Vor dem Hexensabbat an diesem Freitag haben
die meisten Börsen Europas moderat zugelegt. Im Blick steht nach wie
vor der Brexit. Marktbeobachtern zufolge herrscht allgemein
Erleichterung, dass ein ungeregelter EU-Austritt Großbritanniens am
Vorabend vom britischen Parlament abgelehnt wurde. Nun werde auf die
nächste Abstimmung zum Thema Verschiebung des Brexit gewartet.
Der EuroStoxx 50 stieg am späteren Vormittag um 0,49
Prozent auf 3358,29 Punkte. Damit baute der Leitindex der Eurozone,
der am Vortag wieder den höchsten Stand seit Anfang Oktober 2018
erreicht hatte, seine Gewinne noch etwas weiter aus. Sein aktuelles
Wochenplus beläuft sich zugleich auf 2,3 Prozent.
Der französische Cac 40 gewann 0,47 Prozent auf
5375,04 Zähler. Der britische FTSE 100 zog zugleich
um 0,52 Prozent auf 7223,04 Punkte hoch. In der Schweiz indes sank
der SMI um 0,1 Prozent und in Schweden der OMX 30 um
0,3 Prozent. Beide Indizes wurden vor allem von
Unternehmensnachrichten belastet.
Unter den Einzelwerten standen vor allem die Schweizer Großbank UBS
und der Schweizer Pharmakonzern Roche im Fokus sowie
in Stockholm der Modekonzern H&M. Die UBS verdiente
im Jahr 2018 wegen einer unerwartet hohen Strafe in Frankreich etwas
weniger als prognostiziert. Zudem entwickelte sich auch das Geschäft
in den vergangenen Wochen schlechter als erwartet. Die Papiere
rutschten nach diesen Neuigkeiten mit minus 1,2 Prozent an der Ende
des SMI.
Die Genussscheine von Roche büßten dort ein knappes Prozent ein und
auch die Anteilsscheine von Nestle gaben etwas nach.
Beide litten unter Gewinnmitnahmen. Roche hatte vor knapp zehn Tagen
bei etwas über 280 Franken wieder den höchsten Stand seit Dezember
2015 erreicht. Nun gaben die Papiere trotz positiver Nachrichten des
Pharmaherstellers nach. Dieser hat in der EU die Zulassung für sein
Medikament Mabthera zur Behandlung der seltenen Autoimmunkrankheit
Pemphigus vulgaris (PV, Blasensucht) erhalten.
Die Aktien des Nahrungsmittelherstellers Nestle hatten am
Freitagmorgen ein neues Rekordhoch bei 94,90 Franken markiert, bevor
es dann wieder abwärts ging. "Der verfallsbedingte Kaufrausch der
letzten Tage lässt aktuell etwas nach in den SMI-Schwergewichten",
sagte ein Marktbeobachter aus der Schweiz.
In Stockholm sackten die Aktien von Hennes & Mauritz (H&M)
um fast 6 Prozent ab. Nach einem schwierigen
Geschäftsjahr 2017/18 steigerte der schwedische Textilkonzern zum
Jahresauftakt 2018/19 zwar seine Erlöse, doch Analysten wie etwa
Chiara Battistini von JPMorgan hatten auf eine stärkere Belebung im
Februar gesetzt. Zudem machen sich auch Sorgen um die Profitabilität
breit, denn H&M hatte während des Weihnachtsgeschäfts mit Rabatten
gelockt, um seine Lagerbestände zu reduzieren.
Techwerte wie Infineon in Deutschland, AMS
in der Schweiz oder STMicro in
Frankreich profitierten mit Kursgewinnen zwischen 1,5 und 2,5
Prozent von positiven Nachrichten aus den USA zu Broadcom. Der
Halbleiterkonzern hatte mit seinem Gewinn im ersten Geschäftsquartal
die Erwartungen der Analysten übertroffen und seinen
Geschäftsjahresausblick bekräftigt./ck/tav
ISIN GB0001383545 FR0003500008 EU0009658145
AXC0103 2019-03-15/11:14
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