Nach zwei freundlicheren Tagen macht sich am Donnerstag im Dax wieder Nervosität bemerkbar. Das Virusthema lässt die Anleger nicht los und auch die US-Notenbank konnte Anleger mit ihren Aussagen nicht zum Aktienkauf ermutigen. Der X-Dax signalisierte für den deutschen Leitindex knapp eine Stunde vor dem Handelsbeginn ein Minus von 0,8 Prozent auf 13 235 Punkte. Der EuroStoxx 50 wird ähnlich schwach erwartet.

Bereits im US-Handel waren die Kursgewinne nach den Kommentaren der US-Notenbank letztlich komplett zusammengeschmolzen. Hinzu kommt, dass sich das Coronavirus aus China weiter ausbreitet. An den geöffneten asiatischen Börsen in Hongkong oder Tokio gerieten Aktien wieder unter Druck. Die Anleger suchten weiter nach sicheren Häfen, sagte ein Börsianer. So bleibt insbesondere Gold gefragt.

Die US-Notenbank Fed hatte am Vorabend ihren Leitzins erwartungsgemäß konstant gehalten und auch keine Zinsveränderungen in Aussicht gestellt. Notenbankchef Jerome Powell zeigte sich allerdings unzufrieden mit der Inflationsentwicklung. Zudem betonte er das Coronavirus als "ernstes Thema", das wahrscheinlich die Wirtschaft in China und Japan und möglicherweise auch auf globaler Ebene belasten werde.

Das Coronavirus begleitet die Anleger also weiter als zentrales Thema. "Die Tagesschwankungen im Dax werden diese Woche nichts für schwache Nerven bleiben", sagte Experte Martin Utschneider von der Privatbank Donner & Reuschel. Er sieht den deutschen Leitindex aber weiterhin im übergeordneten Aufwärtsmodus, charttechnisch müsse man sich erst unter 13 150 Zählern ernsthafte Gedanken machen.

Das zentrale Thema auf Unternehmensseite ist am Morgen die Deutsche Bank mit ihrer Bilanz. Nach dem jüngsten Anstieg auf ein Hoch seit März 2019 zeichnet sich vorbörslich für die Aktionäre ein Rückschlag um 4 Prozent ab. Das Bankhaus ist 2019 wegen des Konzernumbaus noch etwas tiefer in die roten Zahlen gerutscht als ohnehin befürchtet.

Zahlen gab es derweil auch von der Deutsche-Bank-Fondstochter DWS , deren Aktie sich vorbörslich mit einem Anstieg um 1,3 Prozent etwas besser schlug. Bei 34,18 Euro winkt ihnen ein Rekordhoch.

Für Evotec könnte eine nächste Meilensteinzahlung des Kooperationspartners Bayer zum Treiber werden. Auf der Handelsplattform Tradegate legten sie 0,7 Prozent zu.

Ansonsten gab es noch einige Analystenkommentare. Die Societe Generale hat die Chemiekonzerne Covestro , BASF und Wacker Chemie zum Kauf empfohlen. Die Kursentwicklungen waren hier aber eher unauffällig./tih/jha/

 ISIN  DE0008469008  EU0009658145  DE0008467416

AXC0086 2020-01-30/08:27

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