FRANKFURT (dpa-AFX) - Der deutsche Aktienmarkt dürfte sich am Dienstag zunächst unbeeindruckt von den neuen Rekordhöhen der US-Börsen zeigen. Die Ängste vor einer raschen Ausbreitung der Delta-Variante des Coronavirus in Europa halten an. Frische Impulse könnten deutsche Inflationsdaten liefern.

Der X-Dax als Indikator für den deutschen Leitindex signalisierte knapp eine Stunde vor Handelsbeginn ein Miniplus von 0,02 Prozent auf 15 557 Punkte. Zum Wochenstart hatte der Dax um rund 0,3 Prozent nachgegeben und damit einen Teil seiner Gewinne der Vortage eingebüßt. Für den EuroStoxx 50 als Leitindex der Eurozone deutet sich am Dienstag ebenfalls eine kaum veränderte Eröffnung an.

Auf den anderen Kontinenten komme von der Wallstreet-Euphorie, wo am Montag der S&P 500 sowie der Nasdaq 100 Höchststände erklommen, nichts mehr an, stellte Analyst Thomas Altmann von QC Partners fest. "Die Angst vor einer Ausbreitung der Delta-Variante greift um sich. In Europa und Asien werden die Anlegerinnen und Anleger vorsichtiger. Wir sehen zwar bisher keine große Verkaufswelle. Aber zumindest die Kaufbereitschaft hat schlagartig nachgelassen."

Die Inflationssorgen sieht Altmann mehr und mehr in den Hintergrund treten. "Dennoch werden heute alle gespannt auf die deutsche Preisentwicklung im Juni schauen. Die Mehrheit auf dem Parkett geht davon aus, dass sich der Preisauftrieb im laufenden Monat etwas verlangsamt haben dürfte."

Die Tui-Aktien könnten am Morgen einen Blick wert sein, nachdem der Reisekonzern eine im April begebene Anleihe zur finanziellen Überbrückung der Corona-Krise aufgestockt hat. Im vorbörslichen Handel auf der Plattform Tradegate fielen sie zuletzt um 2,7 Prozent. Wie das Unternehmen am Montagabend mitteilte, wird das bisherige Volumen von 400 Millionen Euro um Wandelschuldverschreibungen in Höhe von 190 Millionen Euro erweitert. Solche Papiere können vom Eigentümer zu einem späteren Zeitpunkt in Aktien getauscht werden.

Die Papiere von Salzgitter fielen auf Tradegate um 0,8 Prozent. Die Analysten von Exane BNP stuften die Anteilsscheine des Stahlkonzerns von "Neutral" auf "Underperform" ab.

Die Deutsche Börse ersetzt im Nebenwerte-Segment SDax zum 1. Juli die Aktien des Lichtspezialisten Osram durch jene des Softwareanbieters Atoss Software . Zuvor hatte der österreichische AMS-Konzern angekündigt, die übernommene Osram Ende des Monats von der Börse zu nehmen./edh/mis

 ISIN  DE0008469008

AXC0060 2021-06-29/08:17

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