Nach dem Rückschlag im Dax am
Dienstag und der daraufhin erfolgten deutlichen Erholung zur
Wochenmitte steht am deutschen Aktienmarkt nun wohl eine
Stabilisierung an. Zugleich stehen erneut zahlreiche
Unternehmensberichte im Fokus, so dass die Anleger insgesamt vorerst
vorsichtig agieren dürften. Der X-Dax als Indikator für den
deutschen Leitindex signalisierte am Donnerstag rund eine
Dreiviertelstunde vor dem Handelsauftakt ein kleines Plus von 0,01
Prozent auf 15 173 Punkte. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50
wird ebenfalls minimal im Plus erwartet.
"Der Dax ist zurück in seiner Handelsspanne aus dem April", erklärte
Portfoliomanager Thomas Altmann von QC Partners. "Für diejenigen,
die in die Abwärtsbewegung hinein verkauft haben, war das eine teure
Zwei-Tages-Bewegung", denn dem Rutsch auf 14 845 Punkte am Dienstag
folgte tags darauf eine prompte Rückkehr deutlich über 15 000
Punkte. Hauptthema der Anleger aber bleibe die Zinsentwicklung. "Die
Fed-Mitglieder tun alles, um Sorgen über einen starken
Inflationsanstieg und ein baldiges Ende der Anleihekäufe zu
zerstreuen", ergänzte Altmann mit Blick auf die US-Notenbank.
Unter den Einzelwerten im Dax dürfte der Autobauer Volkswagen
herausragen mit starken Zahlen und der Anhebung sein
Jahresergebnisziel. Dank der Erholung der Automärkte konnte
Volkswagen seinen Gewinn vervielfachen und lag mit
seinem operativen Gewinn - wie von Analysten im Schnitt erwartet -
auch wieder auf dem Niveau vor der Krise vor zwei Jahren.
Vorbörslich ging es auf Tradegate für VW nun im Vergleich zum
Xetra-Börsenschluss am Vortag nach oben.
Ebenfalls aktuell im Blick: Der Krankenhaus- und
Medizintechnikkonzern Fresenius SE sowie dessen
Tochter FMC . Beiden brockte die anhaltende
Corona-Pandemie zum Jahresstart Umsatz- und Ergebniseinbußen ein.
Während sich FMC davon allerdings kaum bewegen ließen auf Tradegate,
gaben Fresenius etwas nach.
Details zum bereits vorab veröffentlichten Zahlenwerk gab es zudem
von der Munich Re . Die Corona-Krise hinterließ bei
dem Rückversicherer im ersten Quartal wie erwartet deutlich
geringere Spuren als ein Jahr zuvor. Das Jahresüberschussziel wurde
bekräftigt. Die Aktie verbuchte auf Tradegate Gewinne. Der
Konsumgüterkonzern Henkel , der ebenfalls nun Details
bekannt gab, hob nach seinem starken Start ins neue Jahr seine
Umsatz- und Morgenprognose an, was Anleger auch hier bereits
vorbörslich honorierten.
Details zum Zahlenwerk des ersten Quartals legt zudem der
Autozulieferer Continental vor und der Gasehersteller
und Anlagenbauer Linde will gegen Mittag vorläufige
Eckzahlen bekannt geben.
Weitere zahlreiche vorläufige und endgültige Quartalsberichte kommen
auch aus der zweiten und dritten Reihe an diesem Morgen, etwa von
Evonik , Talanx , der Compugroup
, der Shop Apoptheke und Zalando oder
auch von Rheinmetall .
Zudem stehen noch Grenke und der Börsenneuling Auto1
im Blick, denn der IT-Leasingspezialist muss den SDax
an diesem Freitag nach Börsenschluss überraschend
verlassen. Er hat der Deutschen Börse zufolge Basiskriterien
verletzt, die die Vorschriften zur Veröffentlichung testierter
Geschäftsberichte betreffen und damit seine Mitgliedschaft in der
Dax-Familie vorerst verspielt. Der Online-Gebrauchtwagenhändler
Auto1 profitiert davon und wird am Montag, 10. Mai, - und damit
früher etwas mehr als einen Monat früher als von Experten erwartet -
in den Nebenwerte-Index aufgenommen./ck/mis
ISIN DE0008469008
AXC0113 2021-05-06/08:19
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