Der Ölpreis-Schock vom Vortag nach dem Angriff auf eine Ölraffinerie in Saudi-Arabien wirkt am deutschen Aktienmarkt am Dienstag nach. Die Verluste hielten sich aber in Grenzen. Gegen Mittag sank der Dax um 0,15 Prozent auf 12 361,86 Punkte.

Die Ölpreise gaben nach ihrem rasanten Vortagesanstieg etwas nach. Am Ölmarkt herrsche aber weiterhin große Verunsicherung, kommentierten die Rohstoffexperten der Commerzbank. Kreisen zufolge stellt der Betreiber der angegriffenen Raffinerie, der staatliche Ölkonzern Saudi Aramco, seine Kunden nun auf einige verzögerte Oktoberlieferungen ein.

Auch wenn der große Crash nach den Drohnenangriffen auf das Herz der Ölindustrie ausgeblieben sei, seien die geopolitischen Spannungen im Nahen Osten noch lange nicht aus den Köpfen der Anleger verschwunden, schrieb Milan Cutkovic, Analyst beim Broker Axitrader. Beruhigend wirkt laut Marktbeobachtern gleichwohl, dass US-Präsident Donald Trump derzeit keinen Militärschlag gegen den Iran erwägt. Die Vereinigten Staaten vermuten in der Islamischen Republik den Drahtzieher hinter der Tat.

Der MDax der mittelgroßen deutschen Börsenwerte verlor 0,27 Prozent auf 25 905,50 Punkte. Der EuroStoxx 50 als Leitindex der Eurozone notierte kaum verändert.

Derweil richten sich die Blicke der Anleger auf den Zinsentscheid der US-Notenbank Fed am morgigen Mittwoch. Die Mehrheit der Anleger rechnet mit einer Zinssenkung. Spannend bleibt die Frage, ob die Währungshüter auch in den nächsten Monaten die Zinsen weiter nach unten drehen werden.

Die Aktien des Online-Modehändlers Zalando wurden von einer Platzierung eines Großaktionärs belastet und verloren mehr als 9 Prozent. Mit dem Verkauf erlöste der schwedische Investor Kinnevik rund 558 Millionen Euro. Das Paket entspricht 5,2 Prozent des Aktienkapitals von Zalando. Hinzu kam eine Abstufung für die Zalando-Aktien von "Buy" auf "Hold" durch Hauck & Aufhäuser.

Die EU-Wettbewerbshüter gaben grünes Licht unter Auflagen für die Strommarktfusion zwischen der Noch-RWE-Tochter Innogy und Eon . Der Zusammenschluss führe nicht zu weniger Auswahl und höheren Preisen, hieß es. RWE und Eon legten moderat zu.

Im SDax schoben positive Nachrichten die Aktien von Immobilienkonzernen an. Instone Real Estate hob die Prognose für das laufende Jahr deutlich an. Die Papiere gewannen 7,5 Prozent. Ado Properties rückten nach einer Bestätigung von Gesprächen über einen möglichen Verkauf von Immobilien um 4,4 Prozent vor. Und Dic Asset profitierten mit plus 3 Prozent von einer positiven Analysteneinschätzung.

Im Dax belegten die Anteile des Immobilienkonzerns Vonovia mit plus 2 Prozent den ersten Platz. Bei den Aktien von Covestro realisierten Anleger dagegen Kursgewinne. Die Papiere des Chemiekonzerns verloren am Dax-Ende 2,3 Prozent. Am Vortag waren sie gegen einen schwachen Gesamtmarkt auf den höchsten Stand seit Anfang Juli geklettert. Für die Lufthansa-Anteile , die tags zuvor bereits unter dem Ölpreisanstieg gelitten hatten, ging es um weitere 1,6 Prozent bergab./ajx/men

--- Von Achim Jüngling, dpa-AFX ---

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AXC0121 2019-09-17/11:48

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