Nach der beeindruckenden Erholungsrally vom Freitag ist am deutschen Aktienmarkt die Vorsicht zurückgekehrt. Die Anleger warten laut Analyst Dean Popplewell vom Broker Onda auf Aussagen über Fortschritte in den Zoll-Verhandlungen zwischen China und den USA.

Am Montagnachmittag verlor der Dax 0,53 Prozent auf 10 710,93 Punkte. Am Freitag noch war er um 3,4 Prozent hochgesprungen und hatte damit erste Handelswoche im neuen Jahr mit einem knapp zweiprozentigen Gewinn beendet.

Der Index der mittelgroßen Unternehmen MDax legte zum Wochenstart um 0,21 Prozent auf 22 084,33 Punkte zu. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 verlor 0,59 Prozent.

Im Grunde sprächen die jüngsten Neuigkeiten aber weiterhin für Risikofreude, hieß es von mehreren Seiten. Chinas gesenkte Kapitalanforderungen für Banken spielten dafür ebenso eine Rolle wie der vor dem Wochenende veröffentlichte starke US-Arbeitsmarktbericht, sagte etwa Ulrich Leuchtmann. Vor allem aber dürften laut dem Commerzbank-Analysten die beruhigenden Aussagen von Fed-Chef Jerome Powell über ein weiter umsichtiges geldpolitisches Vorgehen der US-Notenbank nachhaltig wirken.

Außerdem mehren sich die Stimmen von Aktienstrategen wieder, die nach dem kräftigen Börsenabschwung zum Jahresausklang neue Einstiegschancen sehen. Zu ihnen gehören auch die beiden US-Banken Merill Lynch und JPMorgan.

Der Blick auf die Branchen zeigt ebenfalls eine Tendenz in Richtung mehr Risiko. Während defensive, also weitgehend konjunkturunabhängige Sektoren wie der Lebensmittel-, Pharma- oder Immobilien-Sektor nachgaben, waren vor allem Aktien aus der konjunktursensiblen Technologie-Branche die Favoriten. Im Dax und MDax bestätigte sich das: Wirecard und Infineon legten als Spitzenreiter im Leitindex zwischen 2,1 und 2,7 Prozent zu. Das Papier des Gesundheitskonzerns Fresenius zählte dort mit minus 1,6 Prozent zu den schwächsten Werten.

Im MDax waren die Papiere des Halbleiterwafer-Herstellers Siltronic Spitzenwert mit 6,0 Prozent, während die der Optikerkette Fielmann am Index-Ende 2,2 Prozent einbüßten.

Darüber hinaus drückte ein Kommentar von Merrill Lynch die Anteilsscheine Scout24 um 1,1 Prozent. Die US-Investmentbank hatte sich skeptisch über die wichtigste Sparte des Internetportal-Betreibers, ImmobilienScout24, geäußert.

Am Rentenmarkt stieg die Umlaufrendite von 0,08 Prozent am Freitag auf 0,09 Prozent. Der Rentenindex Rex fiel um 0,08 Prozent auf 141,94 Punkte. Der Bund-Future rückte um 0,04 Prozent auf 164,10 Punkte vor.

Der Eurokurs stieg bis zum frühen Nachmittag auf 1,1451 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs zuletzt am Freitagnachmittag auf 1,1403 Dollar festgesetzt./ck/mis

--- Von Claudia Müller, dpa-AFX ---

 ISIN  DE0008469008  EU0009658145  DE0008467416

AXC0153 2019-01-07/14:57

Copyright dpa-AFX Wirtschaftsnachrichten GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Weiterverbreitung, Wiederveröffentlichung oder dauerhafte Speicherung ohne ausdrückliche vorherige Zustimmung von dpa-AFX ist nicht gestattet.