Die Anleger sind am Montag nach dem etwas schwächeren Start am deutschen Aktienmarkt wieder in Stellung gegangen. Sie wittern die nächste Kaufchance. So notierte der Dax gegen Mittag nur noch 0,15 Prozent schwächer auf 12 828,10 Punkten, nachdem er zuvor bis auf unter 12 700 Zähler abgerutscht war.

Laut Analyst Milan Cutkovic vom Broker AxiTrader dürften die 13 000 Punkte im Dax nur eine Frage der Zeit sein. Die Stimmung bleibe freundlich und damit dürfte auch das Kaufinteresse bei Rücksetzern bestehen bleiben, vermutet er.

Mit einem Zuwachs von bis zu rund 18 Prozent in den vergangenen zehn Handelstagen hatte der deutsche Leitindex einen Großteil des vierwöchigen Corona-Crashs bis Mitte März bereits wieder aufgeholt. Treiber dabei waren Konjunkturstimuli der Notenbanken und Regierungen sowie Lockerungen in der Corona-Krise.

Anleger sehnten sich nach einem kraftvollen Aufschwung nach den Coronavirus-Restriktionen, sagte Analyst Jochen Stanzl von CMC Markets. An den neuralgischen Punkten, an denen sich in den vergangenen Wochen Ansätze für eine größere Korrektur hätten finden lassen, standen immer und ausnahmslos überzeugte Käufer bereit. Das ist das Verhalten eines kraftvollen Bullenmarktes."

Der MDax verlor am Montag bislang 0,91 Prozent auf 26 953,28 Punkte. Für den Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 ging es um rund 0,2 Prozent nach unten.

Im Dax waren die Blicke abermals auf Wirecard gerichtet. Der Zahlungsabwickler kommt nicht zur Ruhe. Nach Untersuchungen der Geschäftsräume durch die Staatsanwaltschaft vor dem Wochenende rutschten die Papiere anfangs um mehr als sieben Prozent ab, dämmten das Minus dann aber deutlich ein auf nur noch 1,7 Prozent. Ermittelt wird laut Staatsanwaltschaft gegen den Vorstand des Konzerns. Es gehe um den Verdacht der Marktmanipulation.

Autowerte setzten ihre Erholung fort. BMW und Volkswagen waren im Dax vorne mit Aufschlägen von jeweils mehr als drei Prozent. Drohungen von US-Präsident Donald Trump mit neuen Strafzöllen in Richtung EU spielten keine Rolle. Gewinnmitnahmen nach ihrem starken Lauf belasteten dagegen am Index-Ende die Aktien des Dialyseanbieters Fresenius Medical Care (FMC) , sie verloren knapp zweieinhalb Prozent.

Für die Aktien des Laborausstatters Sartorius senkte die UBS den Daumen und rät nun zum Verkauf. Am MDax-Ende verloren die Titel acht Prozent.

Im starken Bankenumfeld bauten die Papiere der Pfandbriefbank ihre Erholungsrally aus. Sie gewannen als Top-Wert im MDax mehr als elf Prozent. Deutsche Bank rückten im Dax um gut drei Prozent vor.

An der SDax-Spitze schnellten Corestate Capital um fast zehn Prozent hoch. Die Papiere des Immobilieninvestors profitierten davon, dass die Privatbank Hauck & Aufhäuser sie auf die Auswahlliste "Alpha List" gesetzt hatte und ihnen damit ein besonders hohes Aufwärtspotenzial bescheinigt./ajx/mis

--- Von Achim Jüngling, dpa-AFX ---

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AXC0163 2020-06-08/11:49

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