FRANKFURT (dpa-AFX) - Neue Furcht vor der Coronavirus-Variante
Omikron lässt an den Aktienmärkten die Nervosität steigen. Der Dax
wird am Dienstag deutlich tiefer erwartet. Der X-Dax
als Indikator für den deutschen Leitindex signalisiert knapp eine
Stunde vor dem Xetra-Start ein Minus von 1,15 Prozent auf 15 105
Punkte. Damit rückt die runde Marke von 15 000 Punkten näher. Unter
dieser hatte der Dax zuletzt Anfang Oktober gestanden. Der EuroStoxx
50 als Leitbarometer der Eurozone dürfte ebenfalls
mit mehr als einem Prozent im Minus eröffnen.
Für weiteren Abgabedruck sorgen vor allem die Aussagen des Moderna
-Chefs Stephane Bancel in der "Financial Times", dass
bestehende Impfstoffe mit der Omikron-Variante ihre Probleme haben
dürften und es länger dauern dürfte, bis angepasste Vakzine in
ausreichendem Umfang hergestellt werden könnten. Die Sorgen der
Anleger vor der Variante werden damit schlagartig wieder größer.
Erfreuliche Wirtschaftsdaten aus China, wo der staatliche
Einkaufsmanagerindex für die Industrie im November stärker stieg als
erwartet, gerieten durch die Nachrichten zu Omikron in den
Hintergrund.
Der Chef der US-Notenbank, Jerome Powell, betonte vor einem
Senatsausschuss die mit Omikron verbundenen wirtschaftlichen
Risiken. Devisenexpertin You-Na Park-Heger von der Commerzbank
verwies bereits auf mögliche Folgen für die künftige Geldpolitik.
"Sollte Omikron die Wirtschaftsaktivität aufgrund von
Beschränkungsmaßnahmen oder Angst in der Bevölkerung bremsen, könnte
die ein oder andere Notenbank eine Straffung der Geldpolitik
überdenken und eventuell nach hinten schieben."
Inwieweit das dann wiederum die Aktienmärkte stützt, die jahrelang
von der Billiggeldpolitik der Notenbanken profitieren konnten,
bleibt angesichts einer womöglich erneut deutlichen
Konjunktureintrübung abzuwarten.
Am deutschen Aktienmarkt setzten im vorbörslichen Handel auf
Tradegate die Sorgen vor der Omikron-Variante abermals Papieren aus
dem Luftfahrt- und Tourismus-Sektor zu. Lufthansa und
Fraport verbilligten sich zum Xetra-Schluss um bis zu
eineinhalb Prozent.
Adler Group reagierten bei bislang wenig Umsatz auf
Tradegate mit einem moderaten Kursplus auf die Bestätigung der
Prognose für das laufende Geschäftsjahr. Der Immobilienkonzern war
Anfang Oktober ins Visier des Leerverkäufers Fraser Perring geraten
- und auch wenn der Konzern dessen Vorwürfe zurückwies, ging der
Aktienkurs damals deutlich zurück. Inzwischen hat Adler
Schützenhilfe vom Branchenriesen Vonovia erhalten.
Der Dax-Konzern ist an einem Einstieg bei Adler
interessiert und hat sich bereits das Recht auf ein Aktienpaket
gesichert.
Kion gaben auf Tradegate um ein knappes halbes
Prozent nach verglichen mit dem Xetra-Schluss. Sie konnten damit
zunächst nicht von einer positiven Einschätzung der französische
Großbank Societe Generale (SocGen) profitieren, die die Papiere des
Staplerherstellers von "Hold" auf "Buy" hochgestuft und das Kursziel
von 70 auf 112 Euro angehoben hatte. Kion sei im Markt für
Lagerautomatisierung attraktiv positioniert, hieß es./ajx/jha/
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AXC0077 2021-11-30/08:25
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