Aktien Europa: Coronavirus-Crash geht weiter - 'Woche, die man nicht vergisst'
28.02.2020 | 12:11
Zum Ende einer historisch schlechten Börsenwoche haben Anleger am Freitag endgültig das Handtuch geschmissen. Die Furcht vor den womöglichen rezessiven Folgen des neuartigen Coronavirus für die Weltwirtschaft ließ Investoren auf breiter Front Aktien abstoßen. "Im Würgegriff des Virus - eine Handelswoche, die man so schnell nicht vergisst", resümierte Analyst Miraji Othman von der Bayerischen Landesbank.
Der EuroStoxx 50
Noch in der vergangenen Woche hätten die Aktienbörsen auf Rekordständen oder mehrjährigen Hochs notiert, sagte Othman. "Entsprechend stark fallen nun die Anpassungen an die neuen Verhältnisse aus". Das zuvor allgemein akzeptierte Szenario einer raschen Wiederbelebung der chinesischen Wirtschaft hätten die Marktakteure nun ad acta gelegt. Der starke Ausbruch der Infektionen in Italien, Korea und anderen Ländern verdeutliche, dass das Covid-19-Virus ein nun globales Phänomen sei.
In Paris und in London ging es mit den Börsenbarometern Cac 40
Analyst Jim Reid von der Deutschen Bank fühlte sich an den Börsenchrash von vor 13 Jahren erinnert, als auch eine Abkühlung der chinesischen Wirtschaft die Weltbörsen mit nach unten gerissen hatte. In den vergangenen Jahren, so Reid, hätten in Schwächephasen entweder US-Präsident Donald Trump mit einem Tweet oder aber die Notenbanken mit niedrigeren Zinsen und frischem Geld an den Märkten für neue Zuversicht gesorgt. In der Coronavirus-Epidemie seien beiden Akteuren jedoch mehr oder weniger die Hände gebunden.
Geschäftszahlen von Unternehmen gerieten angesichts des Ausverkaufs
beinahe zur Nebensache. In Großbritannien ließen sich die London
Stock Exchange
Für die Papiere von IAG und LSE ging es dagegen abwärts, ebenso wie
für den schweizerischen Versicherer Swiss Life
An der Börse in Istanbul sorgte nicht nur der Coronavirus, sondern auch der eskalierende Konflikt mit dem Nachbarn Syrien für Verluste. Der Leitindex Bist 30 verlor 4,4 Prozent. Bei einem Luftangriff waren am Donnerstag im syrischen Idlib mindestens 33 türkische Soldaten getötet und 36 weitere verletzt worden. Ankara macht die syrische Regierung verantwortlich und startete Vergeltungsangriffe./bek/mis
ISIN GB0001383545 FR0003500008 EU0009658145 EU0009658160
AXC0175 2020-02-28/12:11
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