Der deutsche Aktienmarkt hat auch am
Donnerstag den Rückwärtsgang eingelegt. Der Dax
notierte in einer vorweihnachtlich ruhigen Sitzung zuletzt 0,52
Prozent tiefer bei 13 153,00 Punkten. Der MDax der
mittelgroßen Werte trat mit plus 0,03 Prozent nahezu auf der Stelle
bei 28 201,49 Zählern. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50
verlor rund 0,4 Prozent.
Dabei sah es noch zu Wochenbeginn gut aus: Der Dax hatte am Montag
nach der Teileinigung im Handelsstreit und dem Wahlsieg der
Konservativen in Großbritannien seinen höchsten Stand seit knapp
zwei Jahren erreicht. Die Hoffnung, das bisherige Rekordhoch bei 13
596 Punkten noch in diesem Jahr zu erreichen, wird inzwischen von
vielen Marktteilnehmern abgeschrieben.
"Nach den positiven Nachrichten der vergangenen Woche fehlt es jetzt
an Kurstreibern", erklärte Thomas Altmann, Portfoliomanager bei QC
Partners. Es sei aber vollkommen normal, dass so kurz vor
Weihnachten Ruhe auf dem Börsenparkett einkehre. "Mit dem großen
Verfall steht morgen der letzte liquide Handelstag dieses Jahres
an."
Auf Unternehmensseite gehörten die Aktien von Wirecard
mit minus 1,7 Prozent zu den schwächsten Dax-Werten.
In einem aktuellen Artikel beschäftigt sich die "Financial Times"
erneut mit den bekannten Vorwürfen rund um das Indien-Geschäft des
Zahlungsabwicklers. Im August hatte ein Obergericht in Indien nach
Untersuchungen von Behörden eine Klage gegen Wirecard
zurückgewiesen.
Die Aktien des Hamburger Biotech-Unternehmens Evotec
zogen nach der Nachricht von einer drei Millionen Euro schweren
Meilensteinzahlung aus der Diabetes-Allianz mit dem französischen
Pharmakonzern Sanofi um 1,6 Prozent an.
Eine Kaufempfehlung von Warburg Research bescherte den Papieren von
Südzucker einen Gewinn von knapp 7 Prozent auf das
höchste Niveau seit fast zwei Jahren. Warburg-Experte Oliver Schwarz
bezeichnete die Eckdaten für das dritte Geschäftsquartal als "süße
Überraschung" und hob seine Schätzungen für das Geschäftsjahr
2021/22 an.
Die Aktien von Max Automation brachen zeitweise um
mehr als 20 Prozent ein und notierten zuletzt noch 8 Prozent tiefer.
Bei der Vorbereitung der Jahresabschlussprüfungen der Tochter Indat
Robotics seien Verdachtsmomente auf Unregelmäßigkeiten bei der
Vorratsbewertung in den Jahren 2017 und 2018 aufgetreten, teilte das
Unternehmen mit. Der Spezialist für Industrieautomatisierung will
dem Verdacht nachgehen und falls nötig rechtliche Schritte
einleiten.
Unterdessen nutzten Anleger den dramatischen Kursverfall der
Jungheinrich-Aktien zu Käufen. Nach einem trüben
Ausblick hatten die Anteilsscheine am Vortag um mehr als ein Viertel
an Wert eingebüßt. Am Donnerstag erholten sie sich um knapp 7
Prozent.
Der Eurokurs notierte zuletzt bei 1,1120 US-Dollar.
Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Vortag
auf 1,1115 Dollar festgesetzt.
Am Rentenmarkt stieg die Umlaufrendite von minus 0,31 Prozent am
Vortag auf minus 0,25 Prozent. Der Rentenindex Rex
fiel um 0,26 Prozent auf 143,85 Punkte. Der Bund-Future
verlor 0,25 Prozent auf 171,15 Punkte./edh/fba
--- Von Eduard Holetic, dpa-AFX ---
ISIN DE0008469008 EU0009658145 DE0008467416
AXC0212 2019-12-19/15:05
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