Nach der Erholungsrally am deutschen
Aktienmarkt im November samt dem beeindruckenden Plus zum
Wochenauftakt dürften Anleger am Donnerstag Gewinne mitnehmen. Der
X-Dax als Indikator für den deutschen Leitindex
signalisierte eine Dreiviertelstunde vor dem Börsenstart einen
Verlust von 0,5 Prozent auf 13 152 Punkte. Der Eurozonen-Leitindex
EuroStoxx 50 wird zum Auftakt mit minus 0,6 Prozent
erwartet.
Nach dem Kurssprung am Montag liegt der Dax in dieser Woche bislang
fast 6 Prozent im Plus. Die Hürde von 13 300 Punkten, an die sich
das Börsenbarometer zeitweise dicht angenähert hatte, konnte jedoch
bislang nicht wieder zurückerobert werden.
In den USA blieben Dow Jones Industrial und der
marktbreite S&P 500 zudem weiter unter ihren am
Montag erreichten Rekordhochs. Die Indizes der technologielastigen
Nasdaq-Börse erholten sich am Vorabend indes deutlich von ihrem
heftigen Rückschlag. Marktanalyst Jeffrey Halley vom Broker Oanda
begründete dies damit, dass die Umschichtungen von Technologiewerten
("New Economy") in klassische Branchen ("Old Economy") abnähmen.
Tags zuvor war in Europa bereits zu beobachten gewesen, dass sich
die Anleger wieder von den bisherigen Corona-Verlierern
verabschiedeten, die seit Montag eine Erholungsrally erlebt hatten.
Hierzulande läuft die Berichtssaison nochmals auf Hochtouren: Aus
dem Dax legten der Energiekonzern RWE , die Deutsche
Telekom , Siemens und der Pharma- und
Spezialchemiekonzern Merck ihre Quartalszahlen vor. Zudem
veröffentlichten zahlreiche Unternehmen aus dem MDax und SDax
ihre Zahlen.
Wie RWE berichtete, machte sich die Corona-Krise bisher kaum
bemerkbar. Zwar verschiebt sich die Inbetriebnahme einiger Anlagen
ins nächste Jahr, wirtschaftlich läuft es aber weiter gut. Die
Prognose für 2020 wurde daher bekräftigt. Darauf reagierte die Aktie
allerdings kaum und zeigte sich auf Tradegate im Vergleich zum
Xetra-Börsenschluss am Vortag fast unverändert.
Der Bonner Telekom-Konzern indes hob die Ziele nach einer guten
Geschäftsentwicklung in den ersten neun Monaten des Jahres dagegen
deutlich an. Das dürfte allerdings wenig überrascht haben, da dies
vor allem der Tochter T-Mobile US zu verdanken ist.
Diese hatte erst vor kurzem ihre Quartalszahlen vorgelegt und damit
auch der T-Aktie Auftrieb gegeben. Ein wenig weiter nach oben ging
es für das Telekom-Papier nun nochmals auf Tradegate.
Trotz der Corona-Pandemie wurde auch der Pharma- und
Spezialchemiekonzern Merck KGaA nochmals
optimistischer für das Gesamtjahr. Die florierende Labor-Sparte gab
im dritten Quartal weiter Rückenwind, aber auch das
Halbleitergeschäft zog deutlich an. Davon profitierte vorbörslich
auch die Aktie. Sie legte auf Tradegate um knapp eineinhalb Prozent
zu.
Die Siemens-Aktie gab auf Tradegate leicht nach. Der
Technologiekonzern profitierte in seinem vierten Geschäftsquartal
vom Abspaltungsgewinn seines Energiegeschäfts, das Ende September an
die Börse gebracht worden war. Der ehemalige Mutterkonzern hält nun
nur noch 45 Prozent an Siemens Energy .
Im MDax stehen zudem etwa der für Umsatz und Ergebnis
2020 optimistischer gewordene Batteriekonzern Varta
im Blick oder der K+S Konzern , der auch
im dritten Quartal unter sinkenden Düngerpreisen litt.
Der Versicherer Talanx , der Flughafenbetreiber
Fraport , die Wohnimmobiliengesellschaft LEG
, der Wirkstoff-Forscher Evotec , die
Aareal Bank und der Außenwerbespezialist Ströer
gehören ebenfalls zu jenen, die an diesem Donnerstag
über ihr abgelaufenes Jahresviertel berichten./ck/jha/
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AXC0138 2020-11-12/08:18
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