Schwache Vorgaben aus Übersee dürften den Dax
am Dienstag zunächst belasten. Knapp eine Stunde vor
dem Start signalisierte der X-Dax als Indikator für den deutschen
Leitindex einen Abschlag von 0,60 Prozent auf 13 468 Punkte. Der
EuroStoxx 50 wird 0,69 Prozent tiefer erwartet.
Schon an den Börsen Asiens waren die Kurse gesunken. Händler
verwiesen auf eine gewisse Nervosität unter Anlegern angesichts der
sich ausbreitenden neuartigen Virus-Lungenkrankheit in China. Dass
die Weltgesundheitsorganisation wegen der Erkrankungen ihren
Notfallausschuss einberufen habe, habe das Augenmerk der Investoren
auf die Sache gezogen, erklärte Analyst Stephen Innes vom
Handelshaus Axicorp.
Mit dem erwarteten Rücksetzer würde sich der Dax zunächst ein wenig
weiter von seinem rund zwei Jahre alten Rekordhoch von 13 596
Punkten entfernen. Anders als etwa dem US-Leitindex Dow Jones
Industrial , der seit Wochen von Hoch zu Hoch jagt,
blieb dem Dax der Sprung über seine bisherige Bestmarke bislang
versagt. Frische Impulse könnten am Vormittag die
Konjunkturerwartungen des Zentrums für Europäische
Wirtschaftsforschung liefern.
Unter den Einzelwerten dürfte sich das Augenmerk der Anleger auf die
Werte aus der zweiten oder dritten Reihe richten. So senkte die
Heidelberger Druckmaschinen AG ihre Erwartungen an
das Gesamtjahr. Hintergrund sind schlechte Geschäfte in wichtigen
europäischen Märkten im dritten Geschäftsquartal, woran sich
zunächst nach Einschätzung des Unternehmens nichts ändern wird.
Anleger zeigten sich entsetzt: Die Aktien notierten auf der
Handelsplattform Tradegate mehr als 12 Prozent unter dem
Xetra-Schlusskurs vom Montag.
Schlechte Nachrichten kamen auch von Wacker Neuson :
Der ebenfalls im Nebenwerte-Index SDax gelistete
Baumaschinenhersteller senkte erneut seine Gewinnprognose. Im Rahmen
einer Vorratsbereinigung in Nordamerika sei es zu umfangreichen
Abverkäufen von Neumaschinen und Abwertungen von Rohmaterialien
gekommen, hieß es. Zudem habe der anhaltend ungünstige Produktmix
das Ergebnis belastet. Die Papiere fielen auf Tradegate um fast 6
Prozent.
Positive Nachrichten kamen von der Shop Apotheke : Der
Online-Arzneimittelhändler legte 2019 wie geplant kräftig zu. Ihre
eigenen Prognosen habe die Gesellschaft "klar erreicht", hieß es vom
Unternehmen. Die Anteilscheine gewannen auf Tradegate rund 1
Prozent.
Auch der im MDax der mittelgroßen Werte notierte
Modekonzern Hugo Boss sorgte für ein positives
Ausrufezeichen: Der Modekonzern erzielte dank guter Geschäfte im
wichtigen Schlussquartal ein höheres Umsatzplus als am Markt
angenommen./la/mis
ISIN DE0008469008 EU0009658145 DE0008467416
AXC0059 2020-01-21/08:18
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