Nach seiner jüngsten Stabilisierung dürfte der Dax auch am Dienstag zum Auftakt den Rücken gerade halten. Der X-Dax als Indikator für den deutschen Leitindex signalisierte rund eine Stunde vor dem Start allerdings nur ein sehr moderates Plus von 0,12 Prozent auf 12 402 Punkte. Die Börsianer warteten auf neue Impulse, die die nun an Fahrt aufnehmende Berichtssaison liefern könnte, sagte Portfoliomanager Thomas Altmann vom Vermögensverwalter von QC Partners. Für den EuroStoxx 50 als Leitindex der Eurozone wurde ein hauchdünner Abschlag erwartet.

Nach seiner sechstägigen Verlustserie hatte der deutsche Leitindex sich zu Wochenbeginn wieder etwas fangen können. Der Rally an den US-Börsen, wo die Leitindizes am Vorabend neue Höchstkurse erklommen hatten, kann der Dax jedoch weiterhin nicht folgen. Auch die fernöstlichen Börsen sendeten am Morgen keine klaren Signale.

Aus charttechnischer Sicht dürfte nun kurzfristig die Marke von 12 300 Punkten wichtig für den Dax sein, sollte er unter Druck geraten. Hier fand der Index in den vergangenen drei Handelstagen in Schwächephasen stets gute Unterstützung. Dünn könnte die Luft dagegen ein Stück oberhalb von 12 400 Punkten werden, hier orten Beobachter eine Widerstandszone. Werden solche Widerstände überwunden, kann das allerdings auch für frischen Schwung sorgen.

Die nächsten Impulse dürften um die Mittagszeit Quartalsberichte aus den USA liefern. Mit JPMorgan , Goldman Sachs und Wells Fargo öffnen gleich drei Großbanken ihre Bücher. Der Konsumgüterriese Johnson & Johnson könnte mit seinen Ergebnissen Bewegung in die Kurse von Beiersdorf und Henkel bringen.

Die Blick richten sich zudem auf den Agrarchemie- und Pharmakonzern Bayer , nachdem ein US-Richter eine von Geschworenen in einem Glyphosat-Prozess geforderte Strafe deutlich reduzierte. Bayer will dennoch in Berufung gehen.

Auch dürfte die frisch entbrannte Übernahmeschlacht um den Lichtspezialisten Osram die Fantasie der Börsianer beschäftigen. Die Aussichten auf eine mögliche Bieterschlacht um das Industrieunternehmen währte allerdings nur kurz. Nur wenige Stunden nach Bekanntwerden eines unverbindlichen Angebots an den in Bedrängnis geratenen Beleuchtungshersteller hatte sich der vergleichsweise kleine österreichische Halbleiterkonzern AMS wieder zurückgezogen.

Auch Drägerwerk dürften nach einer angehobenen Umsatzprognose einen Blick wert sein, ebenso wie die Immobiliengesellschaft Aroundtown nach einer Kapitalerhöhung./tav/mis

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AXC0045 2019-07-16/08:25

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