Für den deutschen Aktienmarkt dürfte es am Donnerstag weiter nach oben gehen. Knapp eine Stunde vor Beginn des Xetra-Handels signalisierte der X-Dax als Indikator für den deutschen Leitindex ein Plus von 1,22 Prozent bei 11 243 Punkten. Der EuroStoxx 50 als Börsenbarometer der Eurozone wird rund 1,1 Prozent höher erwartet.

Am Mittwoch hatte der Dax mit der Schwelle von 11 000 Punkten eine weitere Hürde genommen. Er steuert nun auf die Marke von 11 500 Punkten zu und würde somit die Verluste seit Anfang März aufholen. Für die verkürzte Börsenwoche deutet sich damit eine äußerst positive Dax-Bilanz von plus 9 Prozent an. An diesem Freitag ruht der Handel feiertagsbedingt.

Die Anleger setzen bei einer schrittweisen Normalisierung der Corona-Krise zunehmend auf eine Wirtschaftserholung. Weitere Argumente erhielten die Käufer tags zuvor durch positive Nachrichten des US-Pharmakonzerns Gilead Sciences zu einem Wirkstoffkandidaten gegen die vom Coronavirus ausgelöste Lungenkrankheit Covid-19. Auch am Ölmarkt entspannte sich die Lage dank steigender Preise weiter.

Von der Sitzung der US-Notenbank am Vorabend gingen keine größeren Impulse aus. Die Fed hatte den Leitzins unverändert in der Spanne von 0 Prozent bis 0,25 Prozent belassen. Darüber hinaus wiesen die Währungshüter auf enorme mittelfristige Risiken für die US-Wirtschaft wegen der Corona-Krise hin.

Unterdessen läuft die Berichtssaison der Unternehmen auf vollen Touren. Der weltgrößte Chemiekonzern BASF hat im ersten Quartal wegen den Auswirkungen der Corona-Pandemie weniger verdient. Der operative Gewinn sank um 6 Prozent, was aber deutlich besser war, als Analysten befürchtet hatten. Der Umsatz stieg um 7 Prozent. Den Ausblick für 2020 hatte BASF bereits am Vorabend gestrichen. Die Aktien von BASF notierten vorbörslich auf der Handelsplattform Tradegate zuletzt 1,4 Prozent im Plus.

Der Schmierstoffhersteller Fuchs Petrolub nahm wegen der Corona-Pandemie seine Ziele für das Geschäftsjahr 2020 zurück. Für das zweite Quartal erwartet das Management Ergebniseinbußen von 50 Prozent. Im ersten Quartal waren Umsatz und Ergebniskennziffern leicht rückläufig. Analysten hatten Schlimmeres befürchtet. Die Fuchs-Papiere stiegen auf Tradegate um 0,8 Prozent.

Der Bausoftwareanbieter Nemetschek warnte wegen der Corona-Pandemie nach einem guten Jahresauftakt vor einem schwachen zweiten Quartal. Die Jahresprognose behielt Nemetschek angesichts guter Geschäfte im ersten Quartal bei. Auf Tradegate kletterten die Aktien um 1,8 Prozent nach oben.

Der LED- und Chipindustrieausrüster Aixtron leidet weiter unter der Auftragsflaute im Vorjahr. Umsatz und Ergebnis gerieten im ersten Quartal unter Druck. Aufgrund der entspannteren Virus-Situation in China ist Aixtron aber zuversichtlich, den Rückstand in den kommenden Monaten aufholen und den bestätigten Jahresausblick erreichen zu können. Auf Tradegate rückten die Aixtron-Titel um 1,7 Prozent vor./edh/jha

 ISIN  DE0008469008  EU0009658145  DE0008467416

AXC0128 2020-04-30/08:23

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