FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Dax dürfte seine Corona-bedingten Schwankungen der vergangenen Tage am Mittwoch mit einem erneuten Erholungsversuch fortsetzen. Knapp eine Stunde vor dem Xetra-Start signalisierte der X-Dax als Indikator für den deutschen Leitindex einen Zuwachs von 1,1 Prozent auf 15 273 Punkte. Damit würde sich der Dax vorerst wieder nach oben absetzen von der 15 000-Punkte-Marke, der er am Vortag erstmals seit Anfang Oktober nahe gekommen war. Im EuroStoxx 50 , dem Leitindex der Eurozone, zeichnet sich zur Wochenmitte ein um 1,2 Prozent höherer Start ab.

Am Vortag waren neben den Sorgen um die Impfstoff-Wirksamkeit gegen die Omikron-Variante auch Aussagen des Fed-Chefs Jerome Powell als Belastung hinzu gekommen, wonach die Wertpapierkäufe der US-Notenbank schneller zurückgeführt werden könnten. Dieser Cocktail belastete an der Wall Street die Kurse, der Dow hatte den Großteil seiner Verluste aber schon während des Xetra-Handels eingefahren. Ohne neue Schreckensnachrichten zeigten sich die Börsen in Asien dann allgemein stabilisiert.

Experten rechnen damit, dass die starken Kursschwankungen an den Börsen anhalten. Marktbeobachter Jeffrey Halley vom Broker Oanda sieht "die Volatilität derzeit als einzigen Gewinner", da bei jeder negativen Schlagzeile alles verkauft und dann bei jedem Hinweis darauf, dass die neue Variante nicht so ernst ist, wieder alles umgedreht werde. Ansonsten rücken mit Einkaufsmanagerindizes und dem ADP-Jobbericht aus den USA auch wieder Konjunkturdaten in den Blick.

Ein überraschend schwacher Ausblick des US-Softwareherstellers Salesforce für das laufende vierte Quartal wirkte vorbörslich zunächst nicht negativ auf die Papiere des Konkurrenten SAP . Auf Tradegate erholten sie sich von ihrem deutlichen Vortagesminus mit plus 0,7 Prozent.

Der stark unter Druck stehende Immobilienkonzern Adler Group kommt bei seinen geplanten Anteilsverkäufen weiter voran. Die Tochter Brack Capital Properties (BCP) soll an den im MDax notierten Konkurrenten LEG Immobilien gehen. Dieser hat sich bereits knapp 31 Prozent gesichert. Am Vortag waren die Adler-Aktien um mehr als ein Fünftel auf ein Rekordtief eingebrochen. Bei einer Investorenkonferenz hatte das Unternehmen keine Fragen zugelassen. Neuigkeiten zu den Vorwürfen des Leerverkäufers Fraser Perring gab es nicht, was Anleger verunsicherte. Am Mittwoch nun standen Adler auf Tradegate 5,4 Prozent höher verglichen mit dem Xetra-Schluss, LEG gewannen 0,7 Prozent.

Synbiotic erhöhte die Umsatzprognose für 2021, worauf die Papiere des Cannabis-Unternehmens auf Tradegate mit plus 4,3 Prozent zum Xetra-Schluss reagierten. Im Januar war Synbiotic mit 20 Euro an der Börse gestartet. In den vergangenen Tagen war der Kurs nach oben geschossen bis auf fast 42 Euro. Am Mittwoch könnten sie ein weiteres Rekordhoch erreichen. Treiber sind die Pläne der designierten Ampel-Regierung für eine kontrollierte Abgabe von Cannabis.

Die Aktien des Technologiekonzerns Jenoptik notierten auf Tradegate ebenfalls deutlich fester und könnten im Xetra-Handel auf ein Hoch seit Sommer 2018 klettern. Am Vortag hatten sie bereits positiv auf Aussagen vom Kapitalmarkttag reagiert. Der Markt werde die Fokussierung auf Hightech-Equipment mit einer höheren Bewertung honorieren, schrieb nun Analyst Peter Rothenaicher von der Baader Bank. Die Umsetzung werde aber keine einfache Übung./ajx/jha/

 ISIN  DE0008469008

AXC0089 2021-12-01/08:20

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