Aktien Frankfurt: Anleger gehen vor US-Jobdaten auf Nummer sicher
07.08.2020 | 11:56
Vor den mit Spannung erwarteten
US-Arbeitsmarktdaten bleiben die Anleger am Freitag in der
Defensive. Der Dax
Zu Belastung im Dax wurden vor allem die als zyklisch angesehen
Industriebranchen wie etwa der Autosektor. Der breiter gefasste
Mittelwerte-Index MDax
"Die Investoren sind sich derzeit nicht einig, ob eine bereits begonnene Stabilisierung der globalen Konjunktur nach dem Corona-Schock dem erneut aufkeimenden Handelsstreit zwischen China und den USA die Stirn bieten kann", sagte Marktbeobachter Andreas Lipkow von der Comdirect Bank. US-Präsident Donald Trump hat neuerdings die chinesischen Apps Tiktok und WeChat im Visier, in denen er eine "Bedrohung" der nationalen Sicherheit sieht.
Neben dem Dauerthema Corona-Infektionen blicken die Anleger gespannt in die USA, wo am Nachmittag der offizielle Arbeitsmarktbericht für Juli ansteht. In Corona-Zeiten wird diesem ganz besondere Beachtung geschenkt. Der Bericht des privaten Dienstleisters ADP verschaffte ihm am Mittwoch aber keine gute Grundlage. Laut der Societe Generale ist der Markt eher positioniert für eine Enttäuschung.
Im Blick bleibt auch die Hängepartie in Washington beim Schnüren eines weiteren Hilfspakets. Die Verhandlungen um ein weiteres Corona-Konjunkturpaket sind erneut ins Stocken geraten. US-Präsident Trump erneuerte seine Drohung, Teile des angestrebten Konjunkturpakets einfach über Verfügungen durchzusetzen, falls es im Kongress keine Einigung geben sollte.
Vor diesen Hintergründen setzten die Anleger im Dax eher auf Unternehmen, denen ein defensiver Charakter beigemessen wird. Die wenigen Gewinner kamen mit Deutsche Wohnen, Vonovia und RWE zum Beispiel aus dem Immobilien- und Versorgersektor. Die Papiere der Deutschen Börse legten etwa ein Prozent zu.
Der größte Lichtblick im Dax waren aber die Aktien der Deutschen
Telekom
Ansonsten waren die Kursbewegungen viel Stückwerk. Mit 1,2 Prozent mischten sich noch die Aktien von Siemens unter die Dax-Gewinner. Hier sieht die Commerzbank mit einem neuen Ziel von 148 Euro nun soviel Kurspotenzial wie kaum ein anderes Analysehaus. Experte Ingo-Martin Schachel beurteilte den jüngsten Quartalsbericht in seiner Studie als herausragend.
Insgesamt unter Druck blieb die Autobranche nach gutem Lauf zu
Beginn der Woche. Vor allem Zulieferer gingen am Freitag auf
Talfahrt: Continental
Die Berichtssaison der Unternehmen, die dem Markt tags zuvor nicht
positiv ihren Stempel aufdrücken konnte, klang zu Wochenschluss
vorerst ab. Aus der Dax-Familie legten nur noch die SDax-Mitglieder
SNP
--- Von Timo Hausdorf, dpa-AFX ---
ISIN DE0008469008 EU0009658145 DE0008467416
AXC0136 2020-08-07/11:56
Copyright dpa-AFX Wirtschaftsnachrichten GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Weiterverbreitung, Wiederveröffentlichung oder dauerhafte Speicherung ohne ausdrückliche vorherige Zustimmung von dpa-AFX ist nicht gestattet.