Weitere hoffnungsvolle Signale im
US-chinesischen Handelsstreit und gute Vorgaben der Überseebörsen
dürften den Dax am Montag stabilisieren. Rund eine
Dreiviertelstunde vor dem Auftakt zeigte sich der X-Dax als
Indikator des deutschen Börsenbarometers im Vergleich zum
Freitagsschlussstand mit minus 0,08 Prozent auf 13 231 Punkte kaum
verändert. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 wird
am Montagmorgen ebenfalls fast unverändert erwartet. Am Freitag
hatte der Dax nochmals zugelegt und die sechste Gewinnwoche in Folge
verbucht. Allerdings hat die jüngste Rally zuletzt an Kraft
eingebüßt.
Im Handelskonflikt ließ die staatliche chinesische
Nachrichtenagentur Xinhua am Wochenende verlauten, dass die
Verhandlungsführer miteinander telefoniert haben. Dabei soll es um
die Kernanliegen beider Seiten für ein Teilabkommen gegangen sein.
Thomas Altmann, Portfoliomanager bei QC Partners schränkte hierzu
jedoch ein: "Wenn die Beteiligten nach der Telefonschalte als
einziges Ergebnis berichten, dass sie in engem Kontakt bleiben
wollen, stimmt mich das sehr skeptisch. Für die Anleger bleibt es
hier beim Wechselbad der Gefühle."
Zugleich verwies Altmann aber auch auf die aktuelle, wenn auch
minimale Zinssenkung der chinesischen Notenbank. Das zeige die
Dringlichkeit der Lage und wie Ernst sie von den dortigen
Notenbankern eingeschätzt werde. "Die konjunkturelle Situation in
China ist so schlecht wie lange nicht."
Unternehmensseitig stehen mit Blick auf die Berichtssaison nur noch
wenige Nachzügler wie an diesem Tag Grand City Properties
mit Zahlen im Fokus. Steigende Mieten verhalten dem
Immobilienkonzern in den ersten neun Monaten des Jahres zu mehr
Gewinn. Die Jahresziele wurden bekräftigt. Auf der Handelsplattform
Tradegate zeigten sich die Papiere im Vergleich zum
Xetra-Börsenschluss bislang davon jedoch nicht bewegt.
Bevor der Autokonzern VW am späten Vormittag
Analysten seine fünfjährige Investitionsplanung vorstellt, könnte in
der Autobranche noch BMW Aufmerksamkeit auf sich
ziehen. Der Vorstandsumbau könnte hier laut einem Pressebericht
weitergehen. Vertriebsvorstand Pieter Nota müsse damit rechnen, dass
sein Vertrag 2020 nicht verlängert werde, schrieb die "Frankfurter
Allgemeine Sonntagszeitung" unter Berufung auf Unternehmenskreise.
Auf Tradegate gab es auch hierzu allerdings keine Kursreaktion.
Um rund 8 Prozent indes stiegen die Aktien von Qiagen
vorbörslich auf Tradegate und bauten damit ihre jüngsten Gewinne
aus. Der Gendiagnostik- und Biotechkonzern erhielt mehrere
Interessensbekundungen für eine vollständige Übernahme. In der
vergangenen Woche wurde erstmals spekuliert, dass der
US-Technologiekonzern Thermo Fisher Scientific den Kauf erwägt.
Im Blick auf Analystenurteile könnten die Papiere der
Deutsche-Bank-Tochter DWS im Fokus
stehen, denn die US-Bank Morgan Stanley empfielt das
Papier des Vermögensverwalters nun zum Kauf. Die Aktie des
Sportartikelherstellers Adidas wurde von der Societe
Generale nun zum Kauf empfohlen. Auf Tradegate legten
beide Werte vorbörslich um etwas mehr als ein Prozent zu./ck/zb
ISIN DE0008469008
AXC0064 2019-11-18/08:22
Copyright dpa-AFX Wirtschaftsnachrichten GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Weiterverbreitung, Wiederveröffentlichung oder dauerhafte Speicherung ohne ausdrückliche vorherige Zustimmung von dpa-AFX ist nicht gestattet.