PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Zum Ausklang einer positiven Woche deuten sich an den Handelsplätzen Europas moderate Gewinne an. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 kletterte gegen Mittag um 0,37 Prozent auf 3770,79 Punkte. Ähnlich bewegten sich die Börsenbarometer in Paris und London: Der französische Cac 40 legte um 0,51 Prozent auf 6578,59 Punkte zu, während der britische FTSE 100 mit einem Plus von 0,67 Prozent bei 7514,99 Zählern notierte.

Mitte der Woche hatte eine etwas geringere Teuerungsrate in den USA den Börsen weltweit Auftrieb verliehen. Doch die Hoffnung auf ein baldiges Abflauen der Inflation und eine lockerere Zinspolitik sei verfrüht, wie mehrere Fachleute warnten. Man müsse kein Experte sein, um zu erkennen, dass es sich um einen eher einmaligen Effekt durch sinkende Benzinpreise handele, kommentierte Analyst Craig Erlam vom Broker Oanda. "Natürlich wird das den Kurs der Fed nicht ins Wanken bringen".

"Das Inflationsniveau bleibt hoch und stellt mittelfristig eine ernste Gefahr für die Konjunktur sowohl in Europa als auch den USA dar", mahnte Andreas Lipkow, Marktexperte bei Comdirect. Von einer Trendwende könne keine Rede sein. Tagesaktuell könnte Lipkow zufolge das US-Verbrauchervertrauen neue Impulse für die Aktienmärkte liefern.

Unter den europäischen Einzelwerten stach der irische Glücksspielkonzern Flutter heraus. Die Aktien des weltgrößten Online-Anbieters von Sport- und Casino-Wetten schossen nach einem vermeldeten Umsatzplus um fast zwölf Prozent nach oben. Flutter habe überraschend gut abgeschnitten, lobte Michael Mitchell vom Analysehaus Davy. Vor allem das US-Geschäft steche hervor. Im Kielwasser von Flutter stieg der Branchenindex Travel & Leisure im Stoxx Europe 600 mit plus 2,85 Prozent zum mit Abstand stärksten Branchenindex auf.

Am Ende einer strapaziösen Woche schwenkten die Pharma-Aktien Sanofi und GSK auf einen Erholungskurs. Beide hatten Lizenzen zum Vertrieb des zurückgerufenen Medikaments "Zantac", das Klägern in den USA zufolge angeblich Krebs verursachen soll. Die Unternehmen weisen das zurück. Die Sorge mit Blick auf die Rechtsstreitigkeiten hatten die Aktien in der Folge auf Talfahrt geschickt. Am Freitag gewann Sanofi in Paris 0,9 Prozent und GSK in London 3,6 Prozent./jcf/mis

 ISIN  GB0001383545  FR0003500008  EU0009658145

AXC0160 2022-08-12/12:01

Copyright dpa-AFX Wirtschaftsnachrichten GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Weiterverbreitung, Wiederveröffentlichung oder dauerhafte Speicherung ohne ausdrückliche vorherige Zustimmung von dpa-AFX ist nicht gestattet.