Der Dax dürfte am Montag von der Aussicht auf neue US-Konjunkturhilfen profitieren. Der X-Dax als Indikator für den deutschen Leitindex signalisierte knapp eine Stunde vor der Eröffnung einen Aufschlag von 0,68 Prozent auf 12 762 Punkte. Das Kursbarometer startet damit einen neuen Angriff, die zuletzt noch zu hohe Hürde im Bereich um die 12 750 bis 12 800 Punkte zu überwinden. Der EuroStoxx 50 wird am Montag 0,6 Prozent höher erwartet.

Die Börsen blieben insgesamt im Rally-Modus, sagte Portfolio-Manager Thomas Altmann vom Vermögensverwalter QC Partners. Die nächste wirklich entscheidende Marke für den Dax auf dem Weg nach oben sei aber die Rückeroberung der 13 000-Punkte-Marke. Börsianer hoffen nun, dass in den USA nun endlich neue Konjunkturhilfen umgesetzt werden.

US-Präsident Donald Trump brachte diese mittlerweile per Erlass auf den Weg, nachdem im US-Kongress die Verhandlungen darüber gescheitert waren. Allerdings stehen Teile seiner Verfügungen laut Kritikern auf sehr dünnem Eis, denn alle Maßnahmen, die neue Finanzmittel erfordern, bedürfen der Zustimmung des US-Kongresses. Dort wären Trumps Republikaner aber auf einen Kompromiss mit den Demokraten angewiesen. Trump will das Problem umgehen, indem er bestehende Mittel umwidmet, zum Teil aus vorigen Konjunkturpaketen und aus eisernen Reserven des Katastrophenschutzes. Trotzdem dürften die Mittel Kritikern zufolge bestenfalls ausreichen, um das zusätzliche Arbeitslosengeld für ein paar Wochen zu zahlen.

Die Experten der LBBW sehen die Aktienmärkte in einem Sommerhoch, statt wie so oft in dieser Jahreszeit in einem Sommerloch - gerade mit Blick auf die USA, wo nun auch dem marktbreiten S&P 500 nicht mehr viele Punkte fehlten bis zum Hoch aus der Zeit vor Corona. Im Hintergrund schwelt allerdings der Konflikt der USA mit China weiter und dämpft die Euphorie etwas.

In puncto Berichtssaison in Deutschland geht es am Montag zunächst ruhiger zu, bevor im Wochenverlauf weitere Unternehmenszahlen erwartet werden. Auch konjunkturell hat die Agenda am Montag keine besonders wichtigen Termine zu bieten.

Mit Bertrandt und Atoss Software stehen zwei SDax -Werte im Blick. Die Neunmonatszahlen des Ingenieurdienstleisters Bertrandt sollten einem Händler zufolge für eine positive Kursreaktion ausreichen. Auf der Handelsplattform Tradegate reagierten die Titel aber erst einmal mit einem vorbörslichen Minus von einem halben Prozent zum Xetra-Schluss. Die Papiere des Softwarekonzerns Atoss gewannen nach Zahlen vorbörslich auf Tradegate fast ein Prozent.

Nach positiven Analysteneinschätzungen gewannen Morphosys und Carl Zeiss Meditec auf Tradegate fast dreieinhalb beziehungsweise knapp ein Prozent. Die Citigroup hatte die Titel des Antikörperforschers mit "Buy" gestartet, die UBS empfiehlt die Papiere des Medizintechnikers zum Kauf./ajx/mis

 ISIN  DE0008469008  EU0009658145  DE0008467416

AXC0067 2020-08-10/08:23

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