FRANKFURT (dpa-AFX) - Belastet von steigenden Ölpreisen und
Inflationsdaten aus der Eurozone hat der deutsche Aktienmarkt seine
jüngste Gewinnserie am Dienstag beendet und schwächer tendiert. "Der
jüngste Anstieg im Ölpreis bringt die Inflationsangst durch
steigende Energiepreise wieder zurück auf die Agenda", konstatierte
Analyst Jochen Stanzl von CMC Markets. Die Ölpreise sind nach dem
Teil-Ölembargo der Europäischen Union auf den höchsten Stand seit
gut zwei Monaten geklettert. Zudem stieg die Inflationsrate in der
Eurozone im Mai auf einen weiteren Rekordstand.
Der Dax bröckelte im Zuge schwacher
Wall-Street-Indikationen am Nachmittag weiter ab und notierte
zuletzt 1,15 Prozent niedriger bei 14 408,38 Punkten. Der MDax
der mittelgroßen Unternehmen sank um 0,57 Prozent auf
30 017,42 Zähler. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50
büßte rund 1,2 Prozent ein.
Unter den Einzelwerten schnellten die Aktien von Lanxess
um fast 12 Prozent nach oben. Der Chemiekonzern
gründet mit der Beteiligungsgesellschaft Advent ein
Gemeinschaftsunternehmen für Hochleistungs-Polymere, in das die
Engineering-Materials-Sparte des niederländischen Konzerns DSM
eingebracht werden soll. Lanxess steuert seinen
Geschäftsbereich High Performance Materials bei und soll eine erste
Zahlung von mindestens 1,1 Milliarden Euro sowie einen Anteil von
bis zu 40 Prozent am Joint Venture erhalten.
Nach einer mehrwöchigen Korrektur zogen die Aktien von K+S
nach positiven Analystenkommentaren wieder das
Interesse der Anleger auf sich und stiegen um 4,3 Prozent. Mit einem
auf 35 Euro erhöhten Kursziel sieht Experte Michael Schäfer von Oddo
BHF auf dem reduzierten Kursniveau wieder fast ein Drittel
Potenzial. Außerdem äußerte sich UBS-Experte Andrew Stott positiv
zum Agrarmarktumfeld mit den Düngerherstellern als Profiteure.
Die Sorge um wachsenden Konkurrenzdruck drückte die Titel des
Aromen- und Duftstoffherstellers Symrise um 2,9
Prozent ins Minus, was einen der letzten Plätze im Dax bedeutete.
Der Genfer Aromen- und Duftstoffproduzent Firmenich und DSM
aus den Niederlanden schließen sich zusammen.
Der angeschlagene Immobilienkonzern Adler Group
schnitt im ersten Quartal nach eigener Einschätzung im Tagesgeschäft
solide ab. Adler führte die Rückgänge im ersten Quartal vorwiegend
auf den Verkauf eines Immobilienportfolios zurück. Die zuletzt
schwer unter Druck stehende Adler-Aktie stieg nach starken
Schwankungen als SDax-Spitzenreiter zuletzt um 6,4 Prozent.
Der Euro fiel deutlich auf zuletzt 1,0697 US-Dollar.
Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Vortag
auf 1,0764 Dollar festgesetzt.
Am Rentenmarkt stieg die Umlaufrendite von 0,95 Prozent am Vortag
auf 0,97 Prozent. Der Rentenindex Rex fiel um 0,14
Prozent auf 135,30 Punkte. Der Bund-Future verlor
0,63 Prozent auf 151,64 Punkte./edh/jha/
--- Von Eduard Holetic, dpa-AFX ---
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AXC0272 2022-05-31/14:58
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