FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Dax hat am Montag seinen
starken Jahresstart gemächlich fortgesetzt. Der deutsche Leitindex
legte bis zum frühen Nachmittag um 0,34 Prozent auf 15 138,34 Punkte
zu. Seit Jahresbeginn beläuft sich der Zuwachs auf aktuell 8,7
Prozent, das Börsenbarometer steht derzeit so hoch wie kurz vor der
russischen Invasion in der Ukraine Ende Februar 2022. Experten
halten nun Gewinnmitnahmen für denkbar.
Für den MDax der mittelgroßen deutschen Unternehmen
ging es zuletzt um 0,45 Prozent auf 28 381,00 Punkte hoch. Der
EuroStoxx 50 als Leitindex der Eurozone legte etwas
weniger stark zu. Impulse sind rar: In New York wird wegen eines
Feiertags nicht gehandelt.
Das Risiko einer Korrektur steige, wenn es innerhalb kurzer Zeit zu
einem derartigen Anstieg kommt, schrieben die Experten der
Landesbank Hessen-Thüringen. Außerdem sei bereits viel Positives in
den Kursen enthalten. Zwar würden die Konjunktursorgen kleiner und
es werde auf ein baldiges Ende des Zinserhöhungszyklus durch die
Notenbanken spekuliert, doch passe dies nur zusammen, wenn der
Inflationsdruck deutlich und dauerhaft nachlasse.
Im Fokus am Markt standen die Papiere von Covestro
mit stärkeren Kursschwankungen und einem Plus von zuletzt knapp zwei
Prozent. Hohe Abschreibungen rissen den Kunststoffkonzern 2022
überraschend in die roten Zahlen. Experten zufolge hatte sich aber
schon angedeutet, dass Covestro seine Prognose für den operativen
Gewinn nicht mehr erreichen kann. Zudem hoffen die Anleger darauf,
dass das Unternehmen nun das Schlimmste erst einmal hinter sich hat.
Den Papieren von Hellofresh machte ein negativer
Analystenkommentar zu schaffen. Sie verloren als Schlusslicht im
MDax fast sechs Prozent. Der Kochboxenmarkt sei zwar durchaus
interessant, zunächst erscheine die Anlagestory von Hellofresh aber
unklar, schrieb der Experte Andrew Gwynn von der französischen
Investmentbank Exane BNP Paribas. Er verwies auf fortwährende
Enttäuschungen und hohe Abwanderungsraten.
Ungeachtet von als schwach beurteilter Transaktionszahlen schnellten
die Papiere von Hypoport um fast zwölf Prozent in die
Höhe und waren damit der Favorit im Nebenwerteindex SDax
. Der Finanzdienstleister bekam wegen steigender
Zinsen und Wirtschaftsrisiken die gesunkene Immobiliennachfrage im
Schlussquartal 2022 zu spüren.
Laut Warburg Research dürfte der Immobilienmarkt nun aber allmählich
die Talsohle erreicht haben. Der europäische Immobiliensektor
insgesamt war auch am Montag gefragt mit plus 1,6
Prozent. Im Dax gewannen Vonovia rund zwei Prozent,
im MDax zogen Aroundtown um knapp fünf und LEG
um gut vier Prozent an.
Für die Anteile des IT-Dienstleisters Kontron ging es
nach Aussagen zu 2022 und einem Ausblick auf 2023 um fast zehn
Prozent hoch. Kontron rechnet im laufenden Jahr mit einem
Gewinnsprung.
Der Euro notierte zuletzt bei 1,0811 US-Dollar. Die
Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs am Freitag auf 1,0814
(Donnerstag: 1,0772) Dollar festgesetzt. Der Dollar hatte damit
0,9247 (0,9283) Euro gekostet.
Am Rentenmarkt stieg die Umlaufrendite von 2,11 Prozent am Freitag
auf 2,21 Prozent. Der Rentenindex Rex fiel um 0,44
Prozent auf 126,38 Punkte. Der Bund-Future legte um
0,04 Prozent auf 138,14 Zähler zu./la/jha/
--- Von Lutz Alexander, dpa-AFX ---
ISIN DE0008469008 EU0009658145 DE0008467416
AXC0190 2023-01-16/14:57
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