Am deutschen Aktienmarkt zeichnet sich auch am Donnerstag ein eher zäher Handel ab. Gut eine Stunde vor dem Start signalisierte der X-Dax als Indikator für den deutschen Leitindex ein Plus von 0,14 Prozent auf 13 450 Punkte.

Bereits tags zuvor war der Dax in einer engen Spanne gefangen, aus der ihn auch der fortgesetzte Rekordlauf der US-Börsen nicht herausziehen konnte. Das Rekordhoch bei 13 596 Punkten bleibt jedoch in Reichweite. Der EuroStoxx 50 wird am Donnerstag 0,1 Prozent höher erwartet.

Die Unterzeichnung des ersten Handelsabkommens zwischen den USA und China am Mittwoch, die ohne größere Überraschungen blieb, brachte zumindest dem deutschen Aktienmarkt keine frischen Impulse. Es gebe unter Investoren keine einheitliche Leseart des Deals, erklärte Marktstratege Michael McCarthy vom Broker CMC Markets. Die Details erschienen eher wie ein Waffenstillstand, denn wie eine richtige Lösung des Konflikts.

Dass die Regierung von US-Präsident Donald Trump einem Medienbericht zufolge mit Strafzöllen auf Autos aus der EU drohte, um im Atomstreit mit dem Iran Druck auf Europas Regierungen zu machen, könnte den Autosektor belasten. Bereits am Vortag war der Sektor unter Druck geraten nach Bekanntwerden von Details zum US-chinesischen Handelsabkommen.

Im Dax richten sich die Blicke auf Beiersdorf . Der Konsumgüterkonzern hatte im vergangenen Jahr dank guter Geschäfte mit seinen Hautpflegemarken Nivea, Eucerin und La Prairie beim Umsatz zugelegt. Bereinigt um Wechselkurseffekte sowie Zu- und Verkäufe lag das Plus im Rahmen der Unternehmensprognose. Vorbörslich ging es auf der Handelsplattform Tradegate um 1 Prozent nach unten zum Xetra-Schluss.

Die Papiere von Delivery Hero rückten um 0,6 Prozent vor. Der Essenslieferant hatte sich am Kapitalmarkt frisches Geld besorgt. Mit der Platzierung von Wandelschuldverschreibungen sowie durch eine Kapitalerhöhung wurden brutto insgesamt rund 2,3 Milliarden Euro eingenommen,

Der Batteriehersteller Varta baut wegen der ungebrochen steigenden Nachfrage nach Lithium-Ionen-Zellen seine Produktion schneller als ursprünglich gedacht aus. Vorbörslich reagierten die Aktien darauf mit einem Plus von mehr als 4 Prozent.

Besonders deutliche Kursaufschläge von mehr als 10 Prozent auf Tradegate gab es bei den Anteilen des Kochboxenversenders Hellofresh , der im abgelaufenen Jahr bei Umsatz und Gewinn die eigenen Erwartungen übertroffen hatte.

Bei einigen Werten könnten zudem neue Analysteneinstufungen bewegen, darunter Infineon, Aixtron, Telefonica Deutschland, Vonovia und Grand City Properties./ajx/mis

 ISIN  DE0008469008  EU0009658145  DE0008467416

AXC0083 2020-01-16/08:23

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