellen Kurs. Berechnet wird sie mithilfe der folgenden Formel:
((Nominalwert Anleihe + Zinsen über Laufzeit) - Kaufpreis) / Kaufpreis. Am besten verwendet man zur Bestimmung allerdings einen Renditenrechner. Wenn die Inflation sinkt, steigen die sogenannten echten Renditen auf Anleihen.
Aktien:
Bei Aktien handelt es sich um Sicherheiten, die Besitzanteile eines Unternehmens repräsentieren. Wer eine (oder mehrere) besitzt, hat das Recht auf einen entsprechenden Anteil am Gewinn eines Betriebes, sogenannte Dividenden. Der Kauf und Verkauf von Aktien erfolgt über den Börsenmarkt, auch kurz “die Börse” genannt. Sie gelten als liquide Geldanlage, da die investierten Mittel schnell wieder in Bargeld bzw. Bankguthaben umgewandelt werden können. Um einen schnellen Weg zum Reichtum handelt es sich dabei aber selten.
Grundsätzlich nehmen Aktien an Wert zu, wenn die Profitabilität eines Unternehmens steigt und ab, wenn selbige sinkt. Tatsächlich sollte man von der “wahrgenommenen oder erwarteten Profitabilität” sprechen, denn neben dem allgemeinen Stand der Wirtschaft gibt es weitere Faktoren, die den Preis nach unten oder nach oben treiben können. In der Regel geschieht dies, wenn viele Teilhaber gleichzeitig Ihre Wertpapiere verkaufen, zum Beispiel aufgrund einer unvorteilhaften (oder vorteilhaften) Mitteilung in den Medien. Dementsprechend spricht man bei Aktien meist von volatilen Geldanlagen mit hohem Risiko.
Wann sind Aktien eine gute Anlage?
Eine eindeutige Antwort auf diese Frage gibt es nicht. Keine zwei Unternehmen sind genau gleich und gesellschaftspolitische und weltwirtschaftliche Entwicklungen können sich zum Teil unterschiedlich auf die Profitabilität auswirken.
Die folgenden Punkte sollte man auf jeden Fall berücksichtigen, wenn man mit dem Gedanken spielt, Aktien zu kaufen:
1. Die Wahrscheinlichkeit, dass Aktien eine gute Investition sind, ist höher, wenn sich die Wirtschaft am Beginn oder inmitten einer Wachstumsphase befindet.
2. Eine niedrige Leitzinsrate kann sich positiv auf die Kaufkraft der Bevölkerung und damit den Wert von Aktien auswirken.
3. Es spricht für das Anlagepotenzial einer Aktie, wenn umfassende Informationen und Marktanalysen dazu verfügbar sind.
4. Unternehmen, die ein Führungsteam haben, dessen Mitglieder individuell oder gemeinsam viele Erfolge verbuchen konnten, haben bessere Chancen zu wachsen. Dadurch können sie eine bessere Geldanlage darstellen.
5. Die Aktien von Unternehmen mit einer gesunden Bilanz und einem niedrigen Verschuldungsgrad überstehen wirtschaftliche Einbrüche besser.
Fazit
Es gibt keine Garantie dafür, dass sich eine finanzielle Investition auszahlt. Je höher das Profit-Potenzial, umso höher ist meist das Risiko.
Während es sich bei Immobilien noch um vergleichsweise konservative oder sichere Investitionen handelt, kann sich der Wert von Aktien schnell ändern. Ein Ratschlag, der häufig im Zusammenhang damit gegeben wird, ist nicht alles “auf ein Pferd zu setzen”. Ein diversifiziertes Aktienportfolio birgt ein geringeres Risiko. In einer noch besseren Position befindet sich, wer in seinem Investmentportfolio mehr als einen Geldanlagetyp vorweisen kann.