FRANKFURT (dpa-AFX) - Nach der starken Entwicklung im Juli dürften
es die Anleger am deutschen Aktienmarkt zum Start in den Monat
August etwas gemächlicher angehen lassen. Dazu beitragen sollten
etwas schwächere Konjunktursignale aus China, wo sich die Erholung
der Wirtschaft nach den jüngsten Ausbrüchen des Coronavirus und
weitreichenden Maßnahmen im Kampf gegen Covid-19 im Juli
verlangsamte.
Der X-Dax als Indikator für den deutschen Leitindex signalisierte am
Montag knapp eine Stunde vor dem Xetra-Start ein Minus von 0,21
Prozent auf 13 456 Punkte. Der EuroStoxx 50 wird rund
0,3 Prozent tiefer erwartet.
Vor dem Wochenende hatte der Dax die 50-Tage-Linie,
die als Indikator für den mittelfristigen Trend gilt, übersprungen.
Eine künftig womöglich nicht mehr ganz so scharfe geldpolitische
Gangart der US-Notenbank Fed sowie überzeugende Geschäftszahlen von
Apple und Amazon hatten die Anleger
zuletzt ein Stück weit beruhigt.
Unter den Einzelwerten dürften Covestro im
Anlegerfokus stehen. Die hohen Energiepreise und trübere
Konjunkturaussichten machen den Kunststoffkonzern noch vorsichtiger
für 2022. Angesichts des nochmaligen Anstiegs des Gaspreises in
Europa im Juli ist die Kalkulation vom Mai mittlerweile Makulatur.
So hatte die ungewisse Versorgungslage mit Blick auf russisches
Erdgas den Preis zur Wochenmitte auf weit mehr als 200 Euro je
Megawattstunde getrieben. Die Anleger an der Börse reagierten
verstimmt auf die Prognosesenkung. Die Aktie büßte auf der
Handelsplattform Tradegate am Morgen im Vergleich zum Xetra-Schluss
vom Freitag 4,1 Prozent ein.
Der Batteriehersteller Varta senkte seine Jahresziele
wegen trüberer Konjunkturaussichten, hoher Rohstoff-, Energie- und
Transportkosten sowie verzögerter Kundenprojekte. Der Umsatz dürfte
2022 nun 880 bis 920 Millionen Euro erreichen, statt der bisher
erwarteten 0,95 bis 1 Milliarde. Beim bereinigten operativen
Ergebnis (Ebitda) dürfte es 200 bis 225 Millionen Euro werden, statt
bisher 260 bis 280 Millionen Euro. Ein Händler sagte, Varta
enttäusche vor allem bei der Profitabilität. Die neuen Ziele lägen
klar unter den Erwartungen. Zudem habe Großaktionär Tojner einen
beträchtlichen Anteil seiner Aktien zuletzt abgestoßen. Auf
Tradegate sackten die Aktien um 11 Prozent ab.
Starke Geschäfte in Amerika und Asien stimmen den Auto- und
Industriezulieferer Stabilus optimistischer für das
laufende Geschäftsjahr. In den zwölf Monaten bis Ende September
dürfte der Umsatz etwa 1,07 Milliarden Euro erreichen, hieß es.
Zuvor waren 940 bis 990 Millionen Euro angepeilt. Der um
Sondereffekte operative Gewinn (bereinigtes Ebit) soll mit etwa 150
Millionen Euro ebenfalls die bisher angepeilte Spanne etwas
übertreffen. Die Anteilsscheine stiegen auf Tradegate um 5,6
Prozent.
Der Arzneimittelhersteller Dermapharm will den
französischen Marktführer für pflanzliche Arznei- und
Nahrungsergänzungsmittel übernehmen. Man habe ein Angebot zum Erwerb
von 100 Prozent der Aktien an Apharma Topco, der Holdinggesellschaft
der Arkopharma-Gruppe, vorgelegt, teilte das Unternehmen am
Wochenende mit. Die Dermapharm-Titel gewannen auf Tradegate 0,8
Prozent./edh/jha/
ISIN DE0008469008 EU0009658145
AXC0058 2022-08-01/08:17
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